PRESS TOUCH
Der Touchscreen erkennt, mit welcher Intensität der Nutzer auf das Display drückt. An Apples 3D Touch reicht die Lösung aber nicht heran.
Neben der normalen Berührung unterscheidet das P9 Plus eine weitere, festere Druckstufe. Das vereinfacht die Menüführung: Wenn man zum Beispiel stärker auf das Uhren-Symbol drückt, wird ein Kontextmenü mit Optionen für Wecker, Stoppuhr und Timer eingeblendet. Ein nochmaliger Druck öffnet dann die Alarmeinstellungen – man kann also durch zweimaliges Drücken auf die Uhr direkt zum Wecker springen. Das erinnert nicht von ungefähr an 3D Touch, das Apple mit der neuen iPhone-Generation eingeführt hat. Doch während Apple die Drucksteuerung tief in das iOS-System integriert und die entsprechenden Programmierschnittstellen (API) freigegeben hat, sodass auch Entwickler ihre Apps anpassen können, muss Huawei jede drucksensitive Aktion selbst in das Android-System implementieren. Daher sind die Anwendungen bisher überschaubar, nur eine Handvoll Apps kann damit überhaupt etwas anfangen. Darüber hinaus ist die von Huawei „Press Touch“getaufte Funktion auf die geschilderten Verknüpfungen und auf eine Vergrößerungsfunktion in der Bildergalerie beschränkt. Es ist also kein Wunder, dass sich Press Touch in einem Untermenü („Intelligente Unterstützung“) hinter dem kryptischen Eintrag „Druckmessung“versteckt. Im aktuellen Stadium der Entwicklung ist Press Touch nicht mehr als ein nettes, aber verzichtbares Extra. Man kann aber davon ausgehen, dass weitere Steuerungsmöglichkeiten per Update nachgeliefert werden. Einmal mehr wird deutlich: Apples so gerne kritisierte Kontrolle über die Hard- und Software hat für den Kunden viele Vorteile.