Hyundai Ioniq Elektro
Die Realreichweite von 240 Kilometern des Ioniq Elektro reicht für die meisten Alltagssituationen vollkommen aus.
Ich gebe zu, dass ich zu Beginn gewisse Vorurteile gegenüber Elektroautos gehegt habe. Aber irgendwie hat mich der Ioniq Elektro dann doch neugierig gemacht und so bin ich kurz nach der Anlieferung der drei Autos in die Tiefgarage entschwunden. Bei der ersten Begutachtung fällt mir sofort positiv auf, dass sich der Ioniq in der E-Variante äußerlich kaum von seinen beiden Brüdern, dem Ioniq Hybrid und dem Plug-in-Hybrid unterscheidet. Der Innenraum empfängt mich mit einem funktional-eleganten Ambiente. Ich bin positiv von der Anmutung des Cockpits eingenommen. Während unseres ausgiebigen Praxistests hat sich bei mir ein ganz neues Fahrerlebnis eingestellt. Ich fühle mich, bedingt durch das ausbleibende Motorengeräusch, irgendwie entschleunigt. Mit jedem gefahrenen Kilometer wächst zudem der Ehrgeiz, die kalkulierte Reichweite des Autos durch eine vorausschauende Fahrweise nach oben auszubauen. Möglich wird das durch ein sparsames Energiemanagement und die sogenannte Rekuperation. Dabei wird die frei werdende Energie durch Verzögerung zurück in den Akku gespeist. Die Intensität der Verzögerung kann ich ergänzend über Paddel am Lenkrad in vier Stufen regulieren. Im täglichen Pendelverkehr zwischen Wohnort und Arbeitsplatz meistert der Hyundai seine Aufgaben ruhig und unaufgeregt. Abends wird an der heimischen Steckdose per mitgeliefertem Ladeequipment über Nacht aufgeladen. Lediglich während unserer gemeinsamen Tour nach Österreich galt es über das Navigationssystem zu prüfen, an welchen Ladestatio- nen pausiert werden muss, um den Akku nachzufüllen. Das Navi unterstützt, indem es einen exakten Radius der aktuellen Reichweite in der Kartendarstellung ausweist. Wenn es allerdings in die Berge geht, gilt es zu beachten, dass die Reichweite mit jedem gefahrenen Kilometer deutlich schneller sinkt, als vom System zuvor kalkuliert. Ich hatte in Österreich auf gefahrenen 300 Metern bergauf einen Reichweitenverlust von einem Kilometer.
Mein Fazit fällt nach zweiwöchiger intensiver Nutzung überaus positiv aus. Ich habe den Ioniq Elektro nur ungern wieder hergegeben. Die verbrauchsarme, unaufgeregte Fortbewegung hat mich insbesondere im täglichen Pendelverkehr überzeugt. Der Ioniq Elektro hat mit Sicherheit nicht den Anspruch ein Langstreckenläufer zu sein, alles andere meistert er aber mit Bravour. Bleibt für mich die Erkenntnis, dass Vorurteile dazu da sind, um ihnen mit eigenen Erfahrungen zu begegnen.