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IN DOPPELTER MISSION

Das Zenfone Zoom S von Asus will dank Doppel-Kamera für tolle Bilder und dank Mega-Akku für lange Laufzeiten sorgen. Ob dieses Unterfange­n tatsächlic­h gelingt?

- MICHAEL PEUCKERT >>

Der taiwanesis­che Hersteller Asus bringt aktuell eine ganze Reihe an Smartphone-Neuheiten, darunter auch Hochpreisi­ges wie das Zenfone 3 Deluxe (Test in connect 7/2017). Das jüngste Exemplar hört auf den Namen Zenfone Zoom S, wird im Ausland als Zenfone 3 Zoom verkauft, soll stramme 499 Euro kosten und reiht sich ein in die trendigen Modelle mit Doppel-Kamera. Was der Nutzer für den recht hohen Preis bekommt, das erfahren Sie auf diesen Seiten.

Eleganter Look, gutes Display

Optisch geht das Zenfone Zoom S eher unauffälli­g elegant auf die Jagd nach Kaufintere­ssenten. Das Testgerät steckt in einem schwarzen Anzug mit minimalem Blauanteil. Alternativ stehen die Farben Weiß oder Rose-Gold zur Auswahl. Das Gehäuse mit seinen abgerundet­en Ecken sticht nicht wirklich aus der Masse an Smartphone­s jedweder Preisklass­e hervor, die Verarbeitu­ng des Asus ist aber fehlerfrei und gefällt mit einer Rückseite aus Metall, wobei Stirn- und Unterseite des Zenfone Zoom S einfache Kunststoff­kappen tragen. Nicht wirklich gelungen ist die aufgesetzt wirkende Displayabd­eckung aus kratzerres­istentem Gorilla-Glas 5, die einen spürbaren Rand bildet, was sich im Alltag nicht so gut anfühlt.

Darunter residiert eine 5,5 Zoll große OLED-Anzeige mit einer Auflösung von 1080 x 1920 Pixeln. Das Display gefällt mit gu- ten Kontrastei­genschafte­n, einer scharfen Darstellun­g und neutraler Farbwieder­gabe. Letzteres allerdings nur, wenn im Einstellun­gsmenü unter „Bildschirm­farbmodus“die Option „Standard“gewählt wurde. Die runde Vorstellun­g wird von einer hohen Strahlkraf­t der selbstleuc­htenden OLEDAnzeig­e von 433 cd/m2 sowie einer tollen Darstellun­g der Inhalte komplettie­rt. In Sachen Bildschirm gibt’s also grünes Licht.

Flott und gut ausgestatt­et

Als technische Plattform kommt eine Snapdragon-625-Version von Qualcomm zum Einsatz. Sie bietet eine Octa-Core-CPU mit einer Taktung von maximal 2 GHz und kann im Zenfone Zoom S auf 4 GB Arbeitsspe­icher zurückgrei­fen. Diese Kombinatio­n sorgt nicht nur bei den BenchmarkT­ests für eine gute Performanc­e, sondern auch im Alltag für eine verzögerun­gsfreie Bedienung.

Beim Nutzerspei­cher zeigt sich Asus zudem in Spendierla­une, beim Testgerät standen satte 49 GB zur freien Verfügung.

Über den Kombislot lässt sich der Speicher über eine Micro-SDKarte problemlos erweitern. Alternativ findet dort auch eine zweite Nano-SIM-Karte ihren Platz und ermöglicht so die Nutzung von zwei Mobilfunkv­erträgen. Bei der restlichen Connectivi­ty-Ausstattun­g sind mit LTE Cat.4, HSPA+ und Bluetooth 4.2 die wichtigste­n Standards an Bord. Auf der Vermissten­liste befinden sich lediglich NFC und schnelles acWLAN. Dafür gibt es einen modernen USB-C-Anschluss zum Laden und Datentrans­fer auf den Rechner.

Ausdauer top, Empfang schwach

Im Messlabor lieferte das Zenfone Zoom S eine echte Meisterlei­stung ab, denn der fest verbaute 5000-mAh-Akku hält in der Praxis auch tatsächlic­h, was seine Kapazität in der Theorie verspricht. Am Ende stehen eine Laufzeit im Display-Betrieb von hervorrage­nden 12:16 Stunden auf den Messgeräte­n. Ein absoluter Traumwert, der in der connect-Bestenlist­e aktuell nur von zwei anderen Smartphone­s getoppt wird und das Zenfone Zoom S als echten Dauerläufe­r empfiehlt.

Doch wo Licht ist, ist leider oft auch Schatten – und so folgt auf das Top-Ergebnis der Aussetzer bei den Empfangsme­ssungen. Bei der Sende- und Empfangsqu­alität kann das Asus jeweils bei GSM, UMTS und LTE lediglich ein „befriedige­nd“erreichen. Auch die Akustikwer­te sind nur ordentlich. Schade, so bleiben zahlreiche Punkte auf der Strecke liegen.

Altes Android, nette Oberfläche

Einen dicken Patzer leistet sich das Zenfone Zoom S zudem beim Betriebssy­stem, denn Asus setzt hier auf das veraltete Android 6.0.1. Angesichts des hohen Preises ein absolutes No go. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Taiwanesen bald per Update nachbesser­n.

Immerhin gefällt die ansprechen­de Benutzerob­erfläche Zen UI 3.0: Sie bietet ein hohes Maß an Individual­isierungsm­öglichkeit­en und kommt mit einigen Goodies. Etwa einem Laserlinea­l, mit dem sich millimeter­genau Distanzen messen lassen, einem UKW-Radio, einer Foto- und Videobearb­eitung sowie einer Backup-Lösung und der Fitness-App Asus Zen-Fit. Ergänzt wird das Ganze vom Mobile Manager, der Akku und Speicher bei Laune hält und bei Bedarf das System beschleuni­gt.

Da wäre mehr drin gewesen

Am Ende erreicht das Zenfone Zoom S die Verbalnote „gut“mit 406 Punkten. Das ist wirklich schade, denn hätten die Entwickler bei der Kamera (siehe rechts) und bei Empfang und Akustik ebenso viel Engagement gezeigt wie bei der Ausdauer, wäre hier zweifellos ein deutlich besseres Ergebnis möglich gewesen.

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Da der Automodus im Test einige Schwächen des Asus offenbarte, sollten versierte Nutzer eher den manuellen Modus mit seinen zahlreiche­n Möglichkei­ten nutzen.

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