MIT iOS 11 WIRD SIRI MENSCHLICHER
Bei iOS 11 schrumpft das Kontrollzentrum, das sich derzeit über drei Seiten erstreckt, wieder auf eine Seite zusammen. Auch der Sperrbildschirm erhält ein neues Design, damit soll der Zugang zu allen Benachrichtigungen bequemer werden. Beim App Store sind die Veränderungen noch ausgeprägter, er wird komplett redesignt. Unter anderem wird es neue Tabs geben, außerdem neue Produktseiten für Apps, auf denen mehr Platz für Videos und Bilder ist. Auch In-App-Käufe sollen im neuen App Store leichter auffindbar sein.
Maschinelles Lernen
Apples Sprachassistentin Siri wird mit iOS 11 ebenfalls weiterentwickelt. Neue Stimmen sollen natürlicher klingen und Betonung und Tempo beim Sprechen anpassen. Auch Übersetzungen kann Siri künftig liefern, zum Start aber nur von Englisch zu Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Chinesisch. Um dem Nutzer passendere Vorschläge zu unterbreiten, soll Siri auch durch den Einsatz des Gerätes lernen. So kann Siri etwa durch das Surfverhalten darauf schließen, für welche Themen man sich interessiert und in der News-App entsprechende Artikel anbieten oder beim Tippen in der Mail- oder Nachrichten-App den Namen eines Ortes vorschlagen, über den man zuvor gelesen hat.
Mit dem Framework Core ML bietet Apple Entwicklern künftig die Möglichkeit, maschinelles Lernen auch in ihre Apps zu integrieren. Die Verarbeitungsprozesse dazu sollen lokal auf dem Gerät ablaufen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Für Autofahrer gibt es einen neuen „Nicht stören“-Modus. Das iPhone kann erkennen, wenn man im Auto sitzt, entweder weil eine Bluetooth-Verbindung mit dem Bordcomputer besteht oder über Bewegungsmuster. Dann werden automatisch alle Benachrichtigungen auf lautlos gestellt, sodass der Bildschirm schwarz bleibt und der Fahrer nicht abgelenkt wird. Für Kontakte in den Favoriten kann man eine automatische Antwort einrichten.
iOS 11 erweitert außerdem die Möglichkeiten für Live-Fotos. Aus den Bewegtbildern, die vor und nach jeder Aufnahme ein kurzes Video anfertigen, kann man Video-Loops in Endlosschleife erzeugen und Langzeitb eli ch tungs effekte erzielen. Die Andenken-Filme inder Fotos-App können sowohl im Hoch- als auch im Querformat abgespielt werden; während der Wiedergabe lässt sich sogar die Ausrichtung ändern. Mit dem neuen „High Efficiency Image File Format“(HEIF) wird außerdem die Dateigröße von Fotos, die mit dem iPhone 7 oder 7 Plus aufgenommen werden, verringert.
AR wird integriert
Mit dem ARKit stellt Apple Entwicklern eine Plattform zur Verfügung, die sie bei der Umsetzung von Augmented-Reality-Inhalten unterstützt. App-Entwickler können auf Kamera, Prozessoren und Sensoren von iPhone und iPad zugreifen, um virtuelle Inhalte in die reale Umgebung einzublenden. Auf der Keynote zeigte Apple eine beeindruckende Gaming-Demo, aber auch für Shopping- oder Design-Anwendungen dürfte das ARKit neue Möglichkeiten eröffnen.
Auf dem iPad wird das Dock neu gestaltet, es nimmt mehr Apps auf und auch innerhalb einer geöffneten App hat man Zugriff darauf. Wenn man eine App aus dem Dock nach oben zieht, wird sie automatisch in Split View geöffnet. Ein neuer App-Umschalter macht zudem das Wechseln einfacher. Die neue DateienApp bietet einen Ort, an dem alle Dateien gesammelt werden. Dabei ist es egal, ob sie lokal oder im iCloud Drive gespeichert sind – oder von einem anderen Dienst wie Dropbox stammen. iOS 11 ermöglicht außerdem Drag-anddrop, sodass man Bilder und Texte leichter verschieben kann. Das funktioniert nicht nur bei zwei nebeneinander geöffneten Apps, sondern über das gesamte System hinweg. Die Entwicklerversion von iOS 11 ist verfügbar, eine öffentliche Beta soll im Lauf des Juni starten. Im Herbst wird iOS 11 für iPhones ab dem 5s sowie für iPad Air, iPad Pro, iPad 5. Generation, iPad mini 2 und neuer sowie iPod touch 6. Generation zur Verfügung stehen. (gf/as)