ICOMERA – PARTNER DER DB
wenn zwei Netze schwächeln, steht immer noch eins zur Verfügung. Das reduziert Verbindungsabbrüche entlang der Strecke deutlich: Auf einer Teststrecke der Deutschen Bahn zwischen Frankfurt und Darmstadt war die Versorgung durch einzelne Netzbetreiber zwischen vier und 17 Prozent lückenhaft. Der Streckenanteil, auf dem kein einziger Netzbetreiber zu empfangen war, lag dagegen nur bei einem Prozent.
Wo mehrere Netze verfügbar sind, können diese zudem für das WLAN gebündelt werden, um die Datenübertragungsrate auf ein Vielfaches zu steigern. Und ist die Nachfrage gering, wird der Datenverkehr automatisch über den günstigsten Partner abgewickelt, schließlich soll der neue Service nicht zulasten der Ticketpreise gehen. Die Icomera-Router können zusätzlich SIM-Karten von bis zu drei weiteren Netzbetreibern aufnehmen. So kann die Bahn das kostenlose Internetangebot auch über die deutsche Grenze hinaus bis etwa in die Schweiz und Österreich ausdehnen. Zudem erlaubt das WLAN-System Zusatzdienste wie etwa Musik und Video. Und ab Frühjahr 2017 plant die Bahn, in Zusammenarbeit mit Maxdome rund 50 Serien und Filme kostenlos auf dem ICE-Portal anzubieten. Das geht direkt über Server des ICE und entlastet so die Datenverbindungen. So kann die Bandbreite, die selbst bei drei guten LTE-Connections in einem mit 800 Personen vollbesetzten ICE immer noch begrenzt ist, den übrigen Reisenden zugutekommen.
Kanalbündelung für maximales Tempo Um das bestmögliche WLAN in die ICE-Flotte zu bekommen, setzt die DB auf einen ausgewiesenen Spezialisten .
Seit Gründung 1999 stand die Bündelung von Netzen im Fokus von Icomera. Diese Kanal-Aggregation erhöht je nach Bedingungen die Zuverlässigkeit, die maximale Datenrate oder beides. Das macht das Icomera-System ideal zur Versorgung von Bahnen. Mit der Prioritätssteuerung kann ein spezielles Gateway Kosten und Zugangsgeschwindigkeit optimieren. Zudem überwacht das Icomera-System die wichtigsten Verbindungsparameter. Das erlaubt es der DB, den Netzbetreibern Versorgungslücken zu melden, damit diese sie schließen. Vor dem DB-Auftrag hat Icomera nach eigenen Angaben mit etwa 150 Mitarbeitern die Technik für 1800 Züge und 20000 Busse geliefert, etwa in Schweden, UK, Belgien und den USA. Mit Icomera-Technik werden zurzeit 27 Terabyte Daten pro Tag übertragen.