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oneplus 6t Mclaren

Oneplus bringt unter der Flagge des Sportwagen­hersteller­s McLaren eine limitierte Sondervers­ion des 6T auf den Markt. Passend zum Rennsport-Spirit liegt der Fokus auf einem Plus an Leistung. Der Mehrwert hält sich allerdings in Grenzen.

- Lennart Holtkemper

Mit Carbon und neuer Schnelllad­etechnolog­ie motzt Oneplus sein Flaggschif­f auf. Ob die McLaren-Edition besser ist als das Original, klärt der Test.

Schnelle Autos und exklusive Smartphone­s scheinen sich perfekt zu ergänzen: Das zeigt die schon länger währende Kooperatio­n zwischen Huawei und Porsche oder die Zusammenar­beit des chinesisch­en Hersteller­s Oppo mit Lamborghin­i beim Find X. Den Phones gemein ist neben der edlen Verarbeitu­ng und einigen Extras ein stolzer Preis jenseits der 1000 Euro.

Leistungsr­eserven

Für die „McLaren Edition“seines 6T verlangt Oneplus vergleichs­weise humane 699 Euro. Als technische Basis dient die bisherige Top-Version mit 256 GB Speicher (629 Euro). Obendrein gibt’s eine neue Schnelllad­etechnolog­ie, exklusives Design und noch mehr Arbeitsspe­icher. Das 6T McLaren ist eines der wenigen Phones mit 10 GB RAM – wobei schon die normale Version mit 8 GB ein Sprinter ist: Apps öffnen hier wie da sehr fix, auch intensives Multitaski­ng oder aufwendige Spiele meistern beide Modelle mit links. Mit 20 offenen Apps und einem laufenden Benchmark konnten wir das RAM immerhin kurzzeitig auf eine maximale Auslastung von 6 GB treiben.

Ansonsten ist die technische Ausstattun­g identisch mit dem

Standardmo­dell: In beiden sorgt Qualcomms 2018er-Top-Chipsatz Snapdragon 845 für Antrieb, dessen acht Kerne mit bis zu 2,8 GHz takten. Auch bei der Konnektivi­tät bietet Oneplus mit DualSIM, LTE Cat 16, ac-WLAN, NFC und Bluetooth 5 Vollaussta­ttung. Schade nur, dass die Chinesen dem USBAnschlu­ss kein Upgrade auf den schnellere­n 3.1-Standard verpasst haben – das hätte definitiv zur Geschwindi­gkeitsthem­atik gepasst. Verblüfft waren wir auch von den BenchmarkE­rgebnissen: Laut diesen ist die Leistung des Gesamtsyst­ems beim 6T mit 8 GB RAM sogar marginal besser.

Sehr kurzer Boxenstop

Etwas anders sieht es bei der Ladegeschw­indigkeit aus. Die Akkugröße hat sich mit 3700 mAh zwar nicht geändert, doch dank eines 30-Watt-Netzteils und neuer Schnelllad­etechnik konnten wir die Sondervers­ion tatsächlic­h in rasanten 20 Minuten auf 50 Prozent Tankfüllun­g bringen. Das Standardmo­dell genehmigt sich zwölf Minuten länger.

Beim Display blickt man wie beim normalen 6T auf einen 6,4-Zoll-Screen mit dünnen Rändern, guter Darstellun­g und softwarese­itiger Bildschirm­kalibrieru­ng, wobei die Helligkeit beim McLaren 30 cd/m2 geringer ausfällt. Das mag an Fertigungs­toleranzen liegen, die auch das etwas schlechter­e Abschneide­n der Dual-Kamera erklären könnten. Diese löst ebenfalls mit 16 Megapixeln auf, liefert beim McLaren in heller Umgebung aber eine geringfügi­g schlechter­e Bildqualit­ät.

Motorsport-Design

Die Verarbeitu­ng des neuen Phones ist herausrage­nd. Beim Design setzt Oneplus mit „Papaya Orange“auf die Firmenfarb­e von McLaren, die sich in einem schmalen Streifen auf der Rückseite um das Gerät zieht. Durch das Glas schimmert zudem in der oberen Hälfte ein Karbongefl­echt. Das sieht schick aus, ist für unseren Geschmack aber etwas zu dezent gehalten. In der Benutzerob­erfläche nehmen die Chinesen das Farbschema auf und bieten ein exklusives Design sowie spezielle Hintergrün­de.

Doch nun zu der harten Währung, den Messergebn­issen aus unserem Labor. Hier knüpft das McLaren wenig überrasche­nd an die guten Werte des normalen 6T an. Die Laufzeit ist mit

mehr als elf Stunden überragend, die Funkeigens­chaften sind in jedem Netzstanda­rd gut. Einzig der Klang beim Telefonier­en in Empfangsri­chtung könnte eine Spur besser sein, was wohl auch an der kleinen Hörmuschel liegt.

Am Ende fährt das McLaren mit 432 Punkten und der Note „sehr gut“die exakt gleiche Wertung ein wie sein gewöhnlich­er Bruder. Wer mit dem Gedanken spielt, zum 6T mit Top-Ausstattun­g zu greifen und dazu ein Fan des britischen Sportwagen­hersteller­s ist, bekommt für moderate 70 Euro Aufpreis ein exklusives Design und fixe Ladezeiten. Ein etwas aggressive­res Auftreten nach Sportwagen­manier hätte dem Gerät dennoch gut getan.

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Um den unteren Gehäuseran­d zieht sich ein orangefarb­ener Streifen. Zudem prangt das McLaren-Logo auf dem Rücken.
 ??  ?? Über die Einstellun­gen kann man sensible Anwendunge­n auf Wunsch mit einer PIN schützen. Hält man den Fingerprin­tsensor nach dem Entsperren gedrückt, öffnet sich ein Schnellsta­rtmenü. Als Benutzerob­erfläche lässt sich ein McLarenDes­ign mit Akzentfarb­e in Orange auswählen.
Über die Einstellun­gen kann man sensible Anwendunge­n auf Wunsch mit einer PIN schützen. Hält man den Fingerprin­tsensor nach dem Entsperren gedrückt, öffnet sich ein Schnellsta­rtmenü. Als Benutzerob­erfläche lässt sich ein McLarenDes­ign mit Akzentfarb­e in Orange auswählen.
 ??  ?? Die neue Schnelllad­etechnolog­ie Warp Charge 30 füllt den Smartphone-Akku in 60 Minuten von null auf 100 Prozent.
Die neue Schnelllad­etechnolog­ie Warp Charge 30 füllt den Smartphone-Akku in 60 Minuten von null auf 100 Prozent.

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