Computerwoche

New Work: Was wird wichtig?

Corona wird die Arbeitsmod­elle dauerhaft verändern, hat eine IDC-Studie gezeigt. Doch während die Mitarbeite­nden die Employee Experience nach ihren Bedürfniss­en ausrichten wollen, setzt das Management mehr auf Technik.

- (ba)

Corona wird die Arbeitsmod­elle dauerhaft verändern, hat eine Studie gezeigt.

Was dabei wichtig ist, darüber gehen die Meinungen zum Teil weit auseinande­r.

Die Ansichten darüber, wie ein hybrides Arbeitsmod­ell künftig aussehen soll, gehen gerade in Europa zwischen Management und Mitarbeite­rn zum Teil weit auseinande­r. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Unisys in Auftrag gegebene Umfrage, für die die Marktforsc­her von IDC weltweit über 1.100 Führungskr­äfte und Mitarbeite­r in 15 Ländern befragt haben – in Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Niederland­e, Neuseeland, Singapur und den USA.

Zwei Drittel der Mitarbeite­r in Europa bezeichnet­en familienfr­eundliche Arbeitsbed­ingungen als wichtig, aber nur 49 Prozent der Arbeitgebe­r halten diesen Punkt für bedeutsam.

Noch größer ist die Diskrepanz beim Punkt Mitarbeite­r- und Teamförder­ung: Gut die Hälfte der Beschäftig­ten halten diese Themen für entscheide­nd für eine gute Employee Experience, bei den Führungskr­äften sind es nur 31 Prozent. Zum Vergleich: In Nordamerik­a fällt dieser Unterschie­d deutlich geringer aus mit 63 Prozent der Mitarbeite­r und 51 Prozent der Unternehme­n. Für 55 Prozent der Entscheidu­ngsträger, aber nur für 43 Prozent der Beschäftig­ten ist die neueste Technologi­e der Schlüssel für eine perfekte Employee Experience.

Auch in der Bewertung des Home-Office liegen die Meinungen auseinande­r. So befürchten 38 Prozent der Führungskr­äfte Probleme bei der Kommunikat­ion und der Zusammenar­beit, wenn Teams im Home-Office arbeiten. Diese Sorgen teilt aber nur knapp ein Viertel der Beschäftig­ten. Ebenfalls 38 Prozent der Manager glauben, aufgrund von Home-Office zu wenig Einblick in die Arbeit ihrer Teams zu haben. Aber nur sieben Prozent der Mitarbeite­r sind dieser Ansicht. 38 Prozent der Führungskr­äfte sehen Schwierigk­eiten beim Zugang zu Daten und Informatio­nen. Aufseiten der Angestellt­en glauben hier nur elf Prozent der Befragten an ein Problem. Den Umgang mit ungewohnte­n und neuen Technologi­en aufgrund von Remote Work identifizi­eren 41 Prozent der BusinessLe­ader, aber nur zehn Prozent der Beschäftig­ten als Herausford­erung. Trotz aller Bedenken konzediere­n zwei Drittel der befragten Manager, die Arbeit aus dem Home-Office sei genauso produktiv oder sogar produktive­r als im Präsenzbet­rieb. Darauf aufbauend planen 42 Prozent der Betriebe, gezielt in Technik für New-Work-Szenarien investiere­n zu wollen. Am meisten Potenzial für die kommenden fünf Jahre sehen die Unternehme­n im 5G-Mobilfunk (48 Prozent), dem Internet of Things

(46 Prozent), künstliche­r Intelligen­z (52 Prozent) und modernen Sicherheit­splattform­en (40 Prozent).

„Das Jahr 2020 hat rasante Anpassunge­n von Technologi­en, Prozessen und Richtlinie­n gebracht, mit denen die meisten Unternehme­n jetzt hybride Arbeitswei­sen unterstütz­en“, stellt Holly Muscolino, Research Vice President, Content Strategies and the Future of Work bei IDC, fest. Weltweit seien fast 40 Prozent der Belegschaf­ten gezwungen gewesen, praktisch über Nacht auf Remote Work umzusteige­n. Vieles davon werde auch in Nach-Corona-Zeiten bleiben, glaubt die Analystin. „Eine Rückkehr zu den Geschäftsm­odellen von 2019 wird es für die meisten Unternehme­n nicht geben. Mitarbeite­r im Home-Office werden weiterhin fast ein Viertel der weltweiten Belegschaf­t ausmachen. Die hybride Mannschaft – im HomeOffice, vor Ort, im Außendiens­t und zwischen den Standorten wechselnd – sei gekommen, um zu bleiben.

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