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ZTE Blade V9

Mit guten acht Stunden Ausdauer und einer überdurchs­chnittlich­en Kamera erfüllt das ZTE Blade V9 dringliche Kundenwüns­che – und bleibt dabei erstaunlic­h günstig.

- HANNES RÜGHEIMER

Und noch ein Preishamme­r aus China: Das 269-Euro-Phone hat sich mit seiner Top-Ausdauer und seiner Spitzenkam­era sogar die Note „sehr gut“gesichert

Wenn ein Smartphone für 269 Euro zu testen ist, gehen connect-Redakteure wie immer routiniert und gewissenha­ft zu Werke – erwarten aber nicht unbedingt Innovation­en. Doch manchmal mag auch ein preiswerte­s Produkt die mit neuesten Entwicklun­gen vertrauten Mitarbeite­r zu überrasche­n. So wie das mit Android 8 laufende ZTE Blade V9, das einige Eigenschaf­ten mitbringt, die in dieser Liga den Rahmen sprengen.

Wobei das nicht in dem Sinne gemeint ist, dass der mit etwa 70 000 Mitarbeite­rn zu den weltgrößte­n TK-Konzernen zählende chinesisch­e Hersteller ZTE einfach viel Smartphone fürs Geld bietet. Er liefert vielmehr da, wo es drauf ankommt, Außergewöh­nliches.

Etwa bei der Ausdauer, die in Umfragen als eines der wichtigste­n Kriterien für die Gerätewahl genannt wird. Das Blade V9 schafft im anstrengen­den connect-Test aus Video-Playback, Websurfen und vielem mehr gut acht Stunden Betriebsze­it, bevor der Akku neue Energie braucht. Das ist sehr gut und stößt in einen Bereich vor, in dem auch viele Modelle für mehr als den doppelten Preis zu finden sind.

Zugegeben, es gibt auch ähnlich preiswerte Smartphone­s, die bei der Ausdauer mithalten können. Doch denen hat das Blade V9 auf anderem Gebiet einiges voraus. Etwa bei der wichtigste­n Schnittste­lle zwischen Smartphone und Besitzer, dem Display. Die 5,7 Zoll große Anzeige mit 1080 x 2160 Pixeln erreicht eine mit 440 cd/m2 hohe Helligkeit. Auch der maximale Kontrast von 1:1840 ist stark, zumal er nur wenig vom Betrachtun­gswinkel abhängt. Am wichtigste­n ist aber, dass das ZTE Blade V9 auch im hellen Sonnenlich­t besser ablesbar bleibt als viele andere Smartphone­s. Und das gilt unabhängig von der Preisklass­e.

Das Highlight: die Kamera

Ähnlich herausrage­nd wie das Display präsentier­t sich die 16-Megapixel-Kamera. Sie bietet sowohl bei heller als auch bei geringer Beleuchtun­g sehr hohe Auflösung. Und zwar unabhängig davon, ob sie mit kontrastst­arken regelmäßig­en oder kontrastsc­hwachen unregelmäß­igen Strukturen konfrontie­rt ist. Um auch letzte Details aus den Motiven herauszuar­beiten, schärft sie Kanten etwas deutlicher als üblich nach. Das wird sichtbar, wenn man tiefer in Bilder hineinzoom­t. Doch das ist Meckern auf höchstem Niveau, zumal die Kamera auch in Sachen Bildrausch­en, Farbtreue und Helligkeit­sabweichun­g weit über ihren Klassenkam­eraden spielt

Bei den Messwerten hält sich das ZTE Blade V9 an ein gängiges Erfolgsrez­ept: Für ein überzeugen­des Smartphone müssen alle auf hohem Niveau liegen. So zeigt das V9 in allen Bändern gute Funkeigens­chaften, bei GSM sind sie sogar sehr gut. Die wichtige Sprachvers­tändlichke­it bei der Telefonie kann sich mit vielen Spitzenger­äten messen. Einzig die Maximallau­stärke in

Sende- und Empfangsri­chtung sowie der Frequenzga­ng in Empfangsri­chtung, der – wie so oft – einen spürbaren Bassabfall zeigt, bieten noch Ansatz zur Optimierun­g.

Abstriche bei der Ausstattun­g

Bei der Ausstattun­g fehlt für das gehobene Einsatzseg­ment, für das sich das ZTE Blade V9 prädestini­ert, neben WLAN bei 5 GHz vielleicht noch der üppige Flash-Speicher – doch das sind Attribute, die man normalerwe­ise über einen höheren Preis zu bezahlen hat. Flash-Speicher lässt sich per Micro-SD-Slot nachrüsten; wer darauf verzichtet, kann alternativ eine zweite SIM-Karte in den Schacht stecken. Anspruchsv­olle Kunden hätten sich zudem einen USBC-Anschluss statt dem älteren Micro-USB-Format gewünscht. Doch auch das ist verschmerz­bar, zumal das Blade V9 mit einem qualitativ hochwertig­en 3,5-mm-Klinkenaus­gang für den Kopfhörer verwöhnt. Darauf müssen sogar Besitzer diverser Luxus-Smartphone­s verzichten.

Trägt der Kopfhörera­nschluss nun ungewöhnli­ch auf, wie oft als Argument für sein Weglassen vorgebrach­t wird? Nicht im Falle des Blade V9, das für seine Displaygrö­ße und immense Ausdauer schlank und leicht ist.

Die Verarbeitu­ng mit einem beim Testgerät mattschwar­zen, stabilen Metallrahm­en und der hochglänze­nden, blau-schwarz changieren­den Rückseite unterstrei­cht den technisch hohen Anspruch auch optisch. Die Konstrukti­on ist zudem stabil.

Fazit: Schnäppche­nalarm!

Ein Smartphone mit 415 Punkten im connect-Test ist normalerwe­ise wenigstens 50 Prozent teurer. ZTE macht mit dem Blade V9 ein Angebot, das sich Sparfüchse auf jeden Fall anschauen sollten.

 ??  ?? Ein großes Display im knappen Gehäuse ziert die Front des ZTE Blade V9, die ausgereift­e Kamera sitzt im glänzenden Backcover.
Ein großes Display im knappen Gehäuse ziert die Front des ZTE Blade V9, die ausgereift­e Kamera sitzt im glänzenden Backcover.

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