TP-Link Archer VR2800v
Der neue TP-Link Archer VR2800v legt bei Vectoring, VDSL und Funktionsumfang gegenüber den kleineren Modellen eine deutliche Schippe drauf – und präsentiert so, was der Anbieter alles kann.
Der neue Top-Router legt bei Vectoring, VDSL und Funktionsumfang nach
Der chinesische Routeranbieter TP-Link gibt ordentlich Gas. Erst vor zwei Monaten stellte er eine komplett überarbeitete Version seines Stückzahlenrenners Archer VR900v vor (siehe Test in connect 5/17). Nun folgt mit dem Archer VR2800v ein neues Spitzenmodell. Das ist mit einer Preisempfehlung von 249 Euro zwar einen Hunderter teurer als der VR900v V2, dafür baut TP-Link alles ein, was der Technikbaukasten aktuell hergibt.
Jetzt mit vier Antennen
Das Design folgt der neuen Linie, die TPLink bereits im letzten Herbst eingeschlagen hat. Anhand seiner nun vier Antennen ist der Neue aber schnell von den kleineren Modellen zu unterscheiden. Technischer Hintergrund ist die abermals aufgebohrte WLAN-Ausstattung: Der Archer VR2800v unterstützt MIMO bis zur Konfiguration 4x4. Dafür gibt es zwar nur wenige Gegenstellen. Doch weil WLAN 11ac bei Multi- User-MIMO mehrere Datenströme auf passende Clients ausrichtet, profitieren davon auch Endgeräte, die nur über zwei oder drei MIMO-taugliche Antennen verfügen.
Zu den weiteren WLAN-Tricks des VR2800v zählt die Codierungs-Variante Nitro-QAM. Geschwindigkeitsvorteile bringt sie allerdings nur bei Clients mit den neuesten Broadcom-Chipsätzen. Da weder Router noch Clients solche Verbindungsdetails üblicherweise anzeigen, spürt man das Ergebnis bestenfalls an höheren Datendurchsätzen. Für vier Streams mit Nitro-QAM-Codierung gibt TP-Link einen theoretischen MaximalDatendurchsatz von 2167 Mbit/s an.
Auch anschlussseitig legt TP-Link bei seinem neuen Topmodell nach: Der VR2800v unterstützt das sogenannte Super-Vectoring, VSDL 35b genannt. Damit betriebene Leitungen können bis zu 350 Mbit/s liefern – die Telekom will Super-Vectoring in einigen Regionen 2018 einführen.
Darüber hinaus bietet der VR2800v eine eigens entwickelte Rauschunterdrückung, die den Datendurchsatz auf problematischen ADSL- und VDSL-Leitungen erhöhen soll.
Umfangreiche Ausstattung
Die Anschlussbestückung unterscheidet sich nicht vom VR900v V2 – lediglich die Lage einiger Buchsen und die Größe einiger Tasten haben sich geändert. Eine S0-Buchse, die den Weiterbetrieb von ISDN-Telefonen nach der Umstellung auf All-IP erlauben würde, gibt es auch beim Topmodell nicht. Dafür steht neben zwei analogen Telefonbuchsen auch hier eine integrierte DECT/CATiq-Basis zur Verfügung. Zusätzlich lassen sich über die Gratis-App „tpPhone“Androidund iOS-Smartphones als Telefonnebenstellen anmelden.
Mehr Features, mehr Komfort
Natürlich tritt auch der VR2800v mit der aufgeräumteren Bedienoberfläche der neuen
TP-Link-Routergeneration an. Sie bietet mit dem Einrichtungsassistenten und der „TP-LinkCloud“für Firmware-Updates und Fernzugriffe viel Komfort. Profis freuen sich zudem über sehr granulare Einstellmöglichkeiten für Firewall, VPN, IP-Routing und Netzwerk-Freigaben, die über die Weboberfläche oder über die für Android und iOS angebotene App „TP-Link Tether“erreichbar sind.
TP-Link stellte uns den Router mit einer Beta-Firmware zur Verfügung, in der sich bereits mehr Einstellungen und Funktionen finden als in der Serienversion – beispielsweise zur Kindersicherung, den Import und Export von Telefonbüchern und zur Lastverteilung beziehungsweise QoS (Quality of Service). Auch zeigt die uns von TP-Link zur Verfügung gestellte Dokumentation, dass in diesen Bereichen bei Optik und Funktionsumfang noch viele weitere Verbesserungen geplant sind. Außerdem sollen in künftigen Versionen separate Anrufbeantworter und Faxweiterleitungen folgen. Alles in allem liefert der VR2800v aber schon jetzt eine überaus überzeugende Vorstellung.