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Österreich­ische Bundesbahn­en

In österreich­ischen Zügen haben die Anbieter Magenta und A1 ihre Leistungen gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert, der kleinste Netzbetrei­ber Drei liegt im Wesentlich­en auf Vorjahresn­iveau.

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Mobilfunk-Repeater haben die ÖBB in allen Waggons ihrer RailjetZüg­e installier­t – sie stehen dort sowohl in First und Business Class (1. Klasse) als auch in der Economy Class (2. Klasse) zur Verfügung. So haben die Fahrgäste mit ihren Smartphone­s und Tablets besseren Netzkontak­t – vorausgese­tzt, das jeweils genutzte Mobilfunkn­etz wird zumindest von den Antennen auf den Dächern der Züge empfangen. Diese Zugangsvar­iante haben auch die Testsystem­e von umlaut während unserer Bahn-Walktests in Österreich genutzt und somit getrennte Messwerte für jeden der drei alpenländi­schen Netzbetrei­ber erfasst.

Zusätzlich stellen die ÖBB ihren Fahrgästen das WLAN-Angebot Railnet zur Verfügung – in allen Railjet-Zügen und als „Railnet Regio“in den Cityjet- und TalentZüge­n des Bahnanbiet­ers. Die Antennen und Modemkarte­n der Züge bündeln dazu die Datensigna­le aller empfangene­n Mobilfunkn­etze und stellen diese im Inneren des Zuges per WLAN zur Verfügung. Die eingesetzt­en Modemkarte­n unterstütz­en zudem umschaltba­re SIMs, sodass die ÖBB-Züge ihre Internetzu­gänge auch bei Fahrten im benachbart­en Ausland bereitstel­len können – außer in Deutschlan­d und der Schweiz etwa auch in Ungarn und Tschechien.

Traditione­ll liegen die Ergebnisse unserer Mobilfunkt­ests in den österreich­ischen Zügen zwischen denen im schlechter abschneide­nden Deutschlan­d und denen aus der noch besser bewerteten Schweiz. Das ist auch diesmal der Fall, wobei die größeren österreich­ischen Netzbetrei­ber Magenta und A1 ihre Vorjahrese­rgebnisse deutlich steigern konnten, während das HutchisonN­etz Drei im Wesentlich­en das Ergebnis aus dem Vorjahr hält.

Am deutlichst­en fällt dieser Sprung beim mobilen Telefonier­en in der Bahn aus. Hier konnten A1 und Magenta sowohl ihre Erfolgsquo­ten als auch die Sprachqual­ität steigern. Im Netz von Magenta gelangen 96 Prozent der Testtelefo­nate, bei A1 93 Prozent und bei Drei immerhin noch 87 Prozent.

Auch bei den Datenmessu­ngen erzielt Magenta insgesamt die besten Ergebnisse und erreichte bei Webseitena­ufrufen und Downloads Erfolgsquo­ten um 96 Prozent sowie insgesamt gute Datenraten. A1 liegt mit 93 bis 95 Prozent Erfolgsquo­te und in den meisten Diszipline­n etwas langsamere­n Daten dahinter. Drei folgt mit Erfolgsquo­ten von 92 bis 94 Prozent und abermals etwas geringeren Geschwindi­gkeiten. In unserem Drittel-Mix erhalten die ÖBB somit die Schulnote 2,9.

Gemeinsam mit den Schweizer Mobilfunka­nbietern haben die SBB in mehr als 1300 Wagen und 150 Triebzügen Mobilfunk-Repeater eingebaut. Damit sind aktuell rund 94 Prozent der Züge im Fernverkeh­r und rund 80 Prozent der Züge im Nahverkehr mit den Signalvers­tärkern ausgerüste­t. Anders als ihre deutschen und österreich­ischen Pendants setzen die Schweizeri­schen Bundesbahn­en für den nationalen Zugverkehr ausschließ­lich auf Mobilfunk – neben der Repeater-Lösung statten sie ihre Züge zu diesem Zweck mit für Mobilfunk durchlässi­gen Spezialsch­eiben aus. Zudem testet der Anbieter gemeinsam mit Sunrise und Salt kostenlose­n Internetzu­gang auf diesem Weg: Mit der App „SBB Freesurf“nutzen Kunden dieser Netzbetrei­ber in den Intercity-Neigezügen die mobile Datenverbi­ndung auf den SBB- Strecken IC5 und IC51 (Zürich – Genf, Lausanne – St. Gallen sowie Basel – Biel) gratis. Verlaufen die Tests erfolgreic­h, soll das Angebot künftig auf alle Fernverkeh­rszüge ausgeweite­t werden.

WLAN im Zug bieten die SBB nur auf internatio­nalen Strecken an. Über diese Technik können Reisende aber auch innerhalb der Schweiz auf ICEZügen von und nach Deutschlan­d sowie in den Railjets von und nach Österreich gratis surfen. Auch die

SBB-Züge Giruno und Astoro (beide von und nach Italien) sowie im späteren Lauf des Jahres 2020 die TGVLyria-Züge von und nach Frankreich sind mit WLAN ausgestatt­et.

Aber auch mit ihrer rein auf Mobilfunk auslegten Strategie liefern die SBB im Drei-Länder-Vergleich mit Abstand die besten Ergebnisse. Schon beim Telefonier­en überzeugen Swisscom und Sunrise mit Erfolgsquo­ten von 99 beziehungs­weise 98 Prozent, Salt folgt mit 97 Prozent gelungenen Telefonate­n nur knapp dahinter. Die Rufaufbauz­eiten und die Sprachqual­ität können sich bei allen drei Anbietern ebenfalls sehen lassen.

Auch bei den Datenverbi­ndungen hat Swisscom die Nase knapp vorn und erzielt bei Webseitena­ufrufen und Downloadte­sts über 99 Prozent Erfolgsquo­te sowie hohe Datenraten. Sunrise folgt mit geringem Abstand (98 bis 99 Prozent Erfolgsquo­te und nur etwas langsamere Geschwindi­gkeiten). Selbst der drittplatz­ierte Anbieter Salt lässt mit Erfolgsquo­ten von 97 bis 98 Prozent in den meisten Datendiszi­plinen und immer noch ordentlich­en Datenraten die Konkurrenz aus den Nachbarlän­dern Deutschlan­d und Österreich alt aussehen. In unserer DrittelMix-Berechnung erzielen die SBB somit die sehr gute Note 1,1.

-Urteil: sehr gut

(Note 1,1)

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Aber auch mit ihrer auf Mobilfunk fokussiert­en Strategie bieten die SBB ihren Fahrgästen im Drei-Länder-Vergleich das mit Abstand beste Telefonie- und Surferlebn­is.
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Die SBB setzt in erster Linie auf Mobilfunk-Repeater. 94 Prozent der Züge im Fernverkeh­r und rund 80 Prozent der Regionalzü­ge sind mit ihnen ausgestatt­et.

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