Kabellose In-Ear-Kopfhörer im Labortest
Mit den Airpods hat Apple einen Volltreffer gelandet, alle Hersteller sind jetzt auf den Zug aufgesprungen und bieten kabellose In-Ear-Kopfhörer an. Welche sind gut? Wir haben neun Modelle nach allen Regeln der Kunst getestet.
Dieser neue Typus von Kopfhörer bietet den unschlagbaren Vorteil, dass keine lästigen Kabel (und Bügel) das Musikerlebnis behindern und man den Kopf frei bewegen kann. Dennoch verlangt die kleine Bauform sowohl dem Hersteller als auch dem Nutzer einige Kompromisse ab. Denn egal, wie fest man die Stöpsel ins Ohr presst, und ganz gleich, wie gut sie sitzen, es besteht immer die Möglichkeit, dass sie herausfallen, entweder bei einer schnellen Kopfbewegung oder, wie kürzlich dem Autor dieser Zeilen, weil sie beim Aufsetzen der Mütze, am Stoff hängenbleiben.
Zudem zwingt die Bauform die Hersteller dazu, genau zwischen Größe (und damit Tragekomfort) und Akkulaufzeit abzuwägen. Weil diese Art der Kopfhörer gerade mal zwei Jahre auf dem Markt ist und noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es bei der Produktentwicklung noch Luft nach oben und Spielraum für Experimente. Jabra zum Beispiel versucht, den Verzicht auf eine aktive Geräuschunterdrückung mit einem extrem guten Abschluss am Ohr und damit einer exzellenten passiven Isolierung zu kompensieren. Ob sich dieses Konzept durchsetzt, bleibt abzuwarten. Unser Vergleichstest zeigt jedenfalls die Vorund Nachteile dieses Ansatzes. Was auf den folgenden Seiten ebenfalls deutlich wird: Das Einhängen am Ohr, das mit den Airpods möglich ist, dürfte sich auf längere Sicht kaum durchsetzen, neben Apple setzt nur Huawei auf diese Methode. Ein sauberer Abschluss am Ohr ist zu wichtig für guten Sound, und die Airpods Pro zeigen, dass auch Apple das verstanden hat.
Umfangreiches Testverfahren
Für den Test haben wir uns die neun populärsten Modelle in der Preisklasse von 100 bis 300 Euro herausgegriffen – weniger Geld sollte man nicht ausgeben, weil dann die Qualität deutlich leidet. Dabei haben wir nicht nur Audioqualität und Akkulaufzeit unter die Lupe genommen, sondern auch das Noise Cancelling, die (App-)Steuerung und die Verarbeitung. Und natürlich, so wie es sich für connect gehört, die Sprachqualität beim Telefonieren – mit überraschenden Ergebnissen.