VODAFONE SMART PRIME 7
Der günstige Einsteiger liegt mit einem Gewicht von nur 128 Gramm federleicht in der Hand und macht einen angenehm flachen Eindruck, was vor allem daran liegt, dass Vorderund Rückseite zu den Rändern hin leicht abfallen. Beide werden von einem schmalen Rahmen zusammengehalten, der zwar nur aus Kunststoff besteht, aber mit seiner Metalloptik nach mehr aussieht. Auch die Kunststoffrückseite kann sich sehen lassen, weil Vodafone die Oberfläche mit einem Carbon-ähnlichen Muster überzogen hat. Das Cover lässt sich komplett abziehen, was den Blick auf die Einschübe für Micro-SD, Micro-SIM und auf den Akku freigibt – letzterer lässt sich aber nicht auswechseln. Die Verarbeitung des von ZTE gebauten Smartphones ist tadellos. Am Gehäuse gibt es nichts auszusetzen – wer ein eleganteres Design und eine bessere Haptik sucht, wird nur fündig, wenn er mehr Geld in die Hand nimmt.
Der Speicher ist ein Witz
Das Display ist wie beim Sony 5 Zoll groß und zeigt 1280 x 720 Pixel, kann bei der Leuchtkraft aber nicht ganz mithalten (440 statt 490 Candela). Es sitzt außerdem recht tief in der Einfassung und die Glasoberfläche spiegelt vergleichsweise stark – in der Sonne hat man also schneller Probleme, etwas zu erkennen.
Auch der Prozessor spiegelt den günstigen Kaufpreis wieder: Den Snapdragon 210 hat Qualcomm bereits Ende 2014 vorgestellt. Der Vierkerner ist nicht 64-Bit-fähig und taktet mit maximal 1,1 GHz – die Leistung ist entsprechend im Einsteigerbereich angesiedelt. Der Arbeitsspeicher ist nur 1 GB groß, was im Jahr 2016 grenzwertig niedrig ist. Immerhin schafft es der altersschwache Prozessor, das Android-System flüssig am Laufen zu halten und alltägliche Anwendungen ruckelfrei übers Display zu schieben. Mehr sollte man von der Hardware nicht erwarten.
Als Systembasis dient Android 6.0.1, das Vodafone nahezu unverändert von Google übernimmt, optisch reicht die Oberfläche also nicht an Sony heran. Im Hauptmenü findet der Nutzer zahlreiche Vodafone-Apps vorinstalliert, die für Kunden des Netzbetreibers ohne Frage Mehrwert bieten, etwa die Telefon- und Messaging-Dienste Call+ und Message+. Sie verstopfen allerdings den ohnehin knapp bemessenen Speicher, sodass von 8 GB gerade einmal 3,2 GB zur Verfügung stehen. Wenn man bedenkt, dass es mittlerweile Spiele gibt, die allein 1 GB Platz brauchen, wird klar, dass das Nachrüsten per Micro-SD bei diesem Modell Pflicht ist. Aber weil sich auch unter Android 6 nicht alle Dienste und Apps auf die SD-Karte auslagern lassen, bleiben PrimeNutzer gegenüber Smartphones mit größerem internen Speicher im Nachteil.
Bei der Kamera setzt Vodafone auf eine in dieser Preisklasse nicht unübliche Kombination aus 5-Megapixel-Frontund 8-MegapixelHauptkamera. Das gelungene Bedienmenü mit zahlreichen manuellen Einstellungen kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bildqualität nur für gelegentliche Schnappschüsse taugt.
Das Prime 7 ist mit 150 Euro der günstigste Vertreter im Testfeld. Für diesen niedrigen Preis muss man zu schmerzhaften Kompromissen bereit sein.
Gut zum Telefonieren
In unserem Testlab macht das Einsteigermodell eine gute Figur. Zu einer überzeugenden Akustik gesellen sich sehr gute Funkeigenschaften in allen Netzen und eine akzeptable Akkulaufzeit. Die im connect-Nutzungsmix erreichten 6:41 Stunden reißen zwar keine Bäume aus, sind aber noch guter Durchschnitt und bringen den Besitzer sicher durch einen Tag. Wer sein Smartphone also primär als Telefon- und Nachrichtenzentrale nutzt, kann mit diesem Modell durchaus sein Glück finden. Alle anderen werden dagegen schnell am kleinen Speicher und an der schwachen Prozessorleistung verzweifeln.