70 Microsofts siebter Streich: Surface Pro 7
Mit nur marginalen Änderungen und identischer Optik hat Microsoft die siebte Generation des Surface Pro auf den Markt gebracht. Für größere Korrekturen an dem Erfolgsmodell gab es offenbar wenig Anlass.
Rein formal betrachtet ist es nicht ganz fair, das Surface Pro in unser Testverfahren für Ultrabooks zu schicken. Schließlich handelt es sich genau ge nommen um ein Tablet. Allerdings ist das zugehörige Tastaturdock fes ter Bestandteil des Konzepts, weil das Gerät vorwiegend als Laptop ersatz genutzt wird und sich daher den Vergleich mit Mobilrechnern herkömmlicher Bauart durchaus ge fallen lassen muss – auch wenn man das Type Cover abseits von diversen BundleAngeboten separat kaufen muss.
Dass es sich bei dem Duett, das ein als Zubehör erhältlicher Eingabestift zum Trio macht, gerätetechnisch um einen Kompromiss handelt, versteht sich von selbst. Mangels Scharnier benötigt das Keyboard immer eine feste Unterlage, zudem ist das kom plette Innenleben – Prozessor, Spei cher, Akku, Lüfter und Anschlüsse – hinter dem Display untergebracht. Wegen der verbauten Komponenten kommt das Surface Pro im Vergleich mit der Android und iOSKonkur renz als reines Tablet recht klobig daher. All das ist nicht neu und ge hört seit jeher zum Prinzip, tut der Popularität des WindowsRechners, der eine komplette Gerätegattung begründete, jedoch keinen Abbruch.
Darum ist es kaum verwunderlich, dass die siebte Generation des Sur face Pro gegenüber dem Vorgänger modell nur rudimentär verändert wurde. Zwei wesentliche Neuerungen gibt es jedoch: Wie bei jedem Up date hat der Hersteller die Rechen
einheit aktualisiert – in diesem Fall wurde die zehnte Generation von Intels Core-i-Serie verbaut. Je nach Konfiguration kommt dabei die i3-, i5- oder i7-Variante samt integriertem Grafikchip zum Einsatz. In der Praxis bedeutet das mehr Leistung und gleichzeitig einen etwas geringeren Stromverbrauch. Die zweite nennenswerte Änderung betrifft die Anschlüsse: So hat Microsoft seinem 2-in-1-Klassiker – endlich, muss man sagen – einen ladefähigen USB-C-Anschluss verpasst, der den bisher vorhandenen Mini-Displayport ersetzt und auch dessen Aufgabe als Grafikausgang übernimmt. Der Thunderbolt3-Standard wird nicht unterstützt – für die Kopplung mit der hauseigenen Dockingstation (Kostenpunkt: 230 Euro) sorgt der proprietäre „Surface Connect“-Anschluss.
Bewährte Komponenten
Weitere Unterschiede zum Surface Pro 6 sind uns – abseits einer etwas flotteren SSD und Wi-Fi-6-Unterstützung des WLAN-Moduls – nicht bekannt. Was bleibt, ist unter anderem das extrem robuste Gehäuse mit dem stufenlos verstellbaren Standfuß und den dezenten Lüfterschlitzen. Auch das Display wurde eins zu eins übernommen. Der 12,3 Zoll große, mit über 450 cd/m² hell strahlende Touchscreen löst nach wie vor in ungewöhnlichen 2736x1824 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 267 ppi entspricht. Das Seitenverhältnis entspricht 3:2.
Abseits des erwähnten USB-CPorts ist auch die Ausstattung identisch zum Vorjahresmodell. Dazu gehören neben einem USB-A-Anschluss und einem microSD-Slot zwei Kameras, mit 5 respektive 8 Megapixeln. Die biometrische Anmeldung via Windows Hello erfolgt per Gesichtserkennung über die integrierte Infrarotkamera.
Das ebenfalls unveränderte Tastaturdock – wahlweise das einfache Type Cover (150 Euro Aufpreis), das Type Cover mit Fingerprintsensor (180 Euro) oder das hochwertige Signature Type Cover (180 Euro) wird magnetisch ans Tablet angedockt. Angesichts des recht geringen Tastenhubs lässt sich gut darauf tippen. Mangels Platz etwas klein geraten ist das Touchpad, das sich aber sehr präzise steuern lässt. Je nach Größe der Geldbörse hat Microsoft verschiedene Varianten des Surface Pro 7 im Angebot: vom Einstiegsgerät mit Core-i3-CPU und 128 GB SSD für regulär 899 Euro bis hin zum Topmodell mit 16 GB RAM und Terabyte-SSD für 2500 Euro – zuzüglich Keyboard, wohlgemerkt.
Übrigens: Wer ohnehin nur im Notebook-Modus arbeitet und daher auf die Tablet-Funktion verzichten kann, findet im ebenfalls frisch überarbeiteten Surface Laptop 3 eine passende Alternative mit vergleichbarer Ausstattung, aber ohne die bauartbedingten Kompromisse des Surface Pro 7. Unseren Testbericht dazu finden Sie im nachfolgenden Beitrag.