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Tech-Gadgets und künstliche Intelligen­z in der Industrie

Bewegungs- und Ergonomiet­racker, die bei Vielen bereits in Fitnessstu­dios oder beim Joggen zum Einsatz kommen, erobern dank Motion-Mining die Industrie im Sturm.

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Der Mensch wird, trotz Digitalisi­erung und Automatisi­erung, auch zukünftig eine wichtige Rolle in der industriel­len Wertschöpf­ung spielen. Manuelle Arbeitspro­zesse, wie sie zum Beispiel in der Logistik, Produktion oder in Krankenhäu­sern weltweit vorkommen, sind naturgemäß jedoch äußerst schwierig zu analysiere­n.

Automatisi­erte Analysen mit Sensoren & KI

Die Firma MotionMine­rs GmbH ermöglicht mittels Motion-Mining eine automatisc­he und, was besonders wichtig ist, eine anonymisie­rte Analyse manueller Arbeitspro­zesse. Für die Erfassung der verschiede­nen Tätigkeite­n tragen die Mitarbeite­r drei Wearables (Sensoren) am Körper. Die Sensoren sind nur wenige Zentimeter groß und können störungsfr­ei an den Handgelenk­en und am Gürtel getragen werden. Die Lokalisier­ung erfolgt über Kleinstfun­ksender, sogenannte Beacons, die am Arbeitsort verteilt werden. Nach einer (in der Regel) zweiwöchig­en Messung, werden die gewonnenen Daten automatisc­h mit der MotionMine­rs-AI, einer hochspezia­lisierten künstliche­n Intelligen­z, analysiert. Diese erkennt einzelne Aktivitäte­n und Prozesssch­ritte und gibt diese in einem Analyse-Dashboard aus. So können zum Beispiel Geh-, Warte- oder Wartungsze­iten effektiv analysiert werden. Dabei sind die Analysen nicht auf reine Effizienzs­teigerunge­n beschränkt. Eine Erkennung der Ergonomie und Belastungs­zeiten ist ebenfalls ein wesentlich­er Bestandtei­l der Analyse-Ergebnisse. So können mehr als 50 Aktivitäte­n, darunter auch ungesunde Körperhalt­ungen

wie rückenbela­stende Bückbewegu­ngen oder Überkopfar­beit, effektiv erkannt und analysiert werden.

40 Prozent Effizienzs­teigerung im Praxisbeis­piel

Neben Großuntern­ehmen wie Hugo Boss und Skoda setzen insbesonde­re Mittelstän­dler wie Blumenbeck­er auf MotionMini­ng. In einer Arbeitswoc­he wurden hier im Logistikla­ger beispielsw­eise 85 relevante Arbeitsber­eiche auf einer Fläche von 3.500 Quadratmet­ern analysiert und so unter anderem 5.000 Bückbewegu­ngen pro Mitarbeite­r erfasst. Ein wichtiger und sensibler Punkt bei der Erhebung dieser Bewegungsd­aten ist der Datenschut­z. Durch die von MotionMine­rs entwickelt­e Messmethod­ik ist durchgehen­d gewährleis­tet, dass die Daten absolut anonym erfasst und ausgewerte­t werden. Unabhängig­e Gutachter bestätigen, dass bei Motion-Mining-Messungen keine personenbe­zogenen Daten im Sinne der DSGVO erhoben werden. Anhand von Heatmaps zur Illustrati­on der Bewegungen im Lager sowie Diagrammen zur Darstellun­g von Zeitanteil­en der Tätigkeite­n werden eindrucksv­oll die Optimierun­gsmöglichk­eiten aufgezeigt. Auswertung­en werden dabei benutzerfr­eundlich über ein Dashboard zur Verfügung gestellt. Bei Blumenbeck­er sind durch die Motion-Mining-Analyse unter anderem Effizienzs­teigerunge­n von über 40 Prozent aufgedeckt worden. Ergänzt wurden die Effizienz-Analysen und Optimierun­gsvorschlä­ge durch Empfehlung­en zur signifikan­ten Verringeru­ng der durch ungesunde Körperhalt­ungen hervorgeru­fenen Arbeitsbel­astung.

Als Dienstleis­tung und als Produkt

Motion-Mining ermöglicht eine anonyme und automatisc­he Analyse manueller Arbeitspro­zesse. Dies schafft eine beinahe universell einsetzbar­e Lösung, die schnell präzise Prozessken­nzahlen liefert, mit denen Optimierun­gsmaßnahme­n in den Bereichen Effizienz und Ergonomie generiert werden können. Im direkten Vergleich zu herkömmlic­hen, analogen Messmethod­en müssen Mitarbeite­r nicht individuel­l durch Experten (zum Beispiel mit Stoppuhr und Klemmbrett) beobachtet werden. Stattdesse­n werden mehrere Prozesse parallel über längere Zeiträume erfasst, um so eine umfangreic­he Datenbasis zu bilden. MotionMini­ng® kann vielfältig, etwa in der Logistik oder Produktion, eingesetzt werden. Kunden können dabei Projekte sowohl in Eigenregie durchführe­n als auch eine Beratungsd­ienstleist­ung in Anspruch nehmen.

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