DER NÄCHSTE FLAGGSCHIFFKILLER?
Im Ton ist man leiser geworden bei OnePlus. Das Start-up mit Sitz im chinesischen Technologie-Mekka Shenzhen war einst mit dem Versprechen angetreten, einen „Flaggschiff-Killer“zu bauen, der der etablierten Konkurrenz von Apple bis Sony gehörig einheizt. Ob das gelungen ist, sei dahingestellt, in jedem Fall hat das Unternehmen in den letzten Jahren einen steilen Aufstieg erlebt und baut weltweit Vertriebsstrukturen und Service aus, auch in Europa. Gerade wurde das diesjährige Spitzenmodell angekündigt: Das OnePlus 5 ist der Nachfolger des Oneplus 3T (die Vier gilt in China als Unglückszahl) und hat tatsächlich das Zeug zum Flaggschiff-Killer, wurde vom Hersteller aber lediglich als „Premium-Flaggschiff-Smartphone“vorgestellt.
Dual-Kamera wie beim iPhone 7
Wieder steckt das Smartphone in einem optisch wie haptisch sehr ansprechenden Aluminiumgehäuse. Mit seinem 5,5 Zoll großen Display (OLED, 1920 x 1080 Pixel) und den breiten Rändern oben und unten ist das OnePlus 5 zwar kein Winzling, liegt mit der zu den Rändern hin stark abgerundeten Rückseite aber gut in der Hand. Sofort ins Auge sticht die rückseitige Doppellinse, die genauso positioniert ist wie beim iPhone 7. Eine starke Ähnlichkeit zum Apple-Smartphone kann man dem OnePlus 5 daher nicht absprechen, zumal auch die Funktionsweise der Kamera identisch ist: Eine lichtstarke Weitwinkel-Optik (f1.7, 16 Megapixel) wird von einem Zoom-Objektiv (f2.6, 20 Megapixel) ergänzt. Wie bei Apple gibt es einen speziellen Porträtmodus, in dem beide Sensoren zusammenarbeiten, um Gesichter und Hintergrund zu trennen, während ein Software-Algorithmus das Zielobjekt klar und gut beleuchtet erscheinen lässt. Dies führt zu einem Tiefenschärfeeffekt (Bokeh), der Gesichter vor einer verschwommenen
Kulisse scharf hält.
Android 7 als Basis
Auch die übrige technische Ausstattung klingt vielversprechend. Als Antrieb dient dem 5er Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 835 mit 2,45 GHz, der von 6 oder von sagenhaften 8 GB RAM flankiert wird. Die Version mit 6 GB RAM und 64 GB Speicher wird ausschließlich in Grau für 499 Euro angeboten. Die Variante mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher gibt’s dagegen nur in Schwarz für 559 Euro.
OnePlus installiert auf dem Smartphone seine eigene Benutzeroberfläche, Oxygen OS, die auf Basis von Android 7.1.1 läuft. Eine Neuheit ist hier der Lesemodus, der mit einem Umgebungssensor sowie einer Graustufenvermessung arbeitet, um beim Lesen am Smartphone die Augen zu schonen. Ein Do-notDisturb-Modus für Gaming ermöglicht das Spielen auf dem Smartphone ohne Unterbrechung durch Nachrichten oder versehentliches Drücken von Tasten. (as)
Technisch top, der Preis verlockend: Das OnePlus 5 bietet genauso viel wie die High-End-Geräte der Konkurrenz, ist aber günstiger zu haben.