Unerbittlicher Klimawandel
Wie wichtig es ist, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnellstens in den Griff zu bekommen, zeigen neue Forschungsdaten. 2020 habe die globale Durchschnittstemperatur 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau gelegen, berichtete die World Meteorological Organization (WMO). Laut der Weltwetterorganisation, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, gehörte das vergangene Jahr neben 2016 und 2019 zu den drei wärmsten Jahren der Messgeschichte.
Zwar habe sich im Zuge der Coronakrise der Ausstoß von Treibhausgasen etwas reduziert. Dennoch sei deren Konzentration in der Atmosphäre weiter angestiegen, heißt es im Abschlussbericht der Meteorologen für das Jahr 2020. Im laufenden Jahr könnte die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt auf 414 ppm (parts per Million) steigen – das wäre fast 150 Prozent mehr als das vorindustrielle Niveau der Jahre 1800 bis 1900. Auch die Konzentration anderer, noch klimaschädlicherer Gase nimmt dramatisch zu. Bei Methan sind es 260 Prozent mehr als vor etwa 150 Jahren.
Die Forscher sprechen von einem unerbittlichen Klimawandel. Auch wenn alle Maßnahmen befolgt würden, sei noch über viele Jahre hinaus mit einem negativen Trend zu rechnen. Die Menschheit müsse sich auf häufigere und intensivere Extremwetterlagen einstellen. Um die schlimmsten Folgen abzufedern, dürfe der weltweite Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts maximal 1,5 Grad betragen. Dafür müsste jedoch der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 45 Prozent unter das Niveau des Jahres 2010 gedrosselt werden. Die Botschaft der Klimaexperten ist eindeutig: Ohne neue und vor allem ehrgeizigere Klimaziele wird dieses Vorhaben scheitern.