„Crowd-Sourcing gewinnt an Gewicht“
Neben den renommierten Drive-Tests misst P3 communications seit einigen Jahren die Netzqualität zusätzlich mit Crowd-Sourcing. Warum?
Zusätzlich zu den Drive-Tests sammeln wir auch mithilfe von Smartphone-Apps Daten über die Netzqualität. Wir haben unsere Crowd-Sourcing Technologie in über 800 verschiedene Apps integriert, und unsere weltweite Community umfasst mittlerweile weit mehr als 100 Millionen Nutzer, die uns täglich Daten liefern. Das Crowd-Sourcing ermöglicht es uns, bei der Bewertung von Mobilfunknetzen Aspekte zu berücksichtigen, die mit einem Drive-Test nur sehr schwer erfassbar sind. So decken wir beispielsweise in Deutschland weit mehr als die gesamte Siedlungs- und Verkehrsfläche ab, und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Das ermöglicht uns etwa die Betrachtung der netzweiten Funkversorgung oder die Beobachtung von Netzausfällen.
Wie geht das?
Beim Operational Excellence Parameter betrachten wir die Netzausfälle, genauer gesagt temporäre Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Datendiensten. Entscheidend ist hier die temporäre und lokale Natur solcher Ausfälle. Um solche Effekte zu beobachten muss man dauerhaft und flächendeckend messen, das passt zu 100 Prozent zum Crowd-Sourcing-Ansatz.
Dass sich mithilfe Tausender von Smartphone-Nutzern gut die Netzabdeckung aller Mobilfunkanbieter messen lässt, ist klar. Doch warum bedarf es neben der Abdeckung auch einer Qualitätsbeurteilung?
Wir betrachten die Netzabdeckung immer bezogen auf die Fläche, in der eine bestimmte Technologie verfügbar ist, also zum Beispiel die Fläche, in der LTE verfügbar ist. Viele Netze versorgen aber heute noch Gebiete gleichzeitig mit mehreren Technologien, also GSM, UMTS/HSPA und LTE. Daher kann es beispielsweise an ein und derselben Stelle im Netz Nutzer geben, die in 4G eingebucht sind, und andere, die in 3G unterwegs sind. Daher ist die Flächenversorgung nicht eindeutig, und wir bestimmen neben der Aussage „Hier ist LTE verfügbar“noch die Häufigkeit, mit der Smartphones an dieser Stelle tatsächlich im 4GNetz eingebucht sind. Das nennen wir dann die Qualität der Netzabdeckung.
Woran liegt die teils schlechte Qualität der Netzabdeckung?
Die typischen Einflussfaktoren hierfür sind entweder schlicht fehlende Basisstationen und damit mangelnde Netzabdeckung oder Fehlkonfigurationen im Netz, etwa falsche Antennenausrichtung, fehlerhafte Verkabelung an der Basisstation oder Inkonsistenzen in der Konfiguration.
Löst Crowd-Sourcing den Drive-Test ab?
Das Crowd-Sourcing wird sicherlich an Gewicht gewinnen. Die wesentlichen Kenngrößen der Netzqualität können wir heute bereits vollständig aus den Crowd-Daten ermitteln. Dennoch wird der DriveTest weiterhin seine Berechtigung haben. Denn nur hier können wir detailliert verschiedene Dienste wie Webbrowsing, Facebook oder Whatsapp testen und separat bewerten. Die richtige Mischung aus Crowd- und Drive-Test erlaubt uns so, ein umfassendes Bild aller qualitätsrelevanten Aspekte von Mobilfunknetzen aufzuzeigen.