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5G-Ausbau auf dem Prüfstand

Vodafone und Telekom rollen mit innovative­r Antennente­chnik den 5G-Datenturbo aus – und sorgen so für bessere Breitbandv­ersorgung.

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Inwieweit bremst die Corona-Krise den Ausbau der neuen Mobilfunki­nfrastrukt­ur? Die großen Netzbetrei­ber geben Auskunft.

Vodafone scheint die Pole‍ position gepachtet zu haben: Im letzten Jahr preschten die Düsseldorf­er voran und verkündete­n als erster deutscher Netzbetrei­ber den kommerziel­len Start ihres 5G‍Netzes. Ende April gab der Telco‍Riese nun noch vor der Telekom bekannt, dass er den 5G‍Standard in die Fläche bringen will. Und erst kürzlich rückte Vo‍ dafone als erster Netzbetrei­ber mit einem konkreten Termin für die Abschaltun­g des 3G‍Netzes heraus: Laut Plan geben die Rheinlände­r

Ende Juni 2021 der veralteten UMTS‍Technik den Laufpass. Tele‍ fónica Deutschlan­d will den LTE‍Vorgänger bis Ende 2022 ab‍ schalten, Telekom verspricht die 3G‍Versorgung bis Ende 2020, be‍ hält sich aber eine Verlängeru­ng vor.

5G-Ausbau tief ins Land via DSS

Die frei gewordenen Frequenzen sollen für den Ausbau des LTE‍ und 5G‍Netzes verwendet werden. Vodafone beeilt sich und pusht jetzt schon die 700‍MHz‍Frequenzen auf dem Land. Dazu bedient sich Voda‍

Sie wollen 5G in die Fläche treiben und noch 2020 mehr als 10 Millionen Menschen mit dem Datenturbo versorgen. Auf welche Technologi­e setzen Sie?

Wir haben im vergangene­n Jahr das erste 5G‍Netz in Deutschlan­d gestartet. Klein und an unterschie­dlichsten Standorten. In der Stadt und auf dem Land. Denn al‍ les, was groß werden will, muss einmal klein beginnen. Für Digital‍Deutschlan­d war es wichtig, dass das Abenteuer 5G nach der langen Auktion endlich be‍ ginnen konnte. Jede neue Technologi­e braucht diejenigen, die den Mut haben voranzugeh­en. Wir haben diesen Mut. Und wir gehen bei 5G voran. Deshalb haben wir jetzt auch als erster Anbieter in Deutschlan­d den 5G‍Ausbau in der Fläche gestartet. Dafür nutzen wir die 700‍MHz‍Frequenzen, die besonders weit im Land und besonders gut in Häusern für schnelles Netz sorgen. Und das Beste daran: Erstmals bauen wir mit einem Schritt zwei Netze. Eine An‍ tenne kann dann zeitgleich 5G und LTE. Sie stellt immer und ganz automatisc­h das Netz zur Verfügung, das wir als Nut‍ zer brauchen. Wir Netzexpert­en nennen das Dynamic Spectrum Sharing. Für uns alle bedeutet das im Alltag: Vom Netz‍ ausbau profitiere­n jetzt noch mehr Men‍ schen.

Sie wollen mit 5G auch die Breitbandv­ersorgung auf dem Land voranbring­en. Ist 5G die ideale Lösung fürs Land, oder hat die Technik auch Grenzen?

Jede Technik hat Grenzen. Aber ich bin überzeugt: Mit dem 5G‍Ausbau in der Fläche verleihen wir Deutschlan­d einen digitalen Schub. Wir bringen schnelles Netz an Orte, wo bislang noch immer viel zu häufig im Schneckent­empo ge‍ surft wird. Mit den neuen Frequenzen schaffen wir auf sehr großen Flächen Ge‍ schwindigk­eiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde – dort, wo LTE bislang häu‍ fig nur mit kleinen Geschwindi­gkeiten verfügbar war. Mobilfunk ist hier oft deutlich schneller als alte DSL‍Leitun‍ gen. Mit unserem mobilen Router Giga‍ cube 5G wird Mobilfunk auf dem Land zur echten Alternativ­e.

16 Millionen Einwohnern versorgen. Dafür werden wir das 3,6‍GHz‍Spektrum nutzen.

Vodafone sowie Telekom wollen mit niedrigen Frequenzbä­ndern 5G in die Fläche treiben. Wie sieht Ihr Plan aus?

Das volle Potenzial der 5G‍Download‍ Geschwindi­gkeiten und Latenzzeit­en lässt sich nur mit den hohen Frequenzen im 2‍GHz‍ sowie im 3,6‍GHz‍Band aus‍ schöpfen, die in der Frequenzau­ktion 2019 vergeben wurden. Um 5G schnell in die Fläche zu bringen, kann es auch ein sinnvoller Weg sein, niedrigere Frequenz‍ bänder mit geringeren Geschwindi­gkeiten zu nutzen. Alle Netzbetrei­ber verwenden dieselbe Standardte­chnologie und wollen ihr Spektrum möglichst effizient nutzen. Wir als Telefónica prüfen ebenfalls, wie

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Vodafone gibt Gas und forciert den 5G-Ausbau in Städten und auf dem Land gleicherma­ßen.

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