Neue Reparatur-Services
Ist das Smartphone kaputt, bekommt man schnell Schnappatmung – was tun? Schnelle Hilfe versprechen innovative Dienstleister wie Reparando und Everphone – aber auch O2 stellt sich im Service neu auf.
Neue Dienstleister kommen bei Handyproblemen zum Kunden. Auch Telefónica Deutschland setzt verstärkt auf Service
Ein kaputtes Smartphone bringt einen schnell an den Rand der Verzweiflung: Schließlich ist man vom Rest der Welt plötzlich wie abgeschnitten. Wer hat schon alle seine Kontakte, Termine oder die diversen persönlichen Zugangscodes, die im Handy sicher verwahrt sind, im Kopf?
Reparando kommt zum Kunden
Dank Reparando bekommt man den Alltag wieder geregelt: Der Handy-Reparatur-Dienst hilft im Schadensfall. Das tun andere auch, das Besondere bei Reparando ist aber der In-House-Service: Wer ein defektes Gerät hat, kann sich den Gang zum Laden sparen. Stattdessen kann man den mobilen Reparaturservice zu sich nach Hause oder ins Büro bestellen. Die zertifizierten Techniker führen die Reparatur dann direkt vor den Augen des Kunden durch. Die Profis tauschen Displays, Akkus oder Hörmuscheln aus, reparieren bei Schäden die Front- oder Rückkamera, den Homebutton oder Lautsprecher und leisten Erste Hilfe, wenn das Handy ins Wasser gefallen ist.
Der Service beschränkt sich aktuell auf iPhones, iPads und Samsungs Galaxy-Modelle. Die Preise für den praktischen Notfalldienst hängen vom Gerät sowie der Schadensart ab: Der Akkutausch bei einem iPhone kostet 69 Euro, während man für ein neues Display für das Samsung Galaxy S7 Edge mit 369 Euro rechnen muss. Dafür erhält der Kunde lebenslange Garantie für alle Ersatzteile. Den Termin für die Reparatur legt der Handybesitzer selbst unter www.reparando.net oder per Anruf bei der kostenlosen Hotline fest. Reparando verspricht,
innerhalb von 24 Stunden, auch an Wochenenden oder Feiertagen, eine Reparatur zu ermöglichen. Zudem sind laut eigenen Angaben nur 20 bis 30 Minuten für eine gängige Instandsetzung nötig.
Der Dienst wird derzeit in 20 Städten, darunter Berlin, Frankfurt, Dresden, Stuttgart, München, Regensburg und Freiburg, angeboten. Seit seiner Gründung Mitte 2015 hat das junge Stuttgarter Start-up über 10 000 Reparaturen durchgeführt. „Wir richten uns sowohl an Privat- als auch Geschäftskunden. Dazu zählen neben zahlreichen Selbstständigen und kleineren Unternehmen auch viele Mittelständler und sogar DAX-Konzerne“, betont Vincent Osterloh, einer der Gründer. Das junge Unternehmen, in das die Telekom neuerdings über ihren Start-up-Inkubator Hub:raum investiert, beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter, 20 davon in der Zentrale und 60 Techniker.
Everphone, der Handyclub
Ein weiteres junges Unternehmen will sich ebenfalls als Partner für Handybesitzer etablieren: Everphone ist eine Art Smartphone-
Club, der defekte Geräte repariert, alte gegen neue tauscht und bei Diebstahl für 30 Tage ein Ersatzgerät schickt, damit man sich in Ruhe um Ersatz kümmern kann. Der Reihe nach: Ist ein Smartphone kaputt, kann man es entweder an Everphone schicken oder – wie bei Reparando – in vielen Großstädten direkt vor Ort reparieren lassen. Die Techniker kommen zum vereinbarten Termin an den vereinbarten Ort. Ist Everphone nicht in Reichweite, meldet man den Schaden, worauf die Firma noch am selben Tag ein Ersatzgerät verschickt. Das eigene defekte Telefon bringt man in der mitgeschickten Verpackung zur Post – das Porto zahlt Everphone.
Auch ein Upgrade-Modell hat das Berliner Start-up im Programm: Wer sein altes iPhone oder Samsung Galaxy gegen ein Neues austauschen will, kann das ebenfalls tun. Gibt man auf der Webseite Modell und Speichergröße an, wird der von Everphone gebotene Betrag angezeigt, der vom Kaufpreis des neuen Modells abgezogen wird. Sein altes Handy kann der Kunde noch 14 Tage zur Datenübertragung behalten und schickt es dann an Everphone.
Das alte Handy wird bei Bedarf repariert und generalüberholt und dient künftig als Ersatzgerät für die restlichen Clubmitglieder – oder es wird fachgerecht ökologisch zur Wiederverwertung aufbereitet. Wer von diesen Dienstleistungen profitieren will, muss Mitglied werden. Der Clubbeitrag staffelt sich nach den Inklusivleistungen und reicht von 3,99 Euro pro Monat über 5,99 bis zu 9,99 Euro pro Monat.
O2 als Rundum-Dienstleister
Auch der Netzbetreiber Telefónica Deutschland will neue Akzente in Sachen Service setzen und bietet in den eigenen Shops neuerdings Rundum-Dienstleistungen für alle Kunden – auch ohne O2-Vertrag. Die neue Service-Offensive erläutert der Hardware-Chef von Telefónica Deutschland, Markus von Böhlen, im Interview (Seite 49).