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DATEN IM FLUSS

Die einen bereiten die erste deutsche Mondlandun­g vor, die anderen heben in die Gigasphäre ab: Für Spannung sorgen die deutschen Breitbanda­nbieter allemal. Wir zeigen Pläne und aktuelle Angebote.

- JOSEFINE MILOSEVIC >>

Das ist kein Aprilscher­z: Schnelle Webzugänge gibt’s zwar hierzuland­e nicht überall, dafür aber bald auf dem Mond. Nach Neil Armstrong, der vor 45 Jahren als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, will Vodafone mit dem Berliner Start-up „Part Time Scientists“schon Mitte 2018 das erste deutsche Raumschiff auf den Trabanten schießen und dort eine LTE-Basisstati­on errichten.

Vodafone: im Sommer 500 Mbit/s

Doch auch auf dem blauen Planeten verfolgen die Düsseldorf­er ambitionie­rte Pläne: Bis Sommer will der TK-Riese für 20 Prozent seiner Kabelkunde­n die Datenrate von 400/s auf 500 Mbit/s erhöhen. Und bis 2019 sollen 70 Prozent der Haushalte in Bayern mit 1 Gbit/s versorgt sein. Die High-Speed-Strategie geht auf: 40 Prozent der neuen Kabelkunde­n entscheide­n sich für einen Vertrag mit bis zu 400 Mbit/s. Den gibt’s bei Vodafone mit jeder Menge Extras inklusive Cloud-Diensten und TVSpaß schon für knapp 45 Euro pro Monat (siehe Tabelle auf Seite 98). Da, wo kein TV-Kabel verbuddelt ist, setzen die Roten auf die Partnersch­aft mit der Telekom und offerieren VDSL-Zugänge mit bis zu 100 Mbit/s sowie IPTV zum moderaten Preis.

Telekom sucht Schultersc­hluss

Für Rummel sorgt auch die Telekom, die einen Sinneswand­el bei ihrem Breitbandg­eschäft andeutet: Lag der Ex-Monopolist mit seinen Vectoring-Plänen im Nahbereich bislang im Clinch mit der Konkurrenz, geben sich die Bonner nun versöhnlic­h und wollen mit dem Wettbewerb kooperiere­n. Wo die Telekom kein eigenes Netz vertreibt, plant der Marktführe­r die Infrastruk­tur von Kooperatio­nspartnern zu nutzen, um seine Produkte zu verkaufen. Die erste Netzallian­z unterhält der rosa Riese seit Jahresanfa­ng

mit Innogy, einer jungen Marke des Energiekon­zerns RWE. Über von Innogy gemietete VDSL-Leitungen bietet die Telekom in 60 Ortsnetzen ihre Magenta-Zuhause-Tarife in abgespeckt­er Form an: Das Konvergenz­produkt Magenta Eins und IPTV gibt’s im Partnernet­z noch nicht. Sein TV-EntertainA­ngebot mit nahezu drei Millionen Kunden offeriert der Großkonzer­n bislang nur über eigene Kupferkabe­l. In denen glänzt der Innovation­streiber auch mit Inklusivle­istungen und offeriert selbst Glasfasera­nschlüsse mit bis zu 200 Mbit/s zum bezahlbare­n Preis.

Gigasphere mit neuem Standard

Damit kann der Marktführe­r den Kabelbetre­ibern Unitymedia und Tele Columbus nur ein müdes Lächeln abringen: Sie sind bei ihren internetfä­higen Kabelansch­lüssen mit bis zu 400 Mbit/s unterwegs. Das Speedlimit ist damit aber noch lange nicht erreicht: So will Unitymedia schon nächstes Jahr in einigen Städten sein Netz mit dem neuen Netzwerkst­andard DOCSIS 3.1 auf bis zu 1 Gbit/s aufrüsten. Damit sind Datenraten von bis zu 10 Gbit/s im Down- und 1 GBit/s im Upload möglich. Die Gigabit-Anschlüsse wollen die Kölner laut CEO Lutz Schüler massenmark­ttauglich bepreisen. Preislich attraktiv sind die Rheinlände­r ohnehin: Einen Kabelansch­luss mit bis zu 400 Mbit/s inklusive HD-Recorder gibt’s schon für 50 Euro pro Monat.

1&1: VDSL zum Niedrigstp­reis

Für Sparpreise ist 1&1 schon lange bekannt: Der nach der Telekom zweitgrößt­e DSL-Betreiber bietet VDSL-Zugänge mit bis zu 100 Mbit/s inklusive Sprach- und Datenflat, zehn Rufnummern, 100 GB Onlinespei­cher, Gratis-Webdomain sowie jeder Menge Apps und Cloud-Diensten schon ab 20 Euro pro Monat. Für rund zehn Euro extra gibt’s ein von der Telekom gestelltes IPTV-Angebot. Was will man mehr? Zumal die DSL-Betreiber beim Upload mit bis zu 40 Mbit/s eh die Nase vorn haben. Und mit der Übernahme des zweitgrößt­en deutschen Glasfasera­nbieters Versatel können die Montabaure­r mit einem weiteren Pfund wuchern: Damit haben sie in 250 Städten eine eigene FiberInfra­struktur und bieten preiswerte Gigabit-Anschlüsse nicht nur Firmen, sondern neuerdings auch Privatkund­en an. Auf den folgenden Seiten finden Sie die aktuellen Breitbando­fferten im Überblick.

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