ALCATEL SETZT AUF DAS 18:9-FORMAT
Der chinesische Elektronikriese TCL stellt das Portfolio seiner Marke Alcatel komplett um: Die neuen Serien 5, 3 und 1 sind allesamt unterhalb der 250-Euro-Schwelle angesiedelt und setzen trotz Niedrigpreis durchgehend auf das gestreckte Displayformat 18:9. Eine weitere Gemeinsamkeit ist das schlichte Unibody-Design, das sich mit ergonomischen Rundungen angenehm von den Vorgängern abhebt. Auch beim Thema Updates soll alles besser werden: Alcatel verspricht Sicherheitspatches „mindestens vierteljährlich“für die „beliebtesten“Modelle. Aber woher soll der Kunde vor dem Kauf wissen, welche Modelle beliebt sind und wie lange die Updates geliefert werden? Auf diese Fragen gab es keine Antworten. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass viele Alcatel-Modelle bisher nur rudimentären Support erhalten haben, ist das Gesagte schon als Fortschritt zu werten.
Neues Flaggschiff heißt 5
Das Alcatel 5 soll 229 Euro kosten. Warum es noch mit Android 7 läuft, ist uns ein Rätsel. Das 5,7-Zoll-Display mit sehr schlankem Rahmen bietet viel Platz, die Auflösung liegt allerdings nur bei 1440 x 720 Pixeln – andere Hersteller zeigen auch in dieser Preisklasse mehr. Ein weiteres Rätsel: Die 12-MegapixelKamera auf der Rückseite rechnet Fotos aus nicht nachvollziehbaren Gründen auf 16 Megapixel hoch. Frontseitig finden sich eine 13-Megapixelund eine 5-Megapixel-Optik, wobei Letztere dank WeitwinkelBrennweite hübsche Gruppenselfies erlaubt. Den Antrieb übernimmt mit Mediateks MTK6750 ein SoC, das bereits 2016 vorgestellt wurde. Immerhin stehen dem betagten Einsteiger-Chipsatz 3 GB RAM zur Seite.
3er-Serie mit drei Varianten
Die 3er-Serie kommt in drei Ausführungen, die sich marginal bei Display, Speicher und Kamera unterscheiden. Am hochwertigsten ist das 3V für 190 Euro, das ein 6-ZollDisplay mit hoher Auflösung von 2160 x 1080 Pixeln und eine DualKamera mitbringt. Darunter folgen das 3X für 180 Euro (5,7 Zoll, 1440 x 720 Pixel) und das 3 für 150 Euro (5,5 Zoll, 1440 x 720 Pixel). Alle drei stecken in einem glänzenden Kunststoffgehäuse, das zwar gut aussieht, aber haptisch nicht überzeugt. Stark dagegen: Überall ist die neueste Android-Version Oreo installiert. Das System lief beim ersten Check flüssig, doch der Prozessor ist das schwächste Glied in der Kette: Die Einsteigerplattform Mediatek MT6739, flankiert von 2 oder 3 GB RAM, liefert wenig Leistung, was sich bei der Dauernutzung im Alltag negativ bemerkbar machen könnte. Das 1X rundet das Portfolio nach unten ab. Es ist eines der ersten Smartphones für unter 100 Euro, das mit einem 18:9-Display (5,3 Zoll, 960 x 540 Pixel) ausgestattet ist. Auch hier kommt der MT6739 zum Einsatz, diesmal sogar nur mit mickrigen 1 GB Arbeitsspeicher. Damit das System trotzdem flüssig reagiert, ist Googles neues Android Go installiert, eine für schwache Hardware optimierte Version von Android 8. Insgesamt liefert Alcatel eine durchwachsene Vorstellung, uns hat weder das Portfolio noch die Ausstattung überzeugt. (as)