HUAWEI P8 LITE (2017)
Der zu kleine Speicher und der schlechte GSM-Empfang verhindern den Testsieg des Huawei, das Display würde sich aber manches Premiummodell wünschen.
Huawei hat den Smartphone-Markt von hinten aufgerollt und dominiert aktuell die connect-Bestenliste mit Topgeräten der gehobenen Preisklasse. Kann das Mittelklassemodell P8 Lite (2017), das mit 239 Euro UVP im unteren Preissegment angesiedelt ist, an diese Erfolgsstory anknüpfen?
Handliches Teil mit Top-Display
Optisch und haptisch weiß das Huawei auf jeden Fall zu überzeugen. Das P8 Lite (2017) steckt in einem angenehm abgerundeten Gehäuse, das super in der Hand liegt und mit Glasflächen auf Vorder- und Rückseite aufwarten kann. Diese sind augenscheinlich beschichtet, wollen aber dennoch des Öfteren von den Fingerabdrücken befreit werden. Auf der Rückseite lassen sich ein leicht versenkter und im Test zuverlässig arbeitender Fingerprintsensor sowie eine plan integrierte 12-Megapixel-Kamera samt FotoLED entdecken.
Die Knipse hinterließ im Test einen souveränen Eindruck und lieferte wie das Modell von Wiko bei guten Lichtverhältnissen eine ordentliche Bildqualität knapp über Schnappschussniveau. Bei schlechteren Bedingungen zeigte sich dann aber schnell das obligatorische Rauschen in den Aufnahmen. Selfies übernimmt ein Sensor mit 8 Megapixeln auf der Front.
Ein echtes Highlight ist beim P8 Lite (2017) das 5,2 Zoll große Display. Die Anzeige löst mit 1080 x 1920 Pixeln auf und liefert nicht nur eine knackscharfe Vorstellung bei der Wiedergabe von Fotos, Videos und Spielen mit neutralen Farben und gutem Kontrast, sondern zeigt auch eine Strahlkraft, die sich gewaschen hat. Die gemessenen 612 cd/ m2 sind ein absoluter Topwert und in dieser und auch den Klassen darüber selten anzutreffen. Manchem Premiummodell würde eine solche Anzeige gut zu Gesicht stehen. Lediglich die zu dünne Glasabdeckung trübte das ansonsten perfekte Bild: Leicht erhöhter Druck genügte, schon zeigte das Display unschöne Moirés.
Tolle Performance, wenig Speicher
Doch nicht nur beim Display haben die weiteren Testkandidaten das Nachsehen, auch bei der Laufzeit. Das P8 Lite (2017) nutzt die Energiereserven seines Akkus am besten und erreicht so eine Ausdauer von 6:31 Stunden im Displaybetrieb. In einer eigenen Liga in dieser Preisklasse performt auch die hauseigene Plattform Hisilicon Kirin 655 in Verbindung mit 3 GB Arbeitsspeicher, die bei den Benchmarks und beim subjektiven Testeindruck in Sachen Tempo klar die CPU vorne hat.
Alles eitel Sonnenschein also? Nicht ganz, denn Huawei leistet sich auch einige Schnitzer. So fällt der Nutzerspeicher mit lediglich 7,2 GB lächerlich gering aus, das mitgelieferte Headset klingt furchtbar und die Ergebnisse der Empfangsmessungen im GSM-Betrieb sind unterdurchschnittlich. Das sind in Summe zu viele Punkte, die auf der Strecke bleiben, und so muss sich das P8 Lite (2017) am Ende mit dem zweiten Rang begnügen.
Schade, denn die aufgeräumte Benutzeroberfläche EMUI und das aktuelle Betriebssystem Android 7 Nougat machen die Bedienung des Huawei zum Kinderspiel – was auch daran liegt, dass es keine spannenden Softwarefeatures gibt. >>