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Konkurrenz­los

Wie viel Smartphone bekommt man für knapp 200 Euro? Das kommt ganz drauf an. Wir haben das Redmi Note 8T von Xiaomi und Motorolas One Macro in der Einsteiger­klasse gegeneinan­der antreten lassen – mit interessan­tem Ergebnis.

- Lennart Holtkemper

Mit dem Redmi Note 8T und dem One Macro haben wir uns zwei Budget-Smartphone­s von Xiaomi und Motorola vorgeknöpf­t. Während Letzteres für 200 Euro zu haben ist, legt man für das Redmi sogar nur 180 Euro auf den Tresen.

Beide Geräte teilen einige Eckdaten, unterschei­den sich jedoch in wichtigen Punkten, die für manche Nutzer große Auswirkung auf die

Kaufentsch­eidung haben dürften. Eines vorweg: Günstiger ist nicht immer schlechter.

Auf gute Verarbeitu­ng und angenehme Haptik muss man selbst im unteren Preissegme­nt nicht mehr verzichten. Überrascht waren wir trotzdem, beim Note 8T robustes Glas unter den Fingern zu spüren. Motorola setzt dagegen auf eine Kunststoff­rückseite, auf der sich in der Testphase schnell einige Kratzer ansammelte­n. Störend ist bei Xiaomi hingegen, dass die Kameraphal­anx zwei Millimeter aus dem Gehäuse ragt und das Note 8T beim Bedienen auf dem Tisch zum Kippeln bringt.

Die Anzeige macht‘s

Blicken wir auf die LC-Displays beider Phones, ist zumindest der Größenunte­rschied marginal: So bietet das Note 8T mit 6,3 Zoll eine etwas größere Bildfläche als das

Moto mit seinen 6,2 Zoll. Deutlicher fällt der Unterschie­d bei der Auflösung ins Gewicht: Während der Screen des Xiaomi mit Full-HDPlus auflöst, bekommt man beim One Macro nur einfaches HD zu Gesicht. Bedingt durch die Größe der Anzeige führt das zu einer geringeren Pixeldicht­e. Vor allem Schrift wirkt darum leicht unscharf und ausgefrans­t. Auch bei der Leuchtkraf­t zieht das One Macro den Kürzeren, denn das Note 8T strahlt mit sehr guten 500 cd/m2 und hat damit deutlich mehr Reserven.

Der Blick auf die inneren Werte offenbart einen ähnlichen Aufbau: Beide Phones setzen auf einen Achtkern-Prozessor mit einer Taktrate von 2 GHz und 4 GB Arbeitsspe­icher. Xiaomi bedient sich dabei des Snapdragon 665, Motorola verbaut den MediaTek Helio P70. Obendrein gibt´s jeweils 64 GB Speicher für Daten, der sich bei beiden Geräten per microSD-Karte erweitern lässt. Während man beim Note 8T zusätzlich zwei SIM-Karten nutzen kann, muss man sich beim One Macro zwischen Dual-SIM-Betrieb und

Speicherer­weiterung entscheide­n. Die Leistung beider Phones ist nahezu identisch. Motorola hat bei den Benchmarks allerdings etwas höhere Frame-Raten erreicht, was fürs Gaming nicht uninteress­ant ist – wohl aber auch an der geringen Displayauf­lösung liegt.

Große Connectivi­ty-Unterschie­de

In Sachen Konnektivi­tät bietet Xiaomi wiederum deutlich mehr: Als Nutzer surft man hier mit schnellem ac-WLAN, bezahlt per NFC, kann auf ein UKW-Radio zugreifen oder das Phone dank Infrarotst­rahler als Fernbedien­ung konfigurie­ren. Bis aufs Radio fehlt dem One Macro all das leider. Bei der Kameraauss­tattung wird klar, warum zumindest das Motorola ein „Macro“im Namen trägt: Das Duo kommt jeweils mit einer 2-Megapixel-Optik für Nahaufnahm­en. Fotos gelingen damit natürlich nicht knackschar­f, aber die Linse bringt etwas mehr Gestaltung­sspielraum. Praktische­r finden wir das Ultraweitw­inkel (8 Megapixel) des Note 8T, das mehr aufs Bild bekommt. Die Hauptoptik des Phones fußt auf einem 48-Megapixel-Sensor, der Fotos im Automatikm­odus mit zwölf Megapixeln ausgibt. Diese gelingen in hellen und dunklen Umgebungen mit guter Bildqualit­ät. Die Aufnahmen wirken allerdings durch den geringen Kontrast verwaschen. Etwas besser ist da die 13-Megapixel-Kamera des Motorola, die in heller Umgebung vom Labor ein „sehr gut“erhält, bei Dunkelheit jedoch stärker abbaut als das Redmi und damit nur ein „befriedige­nd“erreicht.

Lange Laufzeiten

Beide Phones kommen mit einem 4000-mAh-Akku, der überragend­e Laufzeiten ermöglicht: Während das Note 8T im Labor 11:10 Stunden durchhält, schafft das One Macro sogar mehr als 12 Stunden. Ersteres lädt man mit dem beiliegend­em 18-Watt-Netzteil fix wieder auf, Zweiteres benötigt mit seinem 10-Watt-Stecker etwas länger.

Die Empfangsei­genschafte­n sind bei beiden Modellen auf gutem Niveau, bei der Telefoniea­kustik schneidet das Xiaomi etwas besser ab. Hier muss Motorola bei der Geräuschun­terdrückun­g nacharbeit­en. Xiaomi sollte dagegen die Spannung am Klinkenein­gang höher ansetzen, als die gemessenen 241 mV.

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