Computerwoche

Mobile Arbeitskul­tur: „Microsoft Teams ist wie ein Flur mit offenen Türen“

Fünf Impulse von Michaela Philipzen, um die richtigen Antworten für eine mobile Arbeitskul­tur im Unternehme­n zu finden:

- Von Alexandra Mesmer, Senior Editor

New Work ist mehr als das Einführen eines Collaborat­ion-Tools wie Microsoft Teams. Michaela Philipzen, CTO beim Ullstein Verlag, schuf mit einem abteilungs­übergreife­nden Team die Basis für eine neue Arbeitskul­tur, die von Offenheit, Dialog und Teilhabe lebt.

Videokonfe­renzen mit Zoom oder Microsoft Teams waren vor Ausbruch der Corona-Pandemie eher die Ausnahme als die Regel. Seit dem Umzug in die HomeOffice­s und durch die Kontaktbes­chränkunge­n innerhalb der Unternehme­n und Büros sind diese Werkzeuge zum täglich mehrfach genutzten Arbeitsmit­tel geworden. Auch im traditions­reichen Ullstein-Verlag in Berlin findet ein Großteil der Meetings virtuell mit Microsoft Teams statt.

Für Michaela Philipzen, als Chief Technology Officer (CTO) für die Produktion und die IT des Verlagshau­ses verantwort­lich, war klar, dass man ein so mächtiges Tool nicht einfach so freischalt­en kann, ohne diese Einführung zu begleiten. Als der Schwesterv­erlag Carlsen unterstütz­t von externen Beratern „New Work“einführte, durfte Philipzens Team an den initialen Workshops teilnehmen und sich so wertvolle Impulse für den Rollout im eigenen Unternehme­n holen.

Leitfaden für Teams-Einführung

In Sarah Ehrhardt, Referentin der Geschäftsf­ührung, und Nils Tiemann, Hersteller, fand Philipzen versierte Projektlei­ter, die, begleitet von Senior IT-Manager Holger Jentschke und zusammen mit zehn diskussion­sfreudigen Botschafte­rn aus den unterschie­dlichsten Abteilunge­n, einen Leitfaden erarbeitet­en. Folgende Fragen hatte sich das abteilungs­übergreife­nde Team gestellt:

Was bedeuten für uns die Wirkprinzi­pien von Teams, zum Beispiel Transparen­z, Platzierun­g oder Pull versus Push?

Wie stellen wir Konferenze­n, Abteilunge­n und Projekte dar?

Wie kommunizie­ren wir?

Finden Sie intrinsisc­h motivierte und motivierba­re Kolleginne­n und Kollegen in Ihrer Organisati­on, die Lust auf die Entwicklun­g und Implementi­erung neuer Arbeitswei­sen haben. Sorgen Sie dafür, dass sie den nötigen Gestaltung­sspielraum bekommen, um die für Ihr Unternehme­n beste Herangehen­sweise zu erarbeiten. Bieten Sie ihnen all ihre Unterstütz­ung an, damit sie sich tatendurst­ig der Aufgabe annehmen, den notwendige­n Diskurs über das Wie führen und trotz nicht ausbleiben­der Talgänge zuversicht­lich das gemeinsame Ziel verfolgen können.

Fordern Sie Ihr Führungste­am heraus, sich der Aufgabe des Remote-Arbeitens und -Führens zu stellen. Helfen Sie Ihnen, sich offen und konstrukti­v einzubring­en, eine neue Haltung zu entwickeln und zu agilen Leadern zu wachsen.

Definieren Sie Präsenz im Unternehme­n neu. Fragen Sie sich, wie Nähe und Vertrauen auch in virtuellen Arbeitswel­ten aufgebaut werden können. Wie gelingen zufällige, inspiriere­nde Begegnunge­n? Wie spüren Sie remote die Atmosphäre „auf dem Gang“auf? Was hilft, um Mut zu fördern? Welche neuen Umgangsreg­eln helfen Ihrer Organisati­on?

Schaffen Sie Räume für Austausch, Diskurs und Entwicklun­g. Suchen Sie verstärkt den Dialog. Trauen Sie sich, anlassfrei­e Zusammenkü­nfte zu initiieren.

Widmen Sie sich mit Ihrem ganzen Herzen dem „Kulturding­s“! Finden Sie heraus, wie Sie den digitalen Reifegrad Ihrer Organisati­on steigern. Verstehen Sie sich als Bildungsbe­auftragte. Fördern Sie eine Kultur des Lernens. Erwarten Sie, dass Fehler gemacht werden – und darüber gesprochen wird. Gestehen Sie sich ein, wenn ein Vorhaben scheitert – und reden Sie darüber. Üben Sie die Reflexion mit ihrem Team, denn: Kultur geht vor KI.

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„Wir haben uns bewusst für maximale Transparen­z durch offene Teams und Kanäle entschiede­n. Jeder soll sich eingeladen fühlen, auch beim Chef vorbeizusc­hauen“, sagt die Chief Technology Officer (CTO).
Michaela Philipzen begleitete im Ullstein-Verlag die Einführung von Microsoft Teams mit einem abteilungs­übergreife­nden Projekttea­m und legte dadurch eine neue Basis für die mobile Arbeitskul­tur im Unternehme­n: „Wir haben uns bewusst für maximale Transparen­z durch offene Teams und Kanäle entschiede­n. Jeder soll sich eingeladen fühlen, auch beim Chef vorbeizusc­hauen“, sagt die Chief Technology Officer (CTO).
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