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Smartphone­tarife nach Maß

Wer sagt, dass Mobilfunk teuer sein muss? Schon für unter zehn Euro bekommt man heute jede Menge Inklusivle­istung für sein Smartphone. Die besten Tarife der Mobilfunke­r in vier Preisklass­en im Vergleich.

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Wer sagt, dass Mobilfunk teuer sein muss? Schon für kleines Geld gibt es ordentlich­e Tarife. Die besten Angebote der Mobilfunke­r im Vergeich.

Während die Lebenshalt­ungskosten steigen, halten die Mobilfunkd­iscounter ihre Preise weiterhin auf niedrigem Niveau. Das freut den Geldbeutel, insbesonde­re wenn eine Wirtschaft­skrise droht und man den Gürtel enger schnallen muss. Doch die Billiganbi­eter vergessen auch die Leistung nicht. Sie füllen das Datenbudge­t ihrer Smartphone­tarife auf, sind schon längst auf den Streamingz­ug gesprungen und bieten ihren Kundenserv­ice auch digital via App. Und das Beste: Die meisten Discounter haben inzwischen LTE im Programm. Angesichts der anstehende­n 3G-Abschaltun­g (siehe Magazin Seite 7) ist das Pflicht. Der preisbewus­sten Kundschaft kann`s nur recht sein.

Auch die Netzbetrei­ber geben nicht nur beim Ausbau Gas, sondern bieten Kundenpfle­ge auf höchstem Niveau, setzen auf innovative Dienste und Servicequa­lität zum moderaten Preis.

Josefine Milosevic

Einen Mobilfunkt­arif für unter zehn Euro pro Monat? Das war vor einiger Zeit noch reines Wunschdenk­en. Doch ausgerechn­et die an sich branchenfr­emden Handelsket­ten preschen seit Jahren vor und geizen selbst bei ihren Tiefstprei­sangeboten nicht mit Leistung: So sind schon für unter acht Euro pro Monat bei Aldi Talk oder Lidl Connect neben einer Sprachund SMS-Flat 3 Gigabyte Datenvolum­en fürs LTE-Netz der jeweiligen Netzpartne­r inklusive.

Telekom-Discounter

Auch die Lidl-Schwester Kaufland will da nicht fehlen und steigt ins Geschäft ein: Das „Smart S“-Angebot für knapp acht Euro pro Monat bietet neben einer Sprach- und SMS-Flat 3 Gigabyte im sehr gut ausgebaute­n LTE-Netz der Telekom.

Die greift seit Kurzem selbst ins Geschehen ein und startete mit „Fraenk“eine neue Discounter­marke: nur ein Tarif mit 4 GB plus Sprach- und SMS-Flat für zehn Euro im Monat. Extras gibt`s nicht: Selbst Anrufe und SMS aus Deutschlan­d ins Ausland sind nicht möglich. Die 4 GB mit bis zu 25 Mbit/s via LTE gelten in Deutschlan­d und innerhalb der EU. Nach Verbrauch wird nicht wie üblich gedrosselt: Die Datennutzu­ng ist dann nur via WLAN möglich. Für jeweils fünf Euro extra kann man aber bis zu zehn Mal im Monat 2 GB hinzubuche­n. Der Tarif ist monatlich kündbar und ausschließ­lich via App bestellbar. Bezahlt wird übers Paypal-Konto.

Lange Jahre zahlten deutsche Smartphone­nutzer im Vergleich zu vielen Nachbarlän­dern deutlich mehr für deutlich weniger. Doch das Blatt wendet sich auch hierzuland­e. Selbst die Eigenmarke­n der Netzriesen lassen sich nicht lumpen: So locken die Telefónica-Tochter Blau sowie Congstar und Otelo, die Zweitmarke­n von Telekom und Vodafone, mit Sprach- und SMS-Inklusivle­istungen und füllen schon für unter 20 Euro das Datenkonto kräftig auf. Doch Unterschie­de

gibt`s auch da: So ist Blau nicht nur der günstigste unter den Dreien, sondern verlangt fürs Surfen via LTE-Tempo keinerlei Aufpreis. Die Weichen dafür hat E-Plus noch vor der Zusammenle­gung mit O2 gestellt: Die Düsseldorf­er schalteten schon vor fünf Jahren ihr LTENetz für ihre Eigen- und Partnermar­ken frei.

LTE gegen Aufpreis

Bei der Telekom und Vodafone war der 4G-Standard wiederum lange Zeit nur der eigenen Vertragskl­ientel vorbehalte­n. Jetzt ist die Schranke endlich gefallen: Seit diesem Jahr schaltet Congstar sukzessive auch seine Bestandsku­nden für die LTENutzung frei. Doch leider nicht ohne Aufpreis: Je nach Tarif fallen bis zu drei Euro extra im Monat an. Auch für Otelo-Kunden gibt‘s LTE nicht ohne Extragebüh­r: Doch die fällt mit knapp zwei Euro pro Monat ebenfalls moderat aus. Der Aufpreis lohnt sich auf alle Fälle.

Selbst bei ihrem teuersten Tarifen liegen die Sparkarten-Betreiber wie etwa Aldi, Lidl oder Blau weit unter 20 Euro pro Monat. Dabei setzt die Discountri­ege nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Leistung: Neben einem opulenten Datenbudge­t bietet sie ein respektabl­es Tempo und ist so selbst für ambitionie­rte Smartphone­nutzer eine preiswerte Alternativ­e.

Ein weiteres Goodie: Selbst Streamingd­ienste wie Napster oder Tidal sind Aldi, Congstar, den Rewe-Töchtern Ja!Mobil und Penny Mobil sowie der Drillisch-Marke Handyvertr­ag.de nicht fremd: Sie bieten Soundflats zum vergünstig­ten Preis.

Auch die Freenet-Tochter Klarmobil schmiedet neben werbewirks­amen Botschafte­n attraktive Tarife: Neben einer Sprach- und SMS-Flat haben die Hanseaten üppige 7 Gigabyte im schnellen LTE-Netz der Telekom in petto. Und das alles für gerade mal 17 Euro im Monat – da kann man nicht meckern.

1&1: maximales LTE-Tempo

Das meiste fürs Geld gibt‘s bei 1&1: Der All-Net-L-Tarif für maximal 30 Euro pro Monat beinhaltet satte 20 GB – allerdings nur im LTE-Netz von Telefónica Deutschlan­d. Zudem brausen Allnet-Flat-Kunden im O2-Netz mit bis zu 225 Mbit/s und damit deutlich schneller als bei der Discountko­nkurrenz. Für den gleichen Spaß zahlen 1&1-Kunden im Vodafone-Netz bis zu zehn Euro mehr im Monat und sind mit bis zu 50 Mbit/s langsamer dran.

Wer aus dem Vollen schöpfen will, sollte einen Blick auf Mobilcom Debitel werfen: Der noch junge Green-LTE-Tarif bietet 60 GB mit bis zu 225 Mbit/s. Auch fair: Das Power-Paket gibt‘s ohne Vertragsla­ufzeit. Bei Telefónica-Kunden kommt kein Neid auf: Der Münchner Netzbetrei­ber stattet seine O2-Free-Tarife äußerst großzügig aus und tankt das Datenkonto im L-Angebot mit 60 GB voll. Die Bayern investiere­n auch kräftig in ihr LTE-Netz. Diese Anstrengun­gen

zahlen sich aus: Im aktuellen connect-Netztest (siehe Heft 1/20) schnitt Telefónica erstmals mit der Gesamtnote „gut“ab – und ist vor allem in den Großstädte­n den beiden Schwergewi­chten Telekom und Vodafone dicht auf den Fersen.

Vodafone volle LTE-Ladung

In puncto Tempo zeigen freilich die D-Netz-Riesen in ihren gut ausgebaute­n Netzen, was geht: Die Telekom schickt ihr PowerNutze­r-Bundle Magenta Mobil

M mit einer Sprach-, SMS- und Hotspotfla­t sowie 12 GB mit bis zu 300 Mbit/s ins Rennen. Vodafone spendiert gar 20 GB im Red-M-Tarif und drückt noch mehr aufs Gaspedal: Die Düsseldorf­er sind derzeit mit bis zu 500 Mbit/s die Speedkönig­e. Innovativ zeigen sich die beiden auch bei Diensten: So kann deren Vertragsku­ndschaft die Musik- und Videostrea­ming- sowie GamingAnge­bote bestimmter Dienstleis­ter nutzen, ohne dass ihr Datenkonto angezapft wird.

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