FOTODIENSTE
Die Produktion umfangreicher Fotobücher setzt stabile Webseiten und hohe UploadDatenraten voraus. Die Messungen zeigen hier klare Unterschiede.
Fotobücher sowie Prints der eigenen Schnappschüsse auf Papier, T-Shirts, Tassen und anderen Materialien sind bei Digitalfotografen sehr beliebt. Doch gerade wenn es ums Hochladen umfangreicher Bildersammlungen geht, macht die Geschwindigkeit und Stabilität der Uploads den Unterschied zwischen einer angenehmen und einer sehr nervenaufreibenden Nutzererfahrung aus.
Obwohl eine Vielzahl von Marken im Markt aktiv ist, werden die meisten Angebote in Deutschland letztlich nur von vier dominierenden Dienstleistern realisiert: Cewe, Orwo Net, ip.labs und Fujifilm. Sie versuchen, mit leistungsstarken Peerings ausreichende Bandbreiten für die einströmenden Datenfluten bereitzustellen. Allerdings zeigen unsere Messungen, dass sich auch andere Faktoren auf die Uploadzeiten auswirken – beispielsweise die Gestaltung der Webseiten der jeweiligen Fotodienst-Anbieter sowie deren Anbindung sowohl an die Internet-Provider als auch an die von ihnen letztlich beauftragten Dienstleister.
Unterschiedliche Ladezeiten und Uploads
Als ersten Messwert erfasst zafaco, wie lang der Aufruf der Webseite des jeweiligen Fotodienstes dauert. Hier fällt Whitewall mit durchschnittlich über sieben Sekunden negativ auf – die Seiten aller anderen Kandidaten erscheinen binnen zwei bis dreieinhalb Sekunden im Browser. Da sich dies nicht nur beim ersten Aufruf, sondern während der gesamten Nutzung des Dienstes auswirkt, müssen Whitewall-Nutzer deutlich mehr Geduld mitbringen als Kunden anderer Anbieter.
Im nächsten Schritt geht es ums Hochladen der Bilder. Hier fällt auf, dass bei den von Cewe bedienten Angeboten die Uploads offenbar auf rund 20 Mbit/s pro Nutzer begrenzt werden. Bei den anderen Diensten konnten wir solche Beschränkungen nicht feststellen – wenn es der eigene Internetanschluss hergibt, können die Upload-Datenraten etwa bei Mediamarkt oder Fujifilm auf über 80 Mbit/s ansteigen. Allerdings führt die Begrenzung bei Cewe wiederum dazu, dass die Übertragungen besonders konstant ablaufen – offensichtlich zielt die Begrenzung des Durchsatzes darauf ab, alle Nutzer gleich gut bedienen zu können.
Dagegen können sich Telekom-Kunden darüber freuen, dass ihr Internet-Provider über ein direktes Peering zum Dienstleister Orwo
Net verfügt, was sich etwa beim Test des Fotodienstes von Aldi positiv auswirkt. Die höchsten gemessenen Datenraten dorthin lagen bei über 70 Mbit/s, der Durchschnitt bei rund 24 Mbit/s. Im Vergleich dazu brauchen Uploads aus den Netzen von Telefónica, Vodafone und Unitymedia zum Aldi-Dienst deutlich länger.
Zu Mediamarkt und Fujifilm konnten zwar die höchsten Datenraten erzielt werden, auffällig sind hier jedoch Einbrüche derselben um 3 und um 9 Uhr. Der Grund scheint nicht in den jeweiligen Provider-Netzen beziehungsweise im Peering zu liegen – wahrscheinlicher ist, dass zu diesen Zeitpunkten Wartungsarbeiten auf den Servern durchgeführt werden.