ANDROID 8
IN SICHT
Während immer mehr Smartphones mit Android 7 laufen, entweder ab Werk oder per Update, denkt Google schon einen Schritt weiter und bringt Android 8, Codename O, langsam in Startposition. Die erste Vorabversion für Entwickler, die sogenannte Developer Preview, steht auf den Google-Servern zum Download bereit. Sie kann auf den Smartphones Nexus 5X, Nexus 6P, Pixel und Pixel XL getestet werden. Auch für den Nexus Player und das Pixel C Tablet stehen entsprechende System-Images zur Verfügung. Diese sind allerdings primär für Entwickler gedacht und daher nicht fehlerfrei, außerdem stecken viele neue Funktionen noch im Entwicklungsstadium.
Viele kleine Neuerungen
Im Android-Blog hat Google die wichtigsten Änderungen vorgestellt. Auch wenn sie vor allem aus der Entwicklerperspektive geschrieben sind, erlauben sie einen recht detaillierten Ausblick auf das, was Android O auszeichnen wird. Einen großen Schwerpunkt bilden weiterhin das Energiemanagement, also die Verbesserung der Akkulaufzeit, und die Systemperformance. Dafür will Google die Aktivitäten von im Hintergrund laufenden Apps noch stärker einschränken. Die meisten Dienste werden unter O automatisch beendet, wenn sie in den Hintergrund wandern, wodurch schlecht programmierten Apps die Möglichkeit genommen wird, heimlich den Akku leer zu saugen.
Die striktere Kontrolle von Hintergrundaktivitäten hat zudem den Nebeneffekt, dass dem System mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, was die Geschwindigkeit verbessern dürfte. Außerdem wird die Eingabe persönlicher Daten komfortabler, indem Passwort-Manager mithilfe neuer System-Schnittstellen (API) besseren Zugriff auf die entsprechenden Felder im Browser oder in Apps bekommen. Google schreibt dazu, dass die Nutzer künftig eine Autofill-App als Systemstandard festlegen können, genauso wie sie momentan die Wahl zwischen unterschiedlichen Tastaturen haben.
Mehr Komfort versprechen auch ein neuer Bild-im-BildModus (PIP), mit dem Videos in einem Mini-Fenster weiterlaufen, während man andere Apps nutzt. Auch ein verbessertes Benachrichtigungssystem ist geplant: App-Mitteilungen werden künftig in Kategorien gruppiert, für die der Nutzer gesammelt einstellen kann, ob sie vollständig blockiert werden oder priorisiert
Der Name ist noch unbekannt
Der Startbildschirm wird unter Android O bunter und lebendiger, denn Google erlaubt es Entwicklern, ihre AppIcons zu animieren und in verschiedenen Farben und Formen anzuzeigen. Spannend ist auch die Unterstützung neuer Übertragungsstandards: Sonys LDAC-Technologie für den verlustfreien BluetoothTransfer von High-Res-Audio wandert nativ in das System, genauso wie WiFi Aware, das die direkte Koppelung zweier WLAN-Geräte ohne Router ermöglicht. Bis Android O regulär auf das Smartphone kommt, vergehen aber noch ein paar Monate. Google dürfte die neue Version Mitte Mai auf der Entwicklermesse I/O detailliert vorstellen und im Herbst veröffentlichen. Bis dahin wissen wir auch, welche Süßigkeit auf „Nougat“folgt. Bisher ist nur der Anfangsbuchstabe bekannt.