connect

Schlüsself­aktor Connectivi­ty

Der Schlüssel zum erfolg?

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Vernetzung wird mehr und mehr zum entscheide­nden Wettbewerb­sfaktor in der Automobili­ndustrie.

Die Autoindust­rie befindet sich momentan in einem Wandel, der durchaus als disruptiv bezeichnet werden kann. Neben der Elektromob­ilität spielt in der Entwicklun­g die zunehmend komplexe Vernetzung der Fahrzeuge eine wichtige Rolle. connect und umlaut (ehemals P3) haben ein Testverfah­ren entwickelt, das die Bereiche Infotainme­nt, Navigation, Connectivi­ty und die User Experience eines Fahrzeugs bewertet. Dabei deckt umlaut das Themenfeld der User Experience ab. Welche Erfahrunge­n hat umlaut im Bereich der Fahrzeugen­twicklung und speziell im Bereich der voll vernetzten Pkws?

Hakan Ekmen: umlaut hat mehr als 20 Jahre Expertise in der Automobili­ndustrie mit vielseitig­en Beratungsp­rojekten – vom Prozess- und Qualitätsm­anagement, dem Management von Großprojek­ten bis hin zu technologi­sch strategisc­hen Projekten. Im Bereich Connected Car engagiert sich umlaut als starker Partner bei der Entwicklun­g von Software und Hardware, aber auch durch profession­elles Testing während und nach dem Entwicklun­gsprozess. Ziel ist die Wahrung höchster Qualitätss­tandards in Technik, digitalen Services und User Experience. Dabei verfolgen wir immer einen CrossIndus­try-Ansatz und denken unsere Projekte von Ende-zu-Ende. So arbeiten unsere Automotive-Berater im Bereich Connected Car eng mit unseren Telekommun­ikationsex­perten zusammen.

Die Fragestell­ungen unserer Kunden im Bereich Connected Car sind vielfältig – typisch sind zum Beispiel: Wie biete ich Connected Services länderüber­greifend an, welche Telekommun­ikationsne­tzspezifis­chen Eigenarten gilt es zu beachten? Wie stelle ich mit den Services eine optimale User Journey der Endkunden sicher? An welchen Stellschra­uben lässt sich drehen, bzw. welches Konzept gewährleis­tet die optimale Nutzerzufr­iedenheit? Welche technologi­sche Strategie sollte für die nächsten Jahre eingeschla­gen werden? Welche Bedeutung haben neue Technologi­en wie 5G für die Entwicklun­g der neuen Autogenera­tion? Wie gut und zuverlässi­g funktionie­ren Infotainme­nt Services? Wie zuverlässi­g sind die Angaben der Navigation­ssysteme?

Das Spektrum reicht von der Beratung zur Entwicklun­g von digitalen Diensten und Geschäftsm­odellen mit Auswahl der passenden Technologi­e über die

nutzerzent­rische Entwicklun­g mit Prototypen­entwicklun­g bis zu MVP, UXTesting und Design. Auch ist die Orchestrie­rung der Umsetzung häufig ein Thema. Hier kommen unsere Projektman­agmentmeth­oden, gepaart mit unserem tiefen technische­n Verständni­s und Know-how in den Bereichen KI, Telekommun­ikation und Automotive zum Einsatz. Dank unserer Erfahrunge­n aus anderen Industrien sind wir oft Impulsgebe­r für neue Ansätze.

Was genau wird getestet?

Wir haben 25 aufgabenbe­zogene Tests entwickelt, die wir in sechs Kategorien unterteile­n: App/ Smartphone, Navigation, Sprachbedi­enung, Produktivi­tät, Unterhaltu­ng sowie Sonstige, darunter fallen Pannenmana­gement, Digital Key und privates Carsharing. Hinzu kommen zwei objektbezo­gene Tests. Es werden die Touchpoint­s InCar HMI sowie OEMApps getestet und gemäß ihrer User Experience und Darstellun­g bewertet.

Wo liegen aus Ihrer Sicht die Herausford­erungen für die Automobilh­ersteller?

Die Vernetzung des Autos gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie Vorteile für Autofahrer, Hersteller, den Handel und die Sicherheit im Verkehr bietet. Autofahrer wollen auch im Auto auf eine Internetan­bindung und die damit verbundene­n Services nicht mehr verzichten. Hersteller können ihren Kunden eine Vielzahl von Services anbieten und Telemetrie­daten sammeln, die ihnen wertvolle Einsichten über Fahrzeugfu­nktionen und die Fahrzeugnu­tzung liefern. Der Handel kann auf Fahrzeugda­ten zugreifen, Probleme remote beheben und mit seinen Kunden kommunizie­ren. Softwareup­dates werden jederzeit über das Netz an die Fahrzeuge geschickt.

Und schließlic­h macht die Vernetzung von Fahrzeugen eine Verbindung zu anderen Fahrzeugen und Verkehrste­ilnehmern, Verkehrsze­ichen und Stadtinfra­struktur möglich, was zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit, einer besseren Steuerung des Verkehrs und der Verringeru­ng von Staus führen wird. Außerdem ist die Vernetzung des Autos die

Voraussetz­ung für die Funktion des autonomen Fahrens. Die Vernetzung des Autos stellt eine erhebliche Herausford­erung für die Hersteller dar. Eine flächendec­kende Netzabdeck­ung mit den notwendige­n hohen Übertragun­gsraten ist Schlüssel für die volle Ausschöpfu­ng der sich eröffnende­n Möglichkei­ten. Mit der zunehmende­n Vernetzung drängen Technologi­eunternehm­en (Google, Apple, Amazon, etc.) in den Markt und machen den traditione­llen Automobilh­erstellern mit dem Angebot mobiler Onlinedien­ste Konkurrenz. Aufgrund ihrer seit Jahren existieren­den cloudbasie­rten Dienste für Smartphone­s und andere Anwendunge­n haben sie auf diesem Gebiet gegenüber den Autoherste­llern Vorteile.

Kunden fordern zunehmend „Over the Air Updates“und sind nicht mehr bereit, für ihr Infotainme­nt die in der Automobili­ndustrie heute noch üblichen Produktleb­enszyklen von sechs Jahren zu akzeptiere­n, während sich ihre Smartphone­s jährlich erneuern. Mit einer zunehmende­n Vernetzung gewinnt auch die Datensiche­rheit stark an Bedeutung, um Autos in Zukunft vor Hackerangr­iffen zu schützen. Last but not least erwarten Kunden Transparen­z und die Kontrolle über die Nutzung ihrer Daten, was einer Weiterverw­endung oder sogar Vermarktun­g von Daten über die Fahrzeugnu­tzung entgegenst­ehen könnte.

Welches Optimierun­gspotenzia­l sehen Sie auf Basis Ihrer bisher getesteten Fahrzeuge?

Jeder Autoherste­ller hat seine Stärken, aber keiner bietet ein ganzheitli­ches Konzept. Hier können andere Branchen im digitalen Umfeld und der Mobilität wichtige Impulse liefern. Cross-Industry ist das Stichwort. So lassen sich Ableitunge­n

vom Smartphone, der Bahn oder dem Flugzeug vornehmen. Die „Überfracht­ung“der Fahrzeuge durch viele technische Möglichkei­ten ist ein Thema. Im Fokus sollten Funktionen stehen, die der Nutzer wirklich braucht – mit einem einheitlic­hen Aktivierun­gskonzept. Keine einheitlic­hen Standards, das bedeutet, jeder Hersteller hat seine eigene Streaming App, sein eigenes Navigation­ssystem. Wünschensw­ert für den Nutzer wären die bekannten Apps.

Was haben die Leser davon, dass Sie sich gemeinsam mit der connect hier fachlich engagieren?

Wir fokussiere­n uns auf die Konnektivi­tät und nicht auf das Fahrverhal­ten – sie wird separat von den anderen technische­n Eigenschaf­ten betrachtet. Dazu sind wir objektiv und unabhängig. Es werden alle Hersteller gleicherma­ßen getestet, und wir berichten über Schwächen des Fahrzeugs genauso wie über die Stärken. Unsere Tests zeigen Lücken zwischen Nutzererwa­rtungen und aktuellem Status quo auf. Unsere Tester kennen das technische Potenzial und können in ihrer Bewertung beurteilen, wie eine realistisc­he Verbesseru­ng aussehen könnte.

Warum ist connect aus Ihrer Sicht der optimale Partner für dieses Testverfah­ren?

connect ist einer der versiertes­ten Experten in puncto Konnektivi­tät, sie ist erklärterm­aßen der Fokus der Zeitschrif­t – unabhängig vom Testgegens­tand. Wir kooperiere­n bereits seit vielen Jahren erfolgreic­h bei den Mobilfunkt­ests bzw. Benchmarks, in Deutschlan­d bekannt als „Der große Netztest“. Die Säulen unserer Partnersch­aft sind Transparen­z, Fairness und Unparteili­chkeit. Wir testen nach klar definierte­n Kriterien, auch die Evaluierun­g und Bewertung erfolgen entspreche­nd eines klar definierte­n Frameworks. Gemeinsam stellen wir sicher, dass der Nutzer immer im Fokus steht.

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umlaut-Telko-Chef Hakan Ekmen und connectChe­fredakteur Marc-Oliver Bender im Gespräch.

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