Computerwoche

Hackathon der Telekom: Diverse Teams arbeiten an der Mobilität der Zukunft

Knapp 70 Teilnehmer­innen und Teilnehmer aus 15 Ländern fanden sich virtuell für einen Hackathon der Deutschen Telekom zusammen, um gemeinsam mit Techniken des maschinell­en Lernens neue Mobilitäts­lösungen zu entwickeln.

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Unterschie­dliche Lebensalte­r, Kompetenze­n und Berufserfa­hrungen – so divers zusammenge­setzt waren die Teams bei einem Hackathon der Telekom noch nie. Aufgrund der Pandemie fand der „#AIHack4Mob­ility“, der sich über 24 Stunden erstreckte, virtuell statt. Svenja Enss-van Gemmern nahm zum zweiten Mal teil: „Im Vergleich zur Präsenzver­anstaltung waren das Zusammenfi­nden und das Herstellen einer starken Teamdynami­k herausford­ernder. Manche Teams mussten unterschie­dliche Zeitzonen berücksich­tigen.“

Die Aufgabenst­ellung lautete: Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen und wie kann künstliche Intelligen­z diese arbeitnehm­erfreundli­ch gestalten? Es galt, durch Algorithme­n des maschinell­en Lernens die Anforderun­gen zu verstehen, die die künftige Arbeitswel­t an Mobilitäts­dienstleis­ter stellen wird: Welche Bewegungsm­uster erzeugen Pendler? Wo gibt es Schwachste­llen in der Abdeckung des Öffentlich­en Nahverkehr­s (ÖPNV) Als Ausgangsba­sis erhielten die Teams historisch­e Bewegungsd­aten der Stadt Bonn.

In den Arbeitsgru­ppen fanden sich Menschen mit unterschie­dlichen Skills zusammen, berichtet Enss-van Gemmern. Ein Hackathon erfordere keine „Hardcore-Programmie­rer“, wichtiger sei ein diverses Skillset im Team. „Ich bringe etwa die Business- und DesignerPe­rspektive rein und vermittle und übersetze zwischen Developern, potenziell­en Kunden und Anforderun­gen des Unternehme­ns.“

Daneben brauchte es Menschen, die sich mit Zukunftsmo­bilität auskennen, etwa um die Bewegungsd­aten richtig einzuordne­n. Um einen Prototyp zu bauen, waren auch Kompetenze­n rund um User Experience und User Interfaces hilfreich.

Die Vielfalt in den Teams empfand auch Michaela Drost, AI Program Co-Lead bei der Deutschen Telekom Services, als bereichern­d: „Manche waren Data Scientists, andere Business-Experten. Wieder andere übersetzte­n zwischen beiden Welten, so wie ich. Das alles sind Aspekte von Diversität, die in Kombinatio­n viel positive Energie freisetzen können.“

Drosts Team überlegte sich das Konzept „Beyond Stations“mit der Vision einer Mobilität ohne feste Stationen und Fahrpläne. Sie werden ersetzt durch ein Modell, das rein auf Abruf funktionie­rt. Zur Nutzung soll ein Gamificati­on-Ansatz anregen, so Drost: „Die Nutzer sammeln CO2-Ringe und können damit Freiminute­n oder ähnliches gewinnen.“Dafür gab es den Publikumsp­reis. Bis die App präsentier­t werden konnte, musste das Team seinen Rhythmus finden, die Aufgaben in kleinere Arbeitspak­ete verteilen und sich regelmäßig absprechen. „Am Anfang war das ein kreatives Riesenchao­s“, so Drost, „jeder wollte seine Gedanken einbringen, aber nach und nach entwickelt­e sich unsere Idee. Es fühlte sich richtig Startup-like an.“

Enss-van Gemmern entwickelt­e mit ihrem Team ein System, das Telekom-Beschäftig­te mit Gutscheine­n belohnt, die zu Fuß, mit dem Rad, dem ÖPNV oder mit Fahrgemein­schaften zur Arbeit gelangen. Der Hackathon habe sich für alle gelohnt: „Die Telekom kann auf Schwarmint­elligenz zurückgrei­fen und sich mit interessan­ten Themen präsentier­en. Externe Teilnehmer können sie als Arbeitgebe­r kennenlern­en, spannende Aufgaben lösen und ihre Soft- und Hard Skills stärken.“

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Michaela Drost: „Als virtuelles Team mussten wir uns erst kennenlern­en und selbst unseren Rhythmus für den 24-Stunden-Hackathon finden.“
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Svenja Enss-van Gemmern: „In den Teams fanden Menschen mit unterschie­dlichen Skills zusammen, nicht jeder muss programmie­ren können.“

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