ZWEI DUAL-KAMERAS MIT PORTRÄT-MODI
Vier Augen sehen mehr als zwei. Trifft das auch auf die Doppeloptiken im Mate 10 Lite zu? Das Spiel mit der Unschärfe im Bildhintergrund, auch als Bokeh bezeichnet, nutzen Profifotografen zur Aufwertung ihrer Motive. Das Mate 10 Lite bringt diese Art der Bildgestaltung ins Smartphone. Dazu wird den Farbsensoren mit 15,9-Megapixel-Auflösung (Hauptkamera) bzw.13 Millionen Bildpunkten (Selfie-Kamera) als Unterstützung neben einem LED-Licht jeweils eine 2-MP-Kamera zur Seite gestellt. Diese liefert zusätzliche Entfernungsinformationen zur Steuerung der Tiefenschärfe. Aus den Daten der Teilbilder wird dann das eigentliche Foto errechnet. In den Aufnahmemodi „Porträt“und „Große Blende“fügen beide Dual-Kameras die erwähnten HintergrundUnschärfen ein. In der Praxis klappt das meist gut, auch wenn die Algorithmen an den Übergängen zwischen Vorderund Hintergrund zum Teil sichtlich an ihre Grenzen stoßen. Wer sich und andere gerne porträtiert, kann mit diesen BokehFunktionen weiterkommen. Schärfeanpassungen sind hier übrigens auch nachträglich möglich. Bei guten Lichtverhältnissen lieferte die vordere Dual-Kamera Selfies in ansprechender Bildqualität. Ein individuell anpassbares BeautyProgramm kann Selbstporträts zusätzlich verschönern. Und die Hauptkamera, die auf den „Leica“-Schriftzug des Pro-Modells verzichtet und sich mit kleinerer Blendenöffnung f/2.2 (statt f/1.6) begnügt? Deren Fotos konnten bei Tageslicht mit kräftigen Farben und solider Detailarbeit ebenfalls gefallen. Das Niveau der besten Kamera-Phones erreicht sie jedoch nicht, was auch daran liegt, dass bei schwächerem Licht wie häufig das Bildrauschen schnell anstieg.