Daten in der Bahn
Während der Bahnfahrt entspannt auf dem Notebook arbeiten – wie gut klappt das derzeit wirklich?
„Beim Internet im Zug gibt es in Deutschland noch viel zu tun“, lautete das Fazit dieser Teildisziplin in unserem Mobilfunknetztest vor einem Jahr. Mit entsprechend gespannten Erwartungen traten unsere Test-Teams ihre diesjährigen Bahnfahrten an, die sie über rund 30 Stunden in verschiedenen ICE- und IC-Züge absolvierten. Gerade in ihren FlaggschiffZügen ICE hatte die Deutsche Bahn die Mobilfunk- und Internet-Versorgung in letzter Zeit mit hohem Aufwand ausgebaut.
Angesichts dieses Engagements sind die Testergebnisse ein Stück weit enttäuschend – zumal alle drei deutschen Netzbetreiber im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen beim Datenfunk in der Bahn noch einmal Federn lassen. Der Fairness halber sei angemerkt, dass die Testverbindungen nicht über die in fast allen ICE-Zügen angebotenen WLAN-Hotspots liefen, sondern allein über die Mobilfunknetze. Doch auch diese sollten dank aufwendiger RepeaterTechnik in vielen Waggons der Deutschen Bahn in meist brauchbarer Qualität ankommen. Aber leider gilt nach wie vor: Der Blick über die Grenzen nach Österreich und insbesondere in die Schweiz kann deutsche Bahnkunden nur neidisch machen. Die beiden Alpenländer liegen in dieser Sparte mit erheblichem Abstand vorn.
Nach wie vor Verbesserungsbedarf auf der Schiene
Auf nicht allzu hohem Niveau übertrumpft Vodafone in dieser Disziplin den Gesamttestsieger Telekom. Erfolgsquoten und Datenraten bei Webseiten- und Youtube-Aufrufen sowie bei Dateiübertragungen lassen bei allen drei Kandidaten zu wünschen übrig. Beim auch in dieser Disziplin schwächsten Anbieter O2 geht rund ein Viertel aller Versuche von Onlinezugriffen in der Bahn schief – beim Abruf von Youtube-Videos sogar fast die Hälfte. So kann das Ergebnis der diesjährigen Messungen nur lauten: Beim Internet in deutschen Zügen gibt es immer noch viel zu tun.