DIE NEUE MACHT AUS CHINA
Mehr als 53 Milliarden Euro Jahresumsatz, 170 000 Mitarbeiter in 170 Ländern: Die Zahlen sind gewaltig. Vor allem, wenn man sich klar macht, dass Huawei erst vor 28 Jahren mit umgerechnet 5000 Euro Startkapital in einer südchinesischen Kleinstadt gegründet wurde. Aus der Garagenfirma wurde einer der mächtigsten Telekommunikationskonzerne der Welt, aus der Kleinstadt – Shenzhen – eine der wichtigsten Wirtschaftsmetropolen Chinas. Das Entwicklungstempo ist atemberaubend, auch mit Blick auf den deutschen Markt, wo Huawei sich erfolgreich vom Billigsegment bis in den Premiumbereich hochgearbeitet hat und bei den Verkaufszahlen momentan an dritter Stelle steht, direkt hinter Samsung und Apple.
Im Besitz der Mitarbeiter
Global belegt Huawei ebenfalls Rang drei. Aber Zeit zum Luftholen gestatten sich die ehrgeizigen Chinesen nicht, stattdessen geht es mit Vollgas weiter auf der Überholspur. Anfang Juni erklärte der Chef der Privatkundensparte, Richard Yu, dass man bis 2021 zum größten Smartphone-Hersteller der Welt aufsteigen will. Dieser Fünfjahresplan ist sicher ambitioniert – aber wenn es einer schaffen kann, dann Huawei. Das Unternehmen hat 2015 mehr Geld für Forschung und Entwicklung ausgegeben als Apple (9,2 Milliarden versus 8,1 Milliarden Dollar). „In den letzten zehn Jahren haben wir 37 Milliarden Dollar in die Forschung investiert“, erklärt Ada Xu, PR-Chefin des Konzerns, im Gespräch mit connect. Schnell wird deutlich: Das Klischee des Kopierers, das chinesischen Unternehmen über Jahre anhaftete, hat Huawei längst hinter sich gelassen.
Das weltweite Smartphone-Geschäft wird immer stärker von chinesischen Firmen dominiert. Im Zentrum dieser Machtkonzentration steht Huawei. Besuch bei einem Unternehmen, das ganz nach oben will.