Motorola Moto Z3 Play
Mit dem Moto Z3 Play führt Motorola seine modulare SmartphoneReihe fort. Der Newcomer markiert für 499 Euro den Einstieg in die Oberklasse der Amerikaner.
Es lässt sich mit Modulen erweitern und hinterließ im Praxistest auch sonst einen guten Eindruck.
Modularität ist der Hauptgedanke von Motorolas Z-Reihe. Dank der Anschlüsse auf der Rückseite (Bild oben rechts) kann auch das neue Moto Z3 Play etliche Zusatzmodule huckepack nehmen. Schön, dass eine AkkuMod im Wert von rund 60 Euro gleich mit in der Verpackung liegt. Diese erweitert den internen 3000-mAh-Energiespeicher um 2200 mAh. Laut Hersteller addiert sich damit die Gesamtlaufzeit auf bis zu 40 Stunden. Allerdings wächst damit auch das knapp sieben Millimeter schlanke Gehäuse auf moppelige zwölf Millimeter.
Sei’s drum, das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet und erinnert an die Mittelklasse-Kollegen der Moto-G6-Reihe. Auch hier be- stehen Vorder- und Rückseite aus kratzresistentem GorillaGlas 3. Die Rückseite beim Z3 Play ist jedoch plan und nicht gewölbt, was den Mods geschuldet ist. Dementsprechend ist das Phone kein Handschmeichler wie das Moto G6. Allerdings lässt sich das mit verschiedenen „Style Shells“ändern, die magnetisch an der Rückseite haften und ab 20 Euro in vielen Materialien und Farben erhältlich sind. Auf einen Wasser- oder Staubschutz nach IP-Norm verzichtet Motorola – das Gehäuse ist nur spritzwassergeschützt.
Dual-Kamera mit Google Lens
Auffällig an der Rückseite ist der Kamerabuckel, der recht weit aus dem Gehäuse ragt und den Mods als Anker dient. Er beherbergt eine 12- und eine 5-Megapixel-Kamera mit Blende f/1.7. Selfies schießt die Frontcam mit 8 Megapixeln. Zu den Fotofunktionen gehören neben dem beliebten Porträtmodus mit unscharfem Hintergrund auch sogenannte Cinemagramme. Hierbei bewegt sich nur ein vorher ausgewählter Teil eines Videos, der Rest ist eingefroren. Dank Google Lens kann die Kamera zudem Objekte und Texte erkennen und etwa beim Kameraschwenk auf ein bekanntes Gebäude Informationen einblenden. Die Kamera macht auf den
ersten Blick passable Fotos, mit feinen Details hat sie jedoch zu kämpfen. Steht wenig Licht zur Verfügung, mischt sich schnell Rauschen ins Bild.
Mittelklasse-Hardware
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Grundriss des Smartphones beinahe gleich geblieben. Allerdings hat Motorola den Screen auf 6 Zoll vergrößert: Zeitgemäß setzt das Z3 Play auf ein AMOLED-Display im 2:1-Format, das mit 2160 x 1080 Pixeln auflöst. Unser erster Eindruck von der Helligkeit und Blickwinkelstabilität ist sehr gut. Schön gelöst: Ein Always-OnDisplay zeigt die verbleibende Akkuleistung, die Uhrzeit und neue Nachrichten – und zwar gezielt dann, wenn der Nutzer auf den Screen blickt.
Mit dem Snapdragon 636 gibt ein Mittelklasseprozessor mit 1,8 GHz den Takt vor, zu dem sich 4 GB Arbeitsspeicher gesellen, was im Alltag eine flüssige Performance sichert. Für Daten stehen 64 GB interner Speicher bereit, von denen 13 GB durch das System belegt sind. Wer mehr Platz braucht, kann bis zu 2 TB in den Hybridslot schieben, der alternativ eine zweite SIM-Karte aufnimmt.
An Funkschnittstellen verbaut Motorola neben Bluetooth 5.0 und NFC auch Dual-BandWLAN mit schnellem ac-Standard. Kabelgebunden erfolgt der Datenaustausch per USBC-Anschluss (Typ 3.1). Eine Klinkenbuchse für Kopfhörer sucht man leider vergebens. Dafür liegt ein entsprechender Adapter mit im Karton.
Softwareseitig setzt Motorola auf Android 8.1. Laut Hersteller wird das Phone das neue Android P bekommen. Sollten die Hardware-Anforderungen dem nicht widersprechen, dann auch die zehnte Android-Version.
Nicht ganz günstig
Das Z3 Play kostet 499 Euro. Motorola sieht es als Einstieg in seine Oberklasse, setzt aber auf Mittelklasse-Hardware. Die chinesische Oberklasse von Honor oder Oneplus ist von diesem Preis nicht weit entfernt oder unterbietet ihn sogar. Inwieweit die Modularität da als Kaufargument zieht, wird sich zeigen.