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Blackberry Key2 le

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Das Tastatur-Phone ist billiger und leichter als sein großer Bruder. Wo hat es abgespeckt?

Für Tastatur-Liebhaber, denen der Blackberry Key2 zu teuer ist, haben wir einen Tipp: Der Key2 LE bietet viele Vorteile des großen Bruders zum kleinen Preis.

Der Umstieg vom Blackberry Key2 auf den Key2 LE fällt leicht – im wahrsten Sinne des Wortes, denn der LE bringt 23 Gramm weniger auf die Waage. Die Gewichtsre­duktion ist deutlich zu spüren. Doch sie wirft die Frage auf, wo der Key2 LE gegenüber seinem älteren Bruder abgespeckt hat.

Die erste Antwort findet sich beim Blick ins Datenblatt. Konnte der Key2 noch mit einem 3500-Milliamper­estunden-Akku aufwarten, so ist dieser bei der LE-Variante auf 3000 mAh reduziert. Damit erreicht der Key2 LE sehr gute 7:45 Stunden im anspruchsv­ollen connectAus­dauertest – bleibt aber dennoch 16 Prozent hinter dem „überragend­en“Vorgänger zurück.

Gewicht gespart hat Blackberry auch bei der Gehäusekon­struktion: Während beim größeren Modell ein Metallrahm­en das Displaygla­s umfasst, begnügt sich die LE-Version mit Kunststoff – wobei der breite Rahmen stabil wirkt und Bildschirm wie Rücken seitlich gut abschirmt. Insgesamt kombiniert der Key2 LE Solidität mit schlichter Eleganz. Das wirkt teurer, als es die Preisempfe­hlung von 429 Euro vermuten lässt.

Tragfähige­r Kompromiss

Wobei sich der für ein TastaturSm­artphone günstige Preis natürlich auch auf das Innenleben auswirkt. Der Snapdragon SDM636 im Key2 LE taktet mit 1800 MHz in den schnellen Kernen etwas niedriger als im Key2 (2200 MHz), was zusammen mit 4 gegenüber 6 Gigabyte RAM etwa 20 Prozent Leistungse­inbuße bedeutet. Davon ist im normalen Einsatz nichts zu spüren. Power-User müssen gegebenenf­alls nicht mehr gebrauchte Apps etwas früher schließen – und eingefleis­chte Gamer greifen sowieso zu anderen Smartphone­s.

Beim Datenspeic­her liegt die getestete Version mit 64 Gigabyte, die sich per Micro-SD erweitern lassen, sehr gut im Rennen. Zwar ist für 30 Euro weniger eine 32-GBVariante zu haben, wir raten aber ganz klar zur größeren Ausführung. Mit 32 GB ist heute kein Staat respektive Business mehr zu machen. Der Speicherka­rten-Slot kann beim Testgerät bei Bedarf auch für eine zweite SIM genutzt werden, wobei auch eine Single-SIM-Variante im Handel ist – hier heißt es vor der Bestellung genau hinschauen.

Unveränder­t bleibt das Display, das mit 1620 x 1080 Pixeln zwar eine hohe Auflösung und mit 477 Candela pro Quadratmet­er auch viel Strahlkraf­t bietet, bei der Größe mit 4,5 Zoll Diagonale aber zurückstec­ken muss. Die Tastatur fordert ihren Tribut. Nominell schlechter schneidet die Kamera des LE ab, die eine etwas geringere Auflösung und keinen zusätzlich­en ZoomSensor hat. Doch qualitativ liegt sie besonders unter guten Lichtbedin­gungen sogar leicht vor der des in dieser Hinsicht kritischen großen Bruders – und auch bei schlechtem Licht schenkt sie ihm nichts. So sprechen hier nur die etwas umfangreic­heren Einsatzmög­lichkeiten für den Key2 ohne LE. Fürs Fotografie­ren sind beide fast gleich gut geeignet.

Messtechni­sch hohes Niveau

Als Telefon kommt der LE in der Sprachqual­ität sehr nah an den Key2 heran. Nur bei der Geräuschun­terdrückun­g von komplexen Störungen, wie sie etwa in Kneipen vorkommen, sind Abstriche zu machen. Auf der Funkseite bietet der Key2 LE hingegen sogar unabhängig von Mobilfunkt­echnologie und -band durchweg gute Eigenschaf­ten.

Damit ist der Blackberry Key2 LE ein Schnäppche­n für Tastaturli­ebhaber, bei dem man ohne Reue zugreifen darf.

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Ein markantes Merkmal des Blackberry Key2 LE istdie ergonomisc­he Hardware-Tastatur, die so kein anderer Hersteller bietet.

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