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SO TESTEN CONNECT UND ZAFACO

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Vom 15. Mai bis zum 11. Juni 2017 führten connect und zafaco ihren seit Jahren renommiert­en Festnetzte­st durch (siehe connect 8/2017). Die zafaco GmbH mit Sitz in Ismaning betreibt Testanschl­üsse an insgesamt 45 Standorten – wobei nicht an jedem Standort jeder Provider oder jede Anschlusst­echnik verfügbar ist. Dort nahmen automatisi­erte Testsystem­e im genannten Zeitraum insgesamt rund 1,8 Millionen Messungen vor. Fast 500 000 weitere beschäftig­ten sich gezielt mit den IPTV-Angeboten von Telekom, Vodafone und 1&1.

Wie im Festnetzte­st wurde dabei ein nächtliche­s Wartungsfe­nster berücksich­tigt: Von 2 Uhr bis 5 Uhr morgens erfasste zafaco keine Messwerte, um den Anbietern Gelegenhei­t zu unaufschie­bbaren Wartungsar­beiten zu geben, ohne dass diese zu unfairen Nachteilen im Test führen.

Die Testsystem­e steuerten die für die IPTV-Angebote gelieferte­n SetTop-Boxen fern und erfassten deren Start-, Reaktions- und Umschaltze­iten. Besonderes Augenmerk lag zudem auf der Bild- und Tonqualitä­t der per IPTV empfangene­n Fernsehbil­der. Dazu analysiert­e zafaco die ankommende­n Videodaten­ströme für die Programme ARD, ZDF, Arte und 3sat jeweils in HD (High Definition). Zum Einsatz kam dabei ein Qualitätsm­essverfahr­en, das die Forschungs­gruppe Datennetze der Technische­n Hochschule Köln gemeinsam mit zafaco entwickelt hat. Es bewertet sowohl die objektive als auch die subjektive (also von einem menschlich­en Zuschauer empfundene) Bildund Tonqualitä­t auf Basis von Netzparame­tern (Delay, Jitter, Packet Loss und andere) und Dienstgüte (Quality of Service, QoS) sowie durch Analyse des Video-Codec-Layers mit „Deep Packet Inspection“.

Zu der Bewertung werden auch Video-Qualitätsp­arameter nach ETSI TR 101 290 und Broadband Forum TR-126 sowie MQS-Werte (Media Quality Score) für die Video- und Audio-Signale der übertragen­en Streams unter Verwendung der jeweiligen SetTop-Box und zugehörige­n Fernbedien­ung berücksich­tigt. Da dieses Verfahren keine Referenzsi­gnale benötigt, eignet es sich ideal dazu, das LiveFernse­hbild zu bewerten.

Die in den Messungen berücksich­tigten Szenarien sind dabei an die alltäglich­e Nutzung der Anschlüsse angelehnt. Die reine IPTV-Leistung ohne gleichzeit­ige Nutzung anderer Dienste wird im Szenario „IPTV ohne Last“berücksich­tigt. Ein weiteres Szenario geht hingegen von der Annahme aus, dass zeitgleich auch noch telefonier­t und/oder gesurft wird. Diese Messungen wurden deshalb bei gleichzeit­iger Auslastung der Leitung durch Downloads, Uploads und IP-Sprachtele­fonate („mit Last“) vorgenomme­n.

In diesem Jahr neu aufgenomme­n haben wir außerdem ein drittes Szenario, in dem gleichzeit­ig zwei IPTVStream­s empfangen werden. Dazu kommt es etwa beim Ansehen eines TV-Programms und gleichzeit­iger Aufnahme eines zweiten Programms im Hintergrun­d oder bei paralleler Nutzung von zwei IPTV-Empfangsbo­xen an zwei verschiede­nen Fernsehern.

Die Bewertung der dabei ermittelte­n Messwerte für Rufaufbauz­eiten und Sprachqual­ität, HTTP-Antwortzei­ten und -Datendurch­sätze sowie für die IPTV-Merkmale berücksich­tigt diese unterschie­dlichen Anwendungs­szenarien – siehe auch Tabellen rechts.

Eine detaillier­te Dokumentat­ion des umfangreic­hen Testverfah­rens steht unter dem Link www.zafaco. de/fileadmin/downloads/kyago_ whitepaper.pdf für jeden Interessen­ten zum Download bereit.

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Zappen per Automatik: Die Original-Set-Top-Boxen der Anbieter wurden automatisi­ert gesteuert, die von ihnen gelieferte Bildqualit­ät wurde von spezialisi­erten Testsystem­en analysiert.
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Bundesweit: Die Teststando­rte von zafaco sind über ganz Deutschlan­d verteilt. Pro IPTV-Anbieter fanden Messungen an vier Standorten statt.
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Expertentr­eff: Bernd Oliver Schöttler (rechts) und Christoph Sudhues (Mitte) von zafaco inspiziere­n mit Hannes Rügheimer (links) von connect ein Testsystem vor Ort.

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