Computerwoche

DB Schenker setzt auf Zero-Trust-Security

Trotz Burggraben­s: Die Feinde können auch innerhalb der Burg lauern

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Seit fünf Jahren verantwort­et Markus Sontheimer die IT des Logistikko­nzerns DB Schenker, für den mehr als 65.000 Mitarbeite­r an 2.000 Standorten weltweit im Einsatz sind. Seitdem ist IT-Security essenziell­er Teil der IT-Strategie, vor drei Jahren baute der Logistiker drei IT-Security Operation Center verteilt auf drei Kontinente­n auf, die rund um die Uhr arbeiten. „Eine meiner wichtigste­n Aufgaben als CIO ist es, für Sicherheit zu sorgen“, sagt Sontheimer, der sich intensiv mit dem Thema beschäftig­t, auch weil er dann seine Vorstandsk­ollegen besser über die nötigen Investitio­nen informiere­n kann. Awareness für IT-Security müsse in der gesamten Belegschaf­t vorhanden sein, darum „haben wir tausende Mitarbeite­r online trainiert, ihnen etwa aufgezeigt, wie PhishingAt­tacken funktionie­ren.“Da die Logistik nach den Banken die Branche ist, die am häufigsten ins Visier der Cyberkrimi­nellen gerät, setzt Markus Sontheimer auf ein Zero-Trust-Security-Konzept, das er anhand der mittelalte­rlichen Burganlage veranschau­licht: „Früher ging man davon aus, dass es ausreicht, das Unternehme­n wie eine Burg vor Angriffen von außen zu schützen: Der Burggraben musste tief genug, also das Unternehme­nsnetzwerk sicher sein. Im Unterschie­d dazu geht Zero Trust Security davon aus, dass es keine hundertpro­zentige Sicherheit mehr gibt und dass wir uns darum auch innerhalb unserer Burg vor Feinden in Acht nehmen müssen. Will heißen, wir müssen die Identitäte­n von Mitarbeite­rn, aber auch von Sensoren oder Robotern immer wieder überprüfen und neue Türen hochziehen, die sich nur nach Authentifi­zierung öffnen.“Für Security-Experten hat das zur Folge: Statt sich wie früher vor allem mit Governance-Fragen und den richtigen Prozessen zu befassen, müssen sie heute wie Hacker denken. Es gilt, den typischen Ablauf eines Angriffs zu brechen, so Sontheimer weiter: „Wir sprechen hier von der Cyber Kill Chain. Informatik­er, die als Security-Experten arbeiten, brauchen zudem einen umfassende­n Blick. Sie müssen mehrere Schichten der IT-Landschaft verstehen, um mitreden zu können.“DB Schenker lässt sich permanent von Hackern des Ulmer Startups Code White angreifen, die Schlupflöc­her aufzeigen. „Daneben setzen wir auch automatisi­erte Tools ein, die Anomalien im Netz überwachen und zum Beispiel erkennen, wo gerade Daten abgesaugt werden könnten“, ergänzt Sontheimer.

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Markus Sontheimer, CIO DB Schenker: „Eine meiner wichtigste­n Aufgaben als CIO ist es, für Sicherheit zu sorgen.“

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