LCD in Vollendung
Sony positioniert seine LCD-Fernseher preislich unter den OLED-Modellen. Der 55XG9505 bietet dabei die beste Technik und erstaunlich gute Bild- und Tonleistungen. Dank Android TV ist man damit auch multimedial auf der sicheren Seite.
Als Sony vor ein paar Jahren Android TV als Betriebssystem einführte, war der Aufschrei groß. Jedes noch so kleine Feature musste neu programmiert werden, sodass es beispielsweise ein Jahr lang TVs mit Doppeltuner gab, jedoch keine passende Aufnahmefunktion, oder die manuelle Sendersortierung effektiv kaum möglich war. Diese Erfahrungen hat der Hersteller weit hinter sich gelassen, und inzwischen ist alles echt ausgereift. Mit der aktuellen Variante von Android sind die smarten Funktionen und klassischen TVEigenschaften bestens miteinander vereint, und alles ist übersichtlich aufzurufen. Besonders lobenswert ist das nach persönlichen Wünschen konfigurierbare Menü für den
Schnellzugriff, das am unteren Bildrand aufpoppt und mit dem man wichtige Einstellungen besonders schnell im Griff hat. Auch die Fernbedienung hat im Vergleich zu den letzten Jahren enorm an Übersichtlichkeit, Eleganz und Funktionalität gewonnen. Ein Mikrofon versorgt den Google Assistant mit Fragen und Befehlen.
Klassisch modern
Die Kooperation mit Google eröffnet dem TV die Welt von besonders vielen Apps und smarten Geräten. Andererseits ist Sony bekannt für eine gute Bildqualität, versorgt man doch viele Studios mit Referenzmonitoren und weiß daher exakt, worauf es ankommt. Das Resultat konnten wir, bevor es an den direkten Sichtvergleich ging, schon einmal im Messlabor genießen. Im HDR-Modus, wo bei Leuchtkraft und Buntheit echte Maxima gefordert werden, reichte die Brillanz fast bis an den deutlich teureren Samsung-TV heran, wies jedoch einen etwas geringeren Farbraum auf. Dennoch wurden teilgesättigte Realfarben exzellent auf die Fähigkeiten des Panels abgestimmt.
In puncto Bildverbesserung kann Sony durch eine Glättung von Banding-Fehlern überzeugen und verstärkt auf Wunsch kräftig lokale Kontraste wie auch scharfe Details. Dazu nutzt der Hersteller seit Jahren eine maschinell angelernte Datenbank – was Mitbewerber nun als künstliche Intelligenz bezeichnen. So werden glatte Flächen von
Details und kontrastkritischen Elementen unterschieden und punktuell Rauschfilter oder Nachschärfen eingesetzt. Das gelingt sauber, jedoch nicht so reißerisch wie bei Samsung. Sony liefert beste Leistungen bei gutem Quellmaterial ab, die Bewegungsglättung komplexer Objekte gelingt aber nicht immer ideal. Der echte Filmfan wird die Entrucklung seiner 24p-Filme ohnehin nicht akzeptieren wollen. In den kinogerechten Bildmodi ist diese ab Werk deaktiviert.
Sony setzt wie LG und Philips auf Dolby als Technologiepartner. Dolby Vision wird beim Streaming und über HDMI angeboten. Atmos erscheint als Option, sobald man eine passende Soundbar über den HDMIAudiorückkanal (eARC) angeschlossen hat. Klanglich hebt das „Acoustic Multi-Audio“die Stimmung, indem hinten seitlich zusätzlich zu den Woofern Höchtöner abstahlen, die das ansonsten nach unten feuernde Klangambiente etwas bildschirmaffiner abbilden. Kein Highendkino, aber für einen Fernseher durchaus akzeptabel.
Fazit
Sony holt zum Sonderpreis satte Schwarzwerte und einen ordentlichen Blickwinkel aus der LCDTechnik. Die Farbdarstellung ist exzellent abgestimmt, der Kontrast erstaunlich hoch.