TUNNEL INS HEIMNETZWERK
Es klappt auch ohne fremde Hilfe, kostet aber etwas Mühe: Wir sagen Ihnen, was Sie tun müssen, damit Ihr Smartphone oder Tablet via VPN und Internet von überall sicher nach Hause findet.
Ohne eigenen VPN-Server geht nichts. Gut, dass sich viele frei erhältliche Routermodelle wie die Fritzbox 7490 von Haus aus für den Aufbau eines virtuellen privaten Netzwerks eignen. Alternativ lassen sich VPN-Server zu Hause auch auf einem Netzwerkspeichersystem (NAS) oder einem Rechner installieren. In diesem Fall stellen Portweiterleitungen im Router die Erreichbarkeit von außen sicher.
Netzwerk-Speicher und Benutzerkonto
Wer auch auf die Dateien zu Hause zugreifen möchte, kann eine am Router angeschlossene USB-Festplatte verwenden. Prüfen Sie in der Bedienoberfläche des Routers, ob der Datenspeicher für das Heimnetzwerk aktiviert ist. Legen Sie dann ein Benutzerkonto mit sicherem Kennwort fest. Dieses dient später als „Eintrittskarte“. Über die Rechtevergabe gewähren Sie dem Benutzer Zugriff auf die gewünschten Verzeichnisse. Die Tatsache, dass Internetanbieter die öffentliche IP-Adresse des Routers immer wieder ändern, erschwert den Tunnelbau. Für eine permanent gültige Heimatadresse sorgen dynamische DNSDienste (DDNS) wie beispielsweise
Diese Online-Services erhalten vom Router die aktuell gültige IPv4-Adresse und ordnen diese einem unveränderlichen Server-(Host-)Namen zu. Besitzer einer Fritzbox stellen ständige Erreichbarkeit am einfachsten und kostenlos über den webbasierten, anmeldepflichtigen Myfritz-Dienst her.
VPN-Server konfigurieren
Wird der Tunnel von Hand „gegraben“, müssen Parameter wie das VPN-Protokoll, der festgelegte DDNS-Servername, ein separater IP-Adressbereich und die Schlüsselkennung eingegeben werden. Hier helfen modellspezifische Anleitungen weiter. Fritzbox-Besitzern wird diese Arbeit abgenommen: Aktuellere Modelle (ab Fritz OS 5.6) legen die VPNKennwerte für Android und iOS selbst fest. In den Router-Einstellungen des Benutzerkontos aktivieren Sie VPN – und schon können Sie alle Konfigurationsdaten einsehen.
Verbindungsaufbau mit dem Smartphone
Android-Geräte (ab Version 4) und iPhones (ab iOS 7) können von Haus aus über VPN kommunizieren. Für die Einrichtung übernehmen Sie die im Router festgelegten bzw. die von der Fritzbox ermittelten Werte ins Phone. Testweise starten Sie die VPN-Kommunikation über eine Mobilfunkverbindung. Im Browser geben Sie dann wie gewohnt die Webadressen ein. Ihre Dateien erreichen Sie via Browser über den Servernamen (mit angehängtem Pfad zum Speicher, Fritzbox:/ nas) und anschließender Anmeldung mit dem Benutzerkonto. Wer unterwegs über seinen Router ins Internet geht, gibt sich anhand der gewohnten IP-Adressen zu erkennen. Vorteil: Nur im Inland verfügbare Medieninhalte lassen sich so trotz Ländersperre (Geoblocking) weltweit abrufen. Doch Remote AccessVPN-Verbindungen kosten mitunter Performance. Router mit schwächerer Hardware können das Vergnügen schmälern. Als noch stärkere Spaßbremsen entpuppen sich in der Praxis lahme heimische Festnetzzugänge mit geringen Upload-Datenraten, die auch unterwegs ein „Klotz am Bein“sind. Mit einem schnellen Zugang ist der Fernzugriff via VPN dagegen eine feine Sache.