Konkurrenzlos
Wie viel Smartphone bekommt man für knapp 200 Euro? Das kommt ganz drauf an. Wir haben das Redmi Note 8T von Xiaomi und Motorolas One Macro in der Einsteigerklasse gegeneinander antreten lassen – mit interessantem Ergebnis.
Mit dem Redmi Note 8T und dem One Macro haben wir uns zwei Budget-Smartphones von Xiaomi und Motorola vorgeknöpft. Während Letzteres für 200 Euro zu haben ist, legt man für das Redmi sogar nur 180 Euro auf den Tresen.
Beide Geräte teilen einige Eckdaten, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Punkten, die für manche Nutzer große Auswirkung auf die
Kaufentscheidung haben dürften. Eines vorweg: Günstiger ist nicht immer schlechter.
Auf gute Verarbeitung und angenehme Haptik muss man selbst im unteren Preissegment nicht mehr verzichten. Überrascht waren wir trotzdem, beim Note 8T robustes Glas unter den Fingern zu spüren. Motorola setzt dagegen auf eine Kunststoffrückseite, auf der sich in der Testphase schnell einige Kratzer ansammelten. Störend ist bei Xiaomi hingegen, dass die Kameraphalanx zwei Millimeter aus dem Gehäuse ragt und das Note 8T beim Bedienen auf dem Tisch zum Kippeln bringt.
Die Anzeige macht‘s
Blicken wir auf die LC-Displays beider Phones, ist zumindest der Größenunterschied marginal: So bietet das Note 8T mit 6,3 Zoll eine etwas größere Bildfläche als das
Moto mit seinen 6,2 Zoll. Deutlicher fällt der Unterschied bei der Auflösung ins Gewicht: Während der Screen des Xiaomi mit Full-HDPlus auflöst, bekommt man beim One Macro nur einfaches HD zu Gesicht. Bedingt durch die Größe der Anzeige führt das zu einer geringeren Pixeldichte. Vor allem Schrift wirkt darum leicht unscharf und ausgefranst. Auch bei der Leuchtkraft zieht das One Macro den Kürzeren, denn das Note 8T strahlt mit sehr guten 500 cd/m2 und hat damit deutlich mehr Reserven.
Der Blick auf die inneren Werte offenbart einen ähnlichen Aufbau: Beide Phones setzen auf einen Achtkern-Prozessor mit einer Taktrate von 2 GHz und 4 GB Arbeitsspeicher. Xiaomi bedient sich dabei des Snapdragon 665, Motorola verbaut den MediaTek Helio P70. Obendrein gibt´s jeweils 64 GB Speicher für Daten, der sich bei beiden Geräten per microSD-Karte erweitern lässt. Während man beim Note 8T zusätzlich zwei SIM-Karten nutzen kann, muss man sich beim One Macro zwischen Dual-SIM-Betrieb und
Speichererweiterung entscheiden. Die Leistung beider Phones ist nahezu identisch. Motorola hat bei den Benchmarks allerdings etwas höhere Frame-Raten erreicht, was fürs Gaming nicht uninteressant ist – wohl aber auch an der geringen Displayauflösung liegt.
Große Connectivity-Unterschiede
In Sachen Konnektivität bietet Xiaomi wiederum deutlich mehr: Als Nutzer surft man hier mit schnellem ac-WLAN, bezahlt per NFC, kann auf ein UKW-Radio zugreifen oder das Phone dank Infrarotstrahler als Fernbedienung konfigurieren. Bis aufs Radio fehlt dem One Macro all das leider. Bei der Kameraausstattung wird klar, warum zumindest das Motorola ein „Macro“im Namen trägt: Das Duo kommt jeweils mit einer 2-Megapixel-Optik für Nahaufnahmen. Fotos gelingen damit natürlich nicht knackscharf, aber die Linse bringt etwas mehr Gestaltungsspielraum. Praktischer finden wir das Ultraweitwinkel (8 Megapixel) des Note 8T, das mehr aufs Bild bekommt. Die Hauptoptik des Phones fußt auf einem 48-Megapixel-Sensor, der Fotos im Automatikmodus mit zwölf Megapixeln ausgibt. Diese gelingen in hellen und dunklen Umgebungen mit guter Bildqualität. Die Aufnahmen wirken allerdings durch den geringen Kontrast verwaschen. Etwas besser ist da die 13-Megapixel-Kamera des Motorola, die in heller Umgebung vom Labor ein „sehr gut“erhält, bei Dunkelheit jedoch stärker abbaut als das Redmi und damit nur ein „befriedigend“erreicht.
Lange Laufzeiten
Beide Phones kommen mit einem 4000-mAh-Akku, der überragende Laufzeiten ermöglicht: Während das Note 8T im Labor 11:10 Stunden durchhält, schafft das One Macro sogar mehr als 12 Stunden. Ersteres lädt man mit dem beiliegendem 18-Watt-Netzteil fix wieder auf, Zweiteres benötigt mit seinem 10-Watt-Stecker etwas länger.
Die Empfangseigenschaften sind bei beiden Modellen auf gutem Niveau, bei der Telefonieakustik schneidet das Xiaomi etwas besser ab. Hier muss Motorola bei der Geräuschunterdrückung nacharbeiten. Xiaomi sollte dagegen die Spannung am Klinkeneingang höher ansetzen, als die gemessenen 241 mV.