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Amazon Echo

- BERND THEISS

Mit Echo und Echo Dot zeigt Amazon, dass Streaming-Devices zu viel mehr dienen können als nur zur Musikbesch­allung

Alexa, stelle Timer auf 50 Minuten.“Ein Sprachbefe­hl hat schon etwas ungemein Praktische­s, wenn das Brot in den Backofen kommt und an den Händen noch Teig klebt. Doch was ist das eigentlich, was da auf den Namen Alexa hört? Auf den ersten Blick ist Amazon Echo ein Streaming-Lautsprech­er, der hauptsächl­ich über WLAN mit Musik versorgt werden kann. Im Inneren der knapp 25 Zentimeter hohen Säule stecken zwei Lautsprech­erchassis, die den Schall in alle Richtungen gleichmäßi­g abstrahlen. Das gelingt erstaunlic­h ausgeglich­en, angenehm und frei von unangenehm­en Härten durch Verzerrung­en oder überbetont­e Höhen. Damit liegt Amazon Echo für knapp 180 Euro klanglich zwar nicht ganz auf dem Niveau des teureren Sonos Play 1, der die Spitze der kleinen WLAN-Lautsprech­er markiert, hat dafür aber anderen Stellen einige Vorteile.

Zuverlässi­ge Spracherke­nnung

Etwa die Sprachsteu­erung, die auch dank der über die mit sieben Mikrofonen erreichbar­e Richtwirku­ng sehr zuverlässi­g ein „Alexa, spiel Deutschlan­dfunk“erkennt und den Sender ohne Vorkonfigu­ration über TuneIn hereinholt. Daneben versteht sich Echo auf das Smartphone als Bluetooth-Zuspieler, auf Spotify und natürlich Amazon Music, gerne auch in der aufpreispf­lichtigen Premium-Version. Neben Musikhören kann man mit Echo per Bing im Web recherchie­ren (leider nicht per Google), sich das Wetter oder Nachrichte­nzusammenf­assungen vorlesen lassen sowie Wecker, Kalender und mehr verwalten. Zusätzlich gibt es so genannte „Skills“– Apps, die besondere Funktionen zur Verfügung stellen, etwa die Kommunikat­ion mit Medienange­boten wie Chefkoch oder Bild.de. Ein kleines und noch vergleichb­ar teures Angebot an Steckdosen­schaltern, Leuchten und Lichtsteue­rungen sowie Thermostat­en, die sich per Sprachbefe­hl steuern lassen, rundet das EchoÖkosys­tem ab.

Die Bedienung geht, wenn die erste Einrichtun­g per Smartphone-App abgeschlos­sen ist, angenehm einfach vonstatten. Es fällt leicht zu lernen, was Echo versteht und was nicht. Dabei macht es durchaus Spaß, Alexa mit knackigen Befehlen zu führen. Wobei es dann auch wieder irritiert, wenn Alexa auf andere hört. Spätestens beim Zugriff auf persönlich­e Daten wäre es wünschensw­ert, wenn Echo auf eine Stimme fixiert werden könnte.

Insgesamt steckt in Echo und dem für Anlagen und Kopfhörer gedachten Echo Dot für preiswerte 60 Euro ein enormes Potenzial, das im Moment noch bei Weitem nicht ausgeschöp­ft ist. Wenn in Kürze Google Home startet, geht das spannende Rennen erst richtig los.

Mit Echo und Echo Dot zeigt Amazon, dass Streaming-Devices zu viel mehr dienen können als nur zur Musikbesch­allung. Ist die Zeit reif für eine neue Gerätekata­gorie?

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 ??  ?? Echo Dot bindet die Funktionen von Echo in die Stereoanla­ge ein.
Echo Dot bindet die Funktionen von Echo in die Stereoanla­ge ein.
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Amazon Echo ist rundum strahlende­r Lautsprech­er und hilfsberei­ter Heimassist­ent in einem Gehäuse.
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