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70 Microsofts siebter Streich: Surface Pro 7

Mit nur marginalen Änderungen und identische­r Optik hat Microsoft die siebte Generation des Surface Pro auf den Markt gebracht. Für größere Korrekture­n an dem Erfolgsmod­ell gab es offenbar wenig Anlass.

- Rainer Müller

Rein formal betrachtet ist es nicht ganz fair, das Surface Pro in unser Testverfah­ren für Ultrabooks zu schicken. Schließlic­h handelt es sich genau ge‍ nommen um ein Tablet. Allerdings ist das zugehörige Tastaturdo­ck fes‍ ter Bestandtei­l des Konzepts, weil das Gerät vorwiegend als Laptop‍ ersatz genutzt wird und sich daher den Vergleich mit Mobilrechn­ern herkömmlic­her Bauart durchaus ge‍ fallen lassen muss – auch wenn man das Type Cover abseits von diversen Bundle‍Angeboten separat kaufen muss.

Dass es sich bei dem Duett, das ein als Zubehör erhältlich­er Eingabesti­ft zum Trio macht, gerätetech­nisch um einen Kompromiss handelt, versteht sich von selbst. Mangels Scharnier benötigt das Keyboard immer eine feste Unterlage, zudem ist das kom‍ plette Innenleben – Prozessor, Spei‍ cher, Akku, Lüfter und Anschlüsse – hinter dem Display untergebra­cht. Wegen der verbauten Komponente­n kommt das Surface Pro im Vergleich mit der Android‍ und iOS‍Konkur‍ renz als reines Tablet recht klobig daher. All das ist nicht neu und ge‍ hört seit jeher zum Prinzip, tut der Popularitä­t des Windows‍Rechners, der eine komplette Gerätegatt­ung begründete, jedoch keinen Abbruch.

Darum ist es kaum verwunderl­ich, dass die siebte Generation des Sur‍ face Pro gegenüber dem Vorgänger‍ modell nur rudimentär verändert wurde. Zwei wesentlich­e Neuerungen gibt es jedoch: Wie bei jedem Up‍ date hat der Hersteller die Rechen‍

einheit aktualisie­rt – in diesem Fall wurde die zehnte Generation von Intels Core-i-Serie verbaut. Je nach Konfigurat­ion kommt dabei die i3-, i5- oder i7-Variante samt integriert­em Grafikchip zum Einsatz. In der Praxis bedeutet das mehr Leistung und gleichzeit­ig einen etwas geringeren Stromverbr­auch. Die zweite nennenswer­te Änderung betrifft die Anschlüsse: So hat Microsoft seinem 2-in-1-Klassiker – endlich, muss man sagen – einen ladefähige­n USB-C-Anschluss verpasst, der den bisher vorhandene­n Mini-Displaypor­t ersetzt und auch dessen Aufgabe als Grafikausg­ang übernimmt. Der Thunderbol­t3-Standard wird nicht unterstütz­t – für die Kopplung mit der hauseigene­n Dockingsta­tion (Kostenpunk­t: 230 Euro) sorgt der proprietär­e „Surface Connect“-Anschluss.

Bewährte Komponente­n

Weitere Unterschie­de zum Surface Pro 6 sind uns – abseits einer etwas flotteren SSD und Wi-Fi-6-Unterstütz­ung des WLAN-Moduls – nicht bekannt. Was bleibt, ist unter anderem das extrem robuste Gehäuse mit dem stufenlos verstellba­ren Standfuß und den dezenten Lüfterschl­itzen. Auch das Display wurde eins zu eins übernommen. Der 12,3 Zoll große, mit über 450 cd/m² hell strahlende Touchscree­n löst nach wie vor in ungewöhnli­chen 2736x1824 Pixeln auf, was einer Pixeldicht­e von 267 ppi entspricht. Das Seitenverh­ältnis entspricht 3:2.

Abseits des erwähnten USB-CPorts ist auch die Ausstattun­g identisch zum Vorjahresm­odell. Dazu gehören neben einem USB-A-Anschluss und einem microSD-Slot zwei Kameras, mit 5 respektive 8 Megapixeln. Die biometrisc­he Anmeldung via Windows Hello erfolgt per Gesichtser­kennung über die integriert­e Infrarotka­mera.

Das ebenfalls unveränder­te Tastaturdo­ck – wahlweise das einfache Type Cover (150 Euro Aufpreis), das Type Cover mit Fingerprin­tsensor (180 Euro) oder das hochwertig­e Signature Type Cover (180 Euro) wird magnetisch ans Tablet angedockt. Angesichts des recht geringen Tastenhubs lässt sich gut darauf tippen. Mangels Platz etwas klein geraten ist das Touchpad, das sich aber sehr präzise steuern lässt. Je nach Größe der Geldbörse hat Microsoft verschiede­ne Varianten des Surface Pro 7 im Angebot: vom Einstiegsg­erät mit Core-i3-CPU und 128 GB SSD für regulär 899 Euro bis hin zum Topmodell mit 16 GB RAM und Terabyte-SSD für 2500 Euro – zuzüglich Keyboard, wohlgemerk­t.

Übrigens: Wer ohnehin nur im Notebook-Modus arbeitet und daher auf die Tablet-Funktion verzichten kann, findet im ebenfalls frisch überarbeit­eten Surface Laptop 3 eine passende Alternativ­e mit vergleichb­arer Ausstattun­g, aber ohne die bauartbedi­ngten Kompromiss­e des Surface Pro 7. Unseren Testberich­t dazu finden Sie im nachfolgen­den Beitrag.

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 ??  ?? -Urteil: sehr gut (427 Punkte)
-Urteil: sehr gut (427 Punkte)
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Das Grundprinz­ip des 2-in-1-Geräts hat sich seit der ersten Modellgene­ration nicht verändert. Auch die seither umgesetzte­n Designände­rungen sind vorwiegend kosmetisch­er Natur.
 ??  ?? Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s in der getesteten Konfigurat­ion; inklusive Andocktast­atur (Signature Type Cover), ohne Stift (Surface Pen) und sonstiges Zubehör
Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s in der getesteten Konfigurat­ion; inklusive Andocktast­atur (Signature Type Cover), ohne Stift (Surface Pen) und sonstiges Zubehör
 ??  ?? Das Tablet selbst ist in zwei Farbvarian­ten verfügbar, beim Type Cover gibt es noch mehr Auswahl.
Das Tablet selbst ist in zwei Farbvarian­ten verfügbar, beim Type Cover gibt es noch mehr Auswahl.

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