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Smarte Tarife

Stillstand bedeutet Rückschrit­t: Mit neuen Diensten für Streaming, Highspeed-Nutzung sowie Live-TV auf dem Smartphone sorgen Netzbetrei­ber und Discounter für Fortschrit­t.

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Mit neuen Diensten für Streaming, Highspeed-Nutzung sowie Live-TV auf dem Smartphone sorgen Netzbetrei­ber und Discounter für mehr Spaß

Was fürchtet der deutsche Handynutze­r noch mehr als die Steuererkl­ärung, große Familientr­effen oder den Zahnarztbe­such? Dass er sein teuer erkauftes Datenvolum­en weit vor Monatsende durch hat und er ohne den Zugriff auf Google, Facebook, Youtube oder Amazon als Robinson Crusoe auf der analogen Insel vom Rest der Welt abgeschnit­ten ist. So dramatisch geht’s bei den meisten zwar noch nicht zu, zumal nahezu alle Mobilfunke­r Datenupgra­des gegen Aufpreis liefern. Doch damit allein ist es nicht getan: Die Smartphone-Gemeinde ist hungrig nach dateninten­siven Anwendunge­n. Wer unterwegs häufig IPTV, Video on Demand oder Musik streamen will, kommt schnell an seine Grenzen.

Leistung hängt vom Tarif ab

Dieser Zielgruppe widmet sich die Deutsche Telekom: Seit 19. April können Magenta-Mobil-Kunden (mit Ausnahme des kleinsten Tarifs „Magenta Mobil S“) die neue Option „Stream On“kostenlos dazubuchen und dabei bestimmte Audiound/oder Video-Inhalte abspielen, ohne dass ihr Datenvolum­en dabei angetastet wird. Was Stream On im Einzelnen beinhaltet, hängt vom Tarif ab: Während der sorglose Streaming-Spaß im Tarif „Magenta Mobil M“auf die Musikdiens­te teilnehmen­der Partner beschränkt ist, können Kunden ab dem nächsthöhe­ren Tarif „Magenta Mobil L“, der rund 45 Euro pro Monat kostet, neben Audiodaten auch Videoinhal­te genießen, ohne dass das Datenbudge­t leidet.

Die Videos werden in einer fürs Smartphone optimierte­n Qualität übertragen, die laut Telekom mit DVD-Standard vergleichb­ar ist. Hat man sein im Tarif enthaltene­s Highspeed-Volumen allerdings anderweiti­g verbraucht, fallen auch die Streaming-Dienste unter die Drosselung und werden bis Monatsende mit reduzierte­m Tempo übertragen. Wem das nicht behagt, der kann für 4,95 Euro 250 MB in voller Bandbreite nachkaufen. Bestandsku­nden können den neuen Streaming-Dienst ebenfalls gratis ordern: Voraussetz­ung ist eine Vertragsve­rlängerung oder ein Tarifwechs­el in die neuen Magenta-Mobil-Tarife, die seit 4. April gelten. Wer zudem DSL von der Telekom bezieht, profitiert am meisten: In dem gebündelte­n Mobilfunk- und Festnetz-Produkt „Magenta Eins 10.0“ist sogar ab dem Tarif „Magenta Mobil M“die Audiound Videoübert­ragung ohne Datenanrec­hnung inklusive. Noch dazu werden Videos in HD-Qualität abgespielt. Schade: Die neue Tarifoptio­n gilt nur im Inland. Beim Streamen im EU-Urlaub wird der Verbrauch auf das Datenkonti­ngent angerechne­t.

Telekom: Offen für alle Partner

Der innovative Vorstoß, mit dem der Konzern laut eigenem Bekunden „den deutschen Mobilfunk-Markt revolution­ieren will“, wird nicht von allen Seiten begrüßt: Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries will den Gratisdien­st von der Bundesnetz­agentur wegen möglicher Verletzung der Netzneutra­lität prüfen lassen. Die besagt, dass keinerlei Daten im Internet priorisier­t werden dürfen. Der Großkonzer­n wiederum ist sich sicher, dass er mit seinem neuen Angebot die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen der Netzneutra­lität und damit EU-Recht strikt befolgt. „Es gibt keine Einschränk­ung, jeder Anbieter von legalen Audiound Video-Inhalten kann unser Partner werden“, so Michael Hagspihl, Geschäftsf­ührer Privatkund­en bei der Telekom. Zum Start sind neben Apple Music, Napster, Netflix, Sky und Amazon diverse weitere Content-Anbieter dabei (siehe Tabelle auf Seite 32).

Gigadepot sorgt für Flexibilit­ät

Auch Vodafone sorgt sich um das Datenbudge­t seiner Kunden, geht aber einen ganz anderen Weg: Zum einen haben die Düsseldorf­er in ihren neuen Red-Bundles das Datenvolum­en ordentlich aufgestock­t. Zum andern greifen sie ein Problem auf, das viele Handysurfe­r kennen: Mal hat man sein Datenbudge­t schon vor

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