CRYPTOMATOR (
Quelloffen und schlicht in der Funktionalität, überzeugt Cryptomator mit prüfbarer Sicherheit.
Ein sicheres virtuelles Laufwerk für Ihre Cloud, komfortabel wie ein USBStick – so wirbt die in der Nähe von Bonn ansässige Firma Skymatic UG für ihre App Cryptomator. Und verrät damit bereits das wesentliche Funktionsprinzip: Dateien, die Sie in dem von Cryptomator angelegten Datentresor – also in einem speziellen Ordner auf einer beliebigen Ebene Ihres CloudDateisystems – speichern, werden von der App zunächst verschlüsselt und dann übertragen. Erst beim Zugriff auf die Dateien erfolgt die Entschlüsselung – wiederum in der App. So wird vermieden, dass Ihre Dateien zu irgendeinem Zeitpunkt unverschlüsselt in der Cloud liegen.
Nachprüfbare Sicherheit
Dabei profitiert der Cryptomator als Open Source Software von seinem demokratischen Ansatz: Weil der Code des Programms quelloffen ist und von jedermann überprüft werden kann, ist der heimliche Einbau von Hintertüren ausgeschlossen. Eine bessere Garantie für die Sicherheit Ihrer Daten werden Sie nicht finden können.
Doch genug der Vorrede – wie genau wird Cryptomator in Betrieb genommen? Die nicht nur für iOS (5,49 Euro) und als Beta-Version für Android (gratis), sondern auch für Mac, PC und Linux (spendenfinanziert) verfügbare Software bittet Sie beim ersten Start, einen „Tresor“anzulegen oder einen bereits existierenden Tresor auszuwählen. Falls Sie Cryptomator bereits auf einem anderen Gerät nutzen, wählen Sie die zweite Option und navigieren im Cloud-Dateisystem zur „Masterkey“-Datei. Nach der Auswahl müssen Sie Ihr Passwort eingeben.
Als Cryptomator-Neuling wählen Sie zwischen iCloud (iOS und Mac), Dropbox, Onedrive und Google Drive als Cloud-Diensten oder geben die Adresse eines eigenen Servers mit WebDAV-Dienst an. Anschließend legen Sie den Standort Ihres Tresors und das Master-Passwort für den Zugriff auf Ihre Dateien fest. Notieren Sie Letzteres gut, am besten in einem Passwortmanager – wenn Sie das Passwort vergessen, verlieren Sie den Zugriff auf Ihre Dateien! Cryptomator selbst kennt das Passwort nicht und kann Ihnen daher nicht weiterhelfen.
Übersichtlicher Funktionsumfang
Ist die App erst eingerichtet, können Sie Ihre Dateien aus anderen Apps heraus in Cryptomator ablegen, dort verschieben oder umbenennen und natürlich löschen oder in anderen Apps weiterbearbeiten. Cryptomator stellt sie in seinen Tresoren nach entsprechender Authentifizierung systemweit zur Weiterverarbeitung bereit – natürlich können Sie auch mehrere Tresore in verschiedenen Clouds parallel nutzen.
Bei der Android-Version macht sich der Beta-Status allerdings noch deutlich bemerkbar: Wo unter iOS ein Zugriffscode und Touch ID Schutz vor Zeitgenossen bietet, die physischen Zugriff auf Ihr Smartphone haben, schauen Android-Nutzer noch in die Röhre. Zwar lässt sich der Tresor per Passwort schützen, doch ist er bereits geöffnet, kann jeder in Reichweite Ihres Geräts auch auf die dort gespeicherten Dateien zugreifen. Außerdem bietet die Android-App keine Dateivorschau. Generell kann Cryptomator nur auf den Tresor-Ordner zugreifen – wer mehr Features will, sollte sich Boxcryptor ansehen. >>