Mobilfunk im Umbruch
Ich habe in den letzten drei Wochen mehrere Konferenzen und Kongresse besucht, die mir klargemacht haben, dass die Mobilfunkbranche vor großen Chancen, aber auch Risiken steht. Zunächst war da unser eigener 5G-Kongress, der verdeutlichte, dass Netze in Zukunft nicht nur für möglichst schnellen Datentransport und astreine Sprachübermittlung stehen, sondern für die Kommunikation zwischen Maschinen in Echtzeit. Ein Beispiel: Mein Auto sagt „Stau voraus in 500 Metern“, das Fahrzeug hinter mir weiß es eine Millisekunde später. Dass 5G neue Geschäftsmodelle eröffnen und die Mobilfunkwelt auf den Kopf stellen wird, betonte auch Bruno Jacobfeuerborn, CTO der Telekom, in seiner Keynote zur connect-Veranstaltung. Den Weg bis zur Markteinführung von 5G werden Zwischenlösungen begleiten. So präsentierte Vodafones Group-Director R& D auf den von Huawei veranstalteten Innovation Days eine Folie, welche die Zunahme der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) aufzeigte: Aus heute etwa 400 Millionen vernetzten Geräten sollen bis 2024 rund 5000 Millionen werden. Und davon werden über 50 Prozent im sogenannten Narrowband kommunizieren, in dem jede Zelle mehr als 200 000 Devices versorgen kann. Da gibt’s was zu tun.
Dass das Internet der Dinge ein Zukunftstreiber im Mobilfunkmarkt wird, machte auch Dr. Hannes Ametsreiter, CEO der Vodafone, auf einer Veranstaltung deutlich, die nicht ohne Hintergrund „Digitising Europe“hieß.
Kurzum: Alles, was wir heute unter Digitalisierung verstehen und erleben, ist nichts gegen das, was uns mit der nächsten Mobilfunkgeneration erwartet. Ausnahmsweise überlasse ich das Schlusswort an dieser Stelle Qiu Heng, Präsident der Netzwerksparte bei Huawei: „Die Mobilfunkunternehmen stehen jetzt am Tor zu einer neuen Welt“.