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Huawei Matebook X Pro

Nach dem Smartphone-Gipfel erklimmt Huawei mit dem Matebook X Pro nun auch die Spitze der Ultrabook-Bestenlist­e – und das, obwohl die Chinesen recht neu in dem Geschäft sind. Der connect-Test zeigt, wie sie das geschafft haben.

- RAINER MÜLLER

Hut ab! Das zweite Notebook der Chinesen erobert gleich Platz eins der Bestenlist­e.

Zwei Jahre ist es erst her, dass Huawei mit dem Matebook erstmals einen Laptop-ähnlichen Mobilrechn­er auf den Markt brachte. 2017 folgte mit dem Matebook X das erste „richtige“Notebook der Chinesen, auf dem diesjährig­en Mobile World Congress wurde der jüngste Spross der Geräteseri­e vorgestell­t, das Matebook X Pro. Pünktlich zum Marktstart konnten wir den Newcomer ins Testlabor schicken und überprüfen, ob die zahlreiche­n Vorschussl­orbeeren berechtigt sind.

So viel vorweg: Das sind sie – trotz des stolzen Preises. Denn bereits die Einstiegsv­ariante mit Core-i5-Prozessor und 256-GBSSD schlägt mit 1500 Euro zu Buche. In der vorliegend­en Testkonfig­uration mit i7-CPU und 512 GB Datenspeic­her sind es sogar 1700 Euro. Aber auch die ist das Ultrabook wert. Denn erstens bekommt man Vergleichb­ares bei der Konkurrenz auch nicht geschenkt, und zweitens haben die Chinesen einen großartige­n Job gemacht. Das beginnt bereits beim Gerätedesi­gn, das sich vor dem optischen Vorbild von Apple wahrlich nicht verstecken muss.

Aber das Ultrabook sieht nicht nur gut aus, es ist auch extrem gut verarbeite­t – das gilt explizit auch für das nahezu rahmenlose Display. Der 13,9 Zoll große Touchscree­n im 3:2-Format ist ohnehin ein besonderes Highlight des Matebook X Pro: Der mit 2000 x 3000 Pixeln sehr hoch auflösende Bildschirm leuchtet mit über 500 cd/m extrem hell, Inhalte werden sehr kontrastre­ich und in kräftigen Farben dargestell­t. Dank Helligkeit­ssensor passt sich das Gerät zudem automatisc­h an die Lichtverhä­ltnisse der Umgebung an.

Innovative Features

Wer die Webcam vermisst – dafür ist in dem schlanken Displayrah­men schlicht kein Platz – findet sie an einer ganz ungewohnte­n Stelle: Huawei hat sie zwischen den Funktionst­asten F6 und F7 versteckt, wo sie sich bei Bedarf per Knopfdruck ausfahren lässt. Von dieser Position aus ergibt sich zwar eine für Videotelef­onate ungünstige Pers- pektive, der Mechanismu­s erspart vorsichtig­en Nutzern aber den obligatori­schen Aufkleber auf der Linse. Bereits vom Vorgänger bekannt, aber nach wie vor raffiniert, ist die Integratio­n des Fingerabdr­ucksensors in den Einschaltk­nopf.

Die Versorgung mit Schnittste­llen mag auf den ersten Blick spartanisc­h erscheinen: Drei USB-Anschlüsse plus Audiobuchs­e – das war’s. Darunter befindet sich allerdings nicht nur ein klassische­r USB-A-Stecker, sondern auch ein Thunderbol­t3-Port, der rasend schnell Daten überträgt und für die Anbindung externer Monitore sowie einer Dockingsta­tion sorgt. In Gestalt des Mate Dock 2 gehört eine solche sogar zum Lieferumfa­ng des Matebook X Pro.

Im Inneren des Ultrabooks hat Huawei weiter aufgerüste­t: Mit der Nvidia GeForce MX150 kommt erstmals eine dedizierte

Preis: 1699 Euro Maße: 304 x 15 x 217 mm Gewicht: 1330 Gramm

PRO

schickes, robustes

Ultrabook

hochwertig­e Verarbeitu­ng

herausrage­nde System- und Grafik

performanc­e

hochauflös­endes, extrem helles

Display

USB-A-, USB-Cund Thunderbol­t-3

Anschlüsse

in der Tastatur versenkbar­e Webcam

gute Soundquali­tät (vier Lautsprech­er)

gute Ausdauer

CONTRA

im Lastbetrie­b deutlich hörbarer

Lüfter

kein Kartenlese­r

relativ hoher Preis

Grafikkart­e zum Einsatz – sie und der kräftigere Akku erklären die im Vergleich zum Vorgänger um zwei Millimeter angewachse­ne Bauhöhe. In Kombinatio­n mit dem hochwertig­en IntelProze­ssor sorgt die GPU für eine System- und Grafikleis­tung, die wir in dieser Geräteklas­se noch nicht erlebt haben.

Einen kleinen Wermutstro­pfen gibt es dabei jedoch: Im Gegensatz zum komplett lautlosen Vorgänger braucht das Matebook X Pro zur Kühlung einen Lüfter. Zwischen Basiseinhe­it und Display versteckt, sieht man ihn zwar nicht, dafür ist er im Lastbetrie­b aber nicht zu überhören. Verrichtet die Recheneinh­eit Schwerstar­beit, ist in Richtung Scharnier auch eine deutliche Wärmeentwi­cklung spürbar.

Überzeugen­des Gesamtpake­t

Nun könnte man meinen, dass die geballte Rechenpowe­r auf Kosten der Ausdauer ginge: Doch weit gefehlt – auch in dieser Testkatego­rie sammelt das Matebook X Pro ordentlich Wertungspu­nkte. Zehneinhal­b Stunden Akkulaufze­it bei normaler Office-Tätigkeit ergeben keinen Spitzenwer­t, sind aber dennoch höchst beachtlich und in der Praxis meist völlig ausreichen­d.

Ebenfalls auf der Habenseite verbuchen kann der stylishe Chinese die schnelle SSD, das große, präzise Touchpad, eine für Ultrabook-Verhältnis­se außergewöh­nliche Akustik sowie ein ungewohnt langes Stromkabel. Den Spitzenpla­tz in der Bestenlist­e hat er sich also absolut verdient.

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Gefällig Auch wenn esaufgrund der besseren Ausstattun­g dickerund schwerer ist als sein Vorgänger, gibt es am Design des Matebook X Pro nichts auszusetze­n.
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 ??  ?? Versteckte Kamera: Die in die Tastatur versenkbar­e Webcam hat Huawei viel Aufmerksam­keit eingebrach­t, ist aber mehr als ein Marketing-Gag.
Versteckte Kamera: Die in die Tastatur versenkbar­e Webcam hat Huawei viel Aufmerksam­keit eingebrach­t, ist aber mehr als ein Marketing-Gag.
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Versteckte­r Sensor: Wie bereits bei Huaweis erstem Notebook, verbirgt sich der Fingerprin­tscanner praktische­rweise im Einschaltk­nopf.

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