LENOVO P2
Ein gewaltiger Akku ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal – der raffinierte Schieberegler an der linken Seite ist hoffentlich ein Vorbild für andere Hersteller.
Auf dem deutschen SmartphoneMarkt ist Lenovo bisher vor allem mit der Marke Moto vertreten, die aus dem US-Hersteller Motorola hervorgegangen ist, den die Chinesen 2014 von Google übernommen haben. Die Moto-Smartphones werden auch weiter die Speerspitze der Lenovo-Produktpalette bilden, während die neu vorgestellten Modelle auf das Mittelklasseund Einsteigersegment zielen.
Eine halbe Woche ohne Nachtanken
Mit dem eingangs erwähnten Schieber kann man den Ultra-Energiesparmodus aktivieren, der die Akkulaufzeit bei einem Stand von 15 Prozent auf mehr als 15 Stunden streckt. Dabei werden allerdings alle Smartphone-Funktionen deaktiviert, sodass man mit dem P2 nur noch Telefonieren, SMS schreiben und Radio hören kann. Solche Sparprogramme sind wegen der enormen Einschränkungen bei den Nutzern nicht gerade beliebt und kommen nur selten zum Einsatz. Bei Lenovo P2 ermöglicht es die bequeme Steuerung per Schieberegler aber, den Modus immer dann zu aktivieren, wenn man weiß, dass man das Smartphone einige Zeit nicht benötigen wird, etwa vor einem Meeting, einer Vorlesung oder der Mittagspause – dafür muss man es nicht einmal aus der Tasche ziehen.
Das verlängert die ohnehin außergewöhnliche Ausdauer noch einmal deutlich, sodass man mit dem P2 locker eine halbe Woche ohne Steckdose auskommt. Im connect-Nutzungsmix erreichte es eine beeindruckende Laufzeit von 13:07 Stunden und schiebt sich vor den bisherigen Rekordhalter Moto Z Play (12:31 Stunden), der auch von Lenovo gebaut wird. Ebenfalls ein dickes Lob verdient das 24-Watt-Schnellladenetzteil, das den riesigen 5100-mAhAkku innerhalb von zweieinhalb Stunden wieder voll auftankt.
Zum Lieferumfang gehören zwar keine Kopfhörer, dafür aber ein USBA-Adapter, über den man USB-Sticks anschließen oder andere USB-Geräte aufladen kann – das P2 fungiert dann quasi als Akkupack.
Mit Blick auf den Anschluss sind wir allerdings auch bei einem Kritikpunkt angekommen: Von einem 350-Euro-Smartphone erwarten wir einen modernen USB-C-Port statt einer veralteten Micro-USB-Buchse.
Die Bedienung macht Spaß
Das 5,5 Zoll große Display bietet scharfe Full-HD-Auflösung, die OLED-Technologie sorgt außerdem für brillante Farben und hohe Kontraste. Auch die Leuchtkraft von 382 Candela kann sich für ein OLED sehen lassen. Insgesamt eine überzeugende Vorstellung, die Lenovo hier abliefert. Unter dem Display ist der Fingerabdrucksensor angeordnet, der wie die Home-Taste des iPhones auf physischen Druck reagiert und clever in die Bedienung des Smartphones eingebunden ist: Einfaches Berühren führt immer einen Schritt zurück, das Durchdrücken der Taste zum Startbildschirm und das Halten des Sensors (ohne durchzudrücken) öffnet das Fenster mit den zuletzt geöffneten Apps. So werden alle drei Funktionen der Android-typischen Bedienleiste am unteren Bildschirmrand in einer Taste gebündelt. Die Softkeys lassen sich auf Wunsch komplett ausblenden, sodass mehr Platz auf dem Bildschirm bleibt.
Schlankes und performantes System
Die Systemperformance ist sehr gut, dafür sorgt die Kombination aus Qualcomms modernem MittelklasseChipsatz Snapdragon 625 und üppigen 4 GB Arbeitsspeicher. In den einschlägigen Benchmarks erreicht der Achtkerner mit einer Taktfrequenz von 2 GHz zwar keine Spitzenpositionen, aber das spielt in unseren Augen nur eine untergeordnete Rolle, zumal auch 3-D-Spiele auf höchster Qualitätsstufe flüssig laufen. >>