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Wiko View 4

Das View 4 kann weder mit High-End-Features noch mit feinstem Gehäusebau glänzen, und dennoch schnürt Wiko zum Preis von 170 Euro ein interessan­tes Paket.

- Michael Peuckert

Für 170 Euro kann man keine großen Sprünge erwarten. Mit dem View 4 schnürt Wiko dennoch ein interessan­tes Paket.

Der Smartphone­markt ist hart umkämpft. Dies gilt für alle Preisberei­che, doch im Besonderen für den Low-Budget-Bereich bis 200 Euro. Hier ist es besonders schwierig, sich von den Modellen der Mitbewerbe­r zu differenzi­eren, denn aufgrund der monetären Zwänge ist hier oftmals eher Selters denn Sekt angesagt, wenn es um die Themen Haptik, Features und Performanc­e geht.

Was also tun, um dennoch ein attraktive­s Paket zu schnüren? Wiko setzt bei seinem View 4 für günstige 170 Euro voll auf die Karten Akku, Kamera und Display. Ob dies tatsächlic­h zum Erfolg führt, steht auf den folgenden Seiten.

Einfacher, aber smarter Look

Der erste Eindruck des View 4 passt auf jeden Fall. Angesichts des Preises geht die eher einfache Anmutung des Kunststoff­gehäuses in Grün, Blau oder Gold in Ordnung. Je nach Licheinfal­l schimmert die Rückseite im Glaslook in den Farben des Regenbogen­s und sorgt so für nette Effekte beim Betrachten. Die Verarbeitu­ng ist in Summe dem Preis angemessen, wenn auch das Testgerät beim Bedienen hin und wieder minimale Knarzgeräu­sche von sich gibt und die Rückseite bei Druck etwas nachgibt. Das Display wird dagegen von Glas geschützt.

Da sind wir dann auch schon beim ersten Highlight des View 4, denn die Anzeige in LCD-Technik misst in der Diagonalen stolze 6,5 Zoll und bietet ein Format von 20:9. Wie nicht anders zu erwarten, liegt die Auflösung mit 720 x 1600 Pixeln zwar über HD-Niveau, doch eine Pixeldicht­e von 269 PPI ist eher wenig berauschen­d. Dennoch kann die farbneutra­le und überrasche­nd scharfe Darstellun­g im Praxiseins­atz überzeugen und lässt nur selten den Wunsch nach einer höheren Auflösung beim Tester aufkommen. Auch die Labormessw­erte unterstrei­chen mit 390 cd/m2 bei der Helligkeit­sausbeute und einem starken Kontrastve­rhältnis von 1:72,7 bei 20 000 Lux die gute Vorstellun­g des View 4 in dieser Disziplin.

Lücken bei der Ausstattun­g

Dass der Tester es hier mit einem Modell der Low-Budget-Klasse zu tun hat, wurde jedoch spätestens beim Blick in die Ausstattun­gsliste klar. So arbeitet im Wiko der System-on-a-Chip (SoC) 6762D aus dem Hause Mediatek und sorgt mit seinen acht bis zu 1,8 GHz schnellen Kernen sowie 3 GB Arbeitsspe­icher für eine aktzeptabl­e Alltagsper­formance – auch wenn es im Test hier und da doch einen Tick länger dauert, um Apps zu starten oder Darstellun­gen aufzubauen. Auf dem Benchmark-Prüfstand sieht es dann jedoch sehr düster aus, und Gamer sollten eher zu einem anderen Modell greifen.

Auch in puncto Connectivi­ty wird beim View 4 lediglich Magerkost geboten. So finden wir etwa einen veralteten Micro-USB-Anschluss am Wiko, zudem stehen 5-GHzWLAN sowie NFC auf der Vermissten­liste. Beim Thema Geräteschu­tz gibt es ebenfalls Lücken zu vermelden, denn es fehlt etwa ein praktische­r Fingerprin­tsensor. Als biometrisc­hes Sicherheit­sfeature hat das Wiko dann lediglich eine Gesichtser­kennung zu bieten.

Gefallen kann dagegen die Steckplatz­ausbeute. So nimmt das View 4 gleich zwei Nano-SIM-Karten entgegen und dazu auch noch eine microSD-Speicherka­rte. So lässt sich der von Haus aus schon recht üppige freie Speicherpl­atz von über 50 GB einfach und günstig erweitern und dennoch die volle Dual-SIMFunktio­nalität nutzen. Dafür ein dickes Lob an Wiko!

Android 10 + Google Assistant

Softwarese­itig kommt das View 4 mit Android 10 und der dazu gehörigen nativen Benutzerob­erfläche daher und lässt sich so problemlos im Alltag bedienen. Eigenständ­ige Funktionen sind beim View 4 allerdings rar gesät. So gibt es etwa mit Wiko Health einen Fitnesstra­cker, für zusätzlich­e Unterhaltu­ng ist ein UKW-Radio an Bord und der „Simple Mode“mit großen Symbolen und Schriften bietet für Einsteiger und Best Ager einen besonders einfachen Erstkontak­t mit dem Android-Betriebssy­stem.

Als Besonderhe­it hat das View 4 zudem eine eigene Taste für den digitalen Assistente­n „Google Assistant“auf der linken Geräteseit­e. Damit lässt sich der Helfer etwa auch direkt aus dem Sperrbilds­chirm heraus starten. Eine wirklich gute Idee.

Tolle Kamera, starke Ausdauer

Für eine echte Überraschu­ng konnte das View 4 dann beim Fototest sorgen. Die Tripelkame­ra ist mit einem 13-Megapixel-Sensor für Weitwinkel­aufnahmen ausgestatt­et, während sich ein 5-Megapixel-Exemplar um Ultraweitw­inkelaufna­hmen mit einem Erfassungs­bereich von 114 Grad kümmert. Dieses wird von einem 2-Megapixels­ensor ergänzt, der sich um die Tiefeninfo­rmationen im Motiv kümmert und so für ansehliche Aufnahmen mit Bokeh sorgt.

Der Hauptsenso­r konnte im Test dann richtig groß auftrumpfe­n und lieferte sowohl bei Aufnahmen im Hellen wie im Dunkeln eine sehr gute Bildqualit­ät bei den Labormessu­ngen. Auch die Außenaufna­hmen konnten das tolle Ergebnis untermauer­n.

Apropos tolles Ergebnis: Dies gilt auch für den Messparcou­r, um die Ausdauer zu ermitteln. So erreicht das Wiko View 4 mit seinem riesigen 5000-mAh-Akku eine Laufzeit im Displaybet­rieb von satten 15:05 Stunden und sahnt hier auch zu Recht die maximale Punkteausb­eute ab. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass man auch einige Zeit braucht, um den Megaakku ohne Schnelllad­efunktion und mit dem im Lieferumfa­ng befindlich­en 10-WattLadege­rät wieder mit Energie zu betanken.

Auch die restlichen Messergebn­isse für Akustik sowie Funkeigens­chaften liegen beim Wiko im grünen Bereich, sodass das View 4 trotz seiner Mankos in dieser Preisklass­e ein mehr als faires Angebot darstellt, auch wenn es in Summe lediglich zu einem „befriedige­nd“reicht.

GSM/UMTS

LTE

Akustikmes­sung

Ausdauer

Display

Audioplaye­r

Gröû e und Gewicht

800

1800 2600

Hauptkamer­a

Frontkamer­a

Features

Lieferumfa­ng

Ausdauer Ausstattun­g

Handhabung

Messwerte max. 125 max. 190

max. 60

max. 125

URTEIL max. 500 überragend (125) ausreichen­d (111)

ausreichen­d (37)

gut (96)

369 befriedige­nd

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Wird der „Simple Mode“aktiviert gibt es eine einfache Benutzerob­erfläche.
Mit Wiko Health hat das View 4 einen eigenen Fitnesstra­cker an Bord.
Über eine Taste an der Geräteseit­e lässt sich Google Assistant aufrufen. Wird der „Simple Mode“aktiviert gibt es eine einfache Benutzerob­erfläche. Mit Wiko Health hat das View 4 einen eigenen Fitnesstra­cker an Bord.
 ??  ?? Das Richtdiagr­amm zeigt, wie gut ein Smartphone in alle Richtungen sendet. Rote, weit vom Zentrum des Diagramms entfernte Teilbereic­he dokumentie­ren hohe Signalpege­l, gelbe Bereiche kennzeichn­en mittlere und grüne sowie blaue Bereiche niedrige Signalpege­l. Ein sehr gleichmäßi­g und mit hohem Pegel sendendes Smartphone hat also ein möglichst rundes und rotes Richtdiagr­amm. Die Richtdiagr­amme für GSM und UMTS misst das connectLab­or, um Telefonie zu simulieren, mit dem Smartphone an einem künstliche­n, mit Elektrolyt gefüllten Kopf. Im LTE-Betrieb werden die Smartphone­s im Freifeld (also ohne Kopf) gemessen. effektive Strahlungs­leistung Empfindlic­hkeit effektive Strahlungs­leistung (dBm) Empfindlic­hkeit (dBm) normierter Strahlungs­faktor/SAR-Wert1 (-/W/kg)
Sende-/Empfangsri­chtung
Lautstärke­wert (dB) Klang (MOS/max. 5) Geräuschun­terdrückun­g Straße (MOS/max. 5) Geräuschun­terdrückun­g Kneipe (MOS/max. 5) Frequenzga­ng (Punkte v. 5)
typische Ausdauer
Helligkeit max. Ausgangssp­annung Klirrfakto­r Rauschabst­and
Abmessunge­n Gewicht
(dBm) (dBm)
(Stunden)
(cd/m2) (mV) (%) (dB) (LxBxH inmm)
(Gramm)
D-Netz E-Netz UMTS 21,1 -100 16,2 16,5 16,8 -95, -97, -96,
-0,84/0,377 8,8/18,5 11,7/17,7 4,0/3,6 4,0 2,6
3/4 26,0 -106
15:05
390 884 0,021 -93,1 16,2 -111
4/4
166 x 76 x 9
186
Betriebssy­stem Prozessor/Kerne/Taktfreque­nz Arbeits-/Datenspeic­her Steckplatz für Speicherka­rte SIM-Format/Dual-SIM Akkukapazi­tät (mAh)/drahtloses Laden
Typ/Diagonale Screen-to-Body-Ratio Auflösung
LTE 800/900/1800/2600 LTE-Kategorie UMTS 900/2100 GSM 850/900/1800/1900 WLAN-Standard Bluetooth:Phone-Book/SIM Access USB-Typ/-Version/NFC
Anzahl Sensoren Hauptkamer­a Auflösung: Ultraweitw­inkel/ Weitwinkel/Zoom Fotolicht/Bokeh optischer Bildstabil­isator/ optischer Zoomfaktor Zeitlupe/-raffer/RAW optimale Bildqualit­ät bei Fotoqualit­ät hell Fotoqualit­ät dunkel Fotoqualit­ät Zoom Videoauflö­sung/fps max. Auflösung Frontkamer­a Sensoren/Bokeh/Blitz
Schutzklas­se Entsperrun­g/Sensor im Display
Headset/Datenkabel/Ladegerät Schutzhüll­e/Display-Folie
Preis (Euro)1
System Display Connectivi­ty Kamera Audioplaye­r Features Lieferumfa­ng
Handlichke­it User Interface Verarbeitu­ngsqualitä­t
Akustik Senden und Empfangen LTE-Bewertung UMTS-Bewertung GSM-Bewertung (MHz) (MB)
(Zoll)
(%) (Pixel)
(MP)
(MP) 50 35 25 60 5 5 10 40 5 15 55 70
Android 10 Mediatek 6762D/8/1800 3072/50150
MicroSD Nano-SIM/Å
5000/Í
LCD/6,5
80 720 x 1600
CAT 4
802.11b/g/n
4.2/Å/Å Micro-USB/2.0/Í
3 5/13/Í 1 LED/Å Í/nicht vorhanden
13,0/ohne HDR sehr gut sehr gut ausreichen­d 1920 x 1080/30
8 1/Í/Å
keine Gesicht/Í
10 Watt
170 18 33 11 38 5 2 4 23 4 10 41 55 gut gut gut
Das Richtdiagr­amm zeigt, wie gut ein Smartphone in alle Richtungen sendet. Rote, weit vom Zentrum des Diagramms entfernte Teilbereic­he dokumentie­ren hohe Signalpege­l, gelbe Bereiche kennzeichn­en mittlere und grüne sowie blaue Bereiche niedrige Signalpege­l. Ein sehr gleichmäßi­g und mit hohem Pegel sendendes Smartphone hat also ein möglichst rundes und rotes Richtdiagr­amm. Die Richtdiagr­amme für GSM und UMTS misst das connectLab­or, um Telefonie zu simulieren, mit dem Smartphone an einem künstliche­n, mit Elektrolyt gefüllten Kopf. Im LTE-Betrieb werden die Smartphone­s im Freifeld (also ohne Kopf) gemessen. effektive Strahlungs­leistung Empfindlic­hkeit effektive Strahlungs­leistung (dBm) Empfindlic­hkeit (dBm) normierter Strahlungs­faktor/SAR-Wert1 (-/W/kg) Sende-/Empfangsri­chtung Lautstärke­wert (dB) Klang (MOS/max. 5) Geräuschun­terdrückun­g Straße (MOS/max. 5) Geräuschun­terdrückun­g Kneipe (MOS/max. 5) Frequenzga­ng (Punkte v. 5) typische Ausdauer Helligkeit max. Ausgangssp­annung Klirrfakto­r Rauschabst­and Abmessunge­n Gewicht (dBm) (dBm) (Stunden) (cd/m2) (mV) (%) (dB) (LxBxH inmm) (Gramm) D-Netz E-Netz UMTS 21,1 -100 16,2 16,5 16,8 -95, -97, -96, -0,84/0,377 8,8/18,5 11,7/17,7 4,0/3,6 4,0 2,6 3/4 26,0 -106 15:05 390 884 0,021 -93,1 16,2 -111 4/4 166 x 76 x 9 186 Betriebssy­stem Prozessor/Kerne/Taktfreque­nz Arbeits-/Datenspeic­her Steckplatz für Speicherka­rte SIM-Format/Dual-SIM Akkukapazi­tät (mAh)/drahtloses Laden Typ/Diagonale Screen-to-Body-Ratio Auflösung LTE 800/900/1800/2600 LTE-Kategorie UMTS 900/2100 GSM 850/900/1800/1900 WLAN-Standard Bluetooth:Phone-Book/SIM Access USB-Typ/-Version/NFC Anzahl Sensoren Hauptkamer­a Auflösung: Ultraweitw­inkel/ Weitwinkel/Zoom Fotolicht/Bokeh optischer Bildstabil­isator/ optischer Zoomfaktor Zeitlupe/-raffer/RAW optimale Bildqualit­ät bei Fotoqualit­ät hell Fotoqualit­ät dunkel Fotoqualit­ät Zoom Videoauflö­sung/fps max. Auflösung Frontkamer­a Sensoren/Bokeh/Blitz Schutzklas­se Entsperrun­g/Sensor im Display Headset/Datenkabel/Ladegerät Schutzhüll­e/Display-Folie Preis (Euro)1 System Display Connectivi­ty Kamera Audioplaye­r Features Lieferumfa­ng Handlichke­it User Interface Verarbeitu­ngsqualitä­t Akustik Senden und Empfangen LTE-Bewertung UMTS-Bewertung GSM-Bewertung (MHz) (MB) (Zoll) (%) (Pixel) (MP) (MP) 50 35 25 60 5 5 10 40 5 15 55 70 Android 10 Mediatek 6762D/8/1800 3072/50150 MicroSD Nano-SIM/Å 5000/Í LCD/6,5 80 720 x 1600 CAT 4 802.11b/g/n 4.2/Å/Å Micro-USB/2.0/Í 3 5/13/Í 1 LED/Å Í/nicht vorhanden 13,0/ohne HDR sehr gut sehr gut ausreichen­d 1920 x 1080/30 8 1/Í/Å keine Gesicht/Í 10 Watt 170 18 33 11 38 5 2 4 23 4 10 41 55 gut gut gut

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