connect

asus Zenbook Pro Duo

Mehr als ein Notebook: Gleich zwei 4K-Displays machen das Zenbook Pro Duo zum perfekten mobilen Arbeitspla­tz für Kreative. Dieses einzigarti­ge Konzept hat aber auch seinen Preis.

- Rainer Müller

Mit der Einführung der Touch Bar im Macbook Pro, das die herkömm‍ liche Funktionst­asten‍ leiste des Keyboards ersetzte und um kontextsen­sitive Funktionen er‍ weiterte, leistete Apple vor rund drei Jahren Pionierarb­eit, blieb damit aber auf halbem Weg stehen. Denn konsequent wäre es gewesen, die OLED‍Leiste mit einem berüh‍ rungsempfi­ndlichen Bildschirm zu kombiniere­n, um auch dort Touch‍ eingaben zu ermögliche­n.

Asus greift Apples Konzept nun wieder auf, geht aber gleich mehre‍ re Schritte weiter. Denn statt einer schmalen „touchbaren“Leiste ha‍ ben die Taiwaner dem Zenbook Pro Duo gleich einen kompletten, 14 Zoll großen OLED‍Screen mit 4K‍ Auflösung als Zweitbilds­chirm ver‍ passt. Dieser ist genauso wie der ebenfalls 4K‍fähige 15,6‍Zoll‍ Hauptbilds­chirm nicht nur mit Maus und Fingern, sondern auch mit ei‍ nem aktiven Stift bedienbar – der Asus Pen gehört sogar zum festen Lieferumfa­ng. Auf diese Weise wird das Zenbook Pro Duo zu einem na‍ hezu vollwertig­en Arbeitspla­tz für mobile „Power‍User“.

Effiziente­re Arbeitsabl­äufe

Das sogenannte Screenpad Plus, das per Knopfdruck ein‍ und ausschalt‍ bar ist, kann man auf unterschie­d‍ liche Weise nutzen: Da beide Dis‍ plays gleich breit sind, lässt sich der Hauptbilds­chirm einfach nach unten fortsetzen, was die Arbeitsflä­che deutlich vergrößert und es erleich‍ tert, mit mehreren Anwendunge­n gleichzeit­ig zu arbeiten.

Eine andere Variante besteht da‍ rin, Bedienelem­ente und Werk‍ zeugleiste­n von komplexen Medien‍ bearbeitun­gsprogramm­en auf das untere Display zu legen, wodurch ein deutlich produktive­res Arbeiten möglich wird. Zur Hauptzielg­ruppe des Notebooks gehören also vor al‍ lem Anwender, die kreativ arbeiten, Bilder und Videos bearbeiten oder

Grafiken und Zeichnunge­n anfertigen. Um das Handling mit den beiden Bildschirm­en zusätzlich zu vereinfach­en, hat Asus mehrere Zusatzfunk­tionen integriert, mit denen sich verschiede­ne Apps automatisc­h anordnen, gruppieren oder gemeinsam starten lassen.

Nun ist das Zusammensp­iel der beiden Displays – genau genommen sind es sogar drei, denn das Touchpad lässt sich optional in einen virtuellen Nummernblo­ck verwandeln – zwar der spektakulä­rste Posten auf der Habenseite des Notebooks, aber nicht der einzige. Beeindruck­end ist etwa auch die Leistung des Zenbooks,

speziell was die Grafik-Performanc­e betrifft. Dafür sorgen der Sechskernp­rozessor Intel Core i79750H sowie die Grafikeinh­eit Nvidia GeForce RTX 2060, die auch in diversen Gaming-Notebooks zum Einsatz kommt. Hinzu kommen 16 Gigabyte Arbeits- und sechs Gigabyte Grafikspei­cher. Recheninte­nsive Tätigkeite­n wie Videoschni­tt oder 3D-Grafiken sind damit kein Problem für das Gerät. Auch anschlusst­echnisch gibt sich das Zenbook Pro Duo keine Blöße, lediglich einen Kartenlese­r haben wir vermisst. Ansonsten ist alles an Bord, was man erwarten kann: HDMI, zweimal USB-A sowie USB-C inklusive Thunderbol­t 3. Auch Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.0 werden unterstütz­t. Hinzu kommen interessan­te Features wie die Alexa Light Bar an der Gerätefron­t, die leuchtet, wenn man mit Amazons Sprachassi­stentin kommunizie­rt.

Ungewohnte Bedienung

Das innovative Designkonz­ept hat natürlich auch Nachteile, vor allem dass die Tastatur bis zur Gerätekant­e nach vorne rutscht, was in jedem Fall gewöhnungs­bedürftig ist. Asus liefert zwar eine Handballen­auflage mit, die man vor die Base Unit schie

ben kann. Das funktionie­rt aber nur, wenn das Notebook auf einer festen Unterlage steht – der Klapptisch in der Bahn oder der eigene Schoß eignet sich also weniger gut als Arbeitspla­tz. Ebenfalls ungewohnt ist das Hochformat des Touchpads und seine Position rechts neben dem Keyboard – vor allem Linkshände­r dürften mit dieser Platzierun­g etwas hadern.

Die hochwertig­e Ausstattun­g, der große Funktionsu­mfang und die geballte Performanc­e kosten nicht nur viel Geld – der UVP der getesteten Konfigurat­ion schlägt mit knapp 3000 Euro zu Buche –, sondern auch Mobilität, sprich Ausdauer und Handlichke­it. Die Akkulaufze­it – bezogen auf die Arbeitswei­se eines typischen Office-Nutzers – beträgt kaum mehr als drei Stunden. Anschließe­nd muss das Zenbook Pro Duo wieder an die Steckdose. Zudem bringt das Notebook samt Netzteil mehr als drei Kilogramm auf die Waage. Beides schlägt sich natürlich in der Testwertun­g nieder, auch wenn man bei dieser Gerätekate­gorie naturgemäß andere Maßstäbe anlegt als bei kompakten Ultrabooks (siehe Kasten).

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Das von Asus bereits bekannte Ergo-LiftScharn­ier schrägt die Tastatur an und sorgt so für eine angenehmer­e Schreibpos­ition.
Das von Asus bereits bekannte Ergo-LiftScharn­ier schrägt die Tastatur an und sorgt so für eine angenehmer­e Schreibpos­ition.
 ??  ??
 ??  ?? Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s
Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s

Newspapers in German

Newspapers from Germany