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Groû e Auswahl

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Samsung hat immer noch das größte Smartphone­portfolio. Gerade in der Oberklasse haben die Koreaner die meiste Auswahl, sind dort allerdings auch am teuersten. Nur Oppo wagt sich mit dem Find X2 Pro preislich in die Nähe des S20 Ultra, kann jedoch punktetech­nisch noch nicht ganz mithalten. Oneplus verfolgt als einziger Hersteller die Markenstra­tegie, nur Top-Smartphone­s zu produziere­n. Der Einstieg in die Oberklasse ist wie bei Realme vergleichs­weise günstig. Xiaomi kann Samsung bislang als einziger Hersteller bei der Portfoliog­röße das Wasser reichen, geht aber bei den Einsteiger­n preislich nicht ganz so tief wie die Koreaner. Auffällig: Xiaomi hat in der Mittelklas­se und im Einsteiger­bereich für weniger Geld teils potentere Chipsätze als Samsung und damit mehr Leistung. Für den Markteinst­ieg breit aufgestell­t zeigt sich Oppo, die preislich einen großen Bereich abdecken und ihre Mittelklas­se mit den kurz vor Redaktions­schluss vorgestell­ten Find X2 Neo und X2 Lite (699-499 Euro) nach oben abrunden. Vivo und Realme stellen eher günstige Geräte, könnten also der nächste Preis-Leistungs-Tipp sein.

Hinter Oppo wiederum steht BBK Electronic­s, die auch die Marken Vivo und Realme zum Erfolg geführt hat. Wenn man die Verkaufsza­hlen aller Marken kombiniere­n würde, dann wäre BBK der größte Smartphone­hersteller der Welt noch vor Samsung. Das tut allerdings kaum jemand, weil die BBK-Marken als sehr eigenständ­ig gelten und wie unabhängig­e Unternehme­n operieren. Diese Eigenständ­igkeit wird auch immer wieder im Gespräch betont, wenn man mit Firmenvert­retern spricht. Aber im Detail weiß niemand genau, wie diese Unternehme­n verflochte­n sind, was sicher auch der Kultur- und Sprachbarr­iere geschuldet ist. Fakt ist: Eine gewisse Intranspar­enz umgibt dieses Firmengefl­echt. Fakt ist aber auch: Die Mehrmarken­strategie ist überaus erfolgreic­h. Während Samsung und Apple eine Monomarken­strategie verfolgen, bilden chinesisch­e Unternehme­n Markenclus­ter, die unterschie­dliche Zielgruppe­n adressiere­n und in ihrer Struktur an den VWKonzern erinnern. Ein gutes Beispiel dafür ist die Huawei-Tochter Honor. Honor operiert mit eigenen Vertriebs- und Marketingk­anälen und einer Markenbots­chaft, die sich von der Mutter klar abgrenzt, profitiert aber von deren Produktion­seffizienz sowie der Forschung und Ent

wicklung. Huawei gelingt es damit, zwei völlig unterschie­dliche Zielgruppe­n zu adressiere­n. Die 2013 gegründete Tochter ist mittlerwei­le für mehr als 40 Prozent der verkauften Huawei-Smartphone­s weltweit verantwort­lich. Xiaomi hat gerade bekräftigt, seine duale Markenstra­tegie mit Redmi weiter auszubauen. Die Oppo-Tochter Realme hat in Indien innerhab kürzester Zeit einen Marktantei­l von acht Prozent erobert und ist damit sogar an der Mutter vorbeigezo­gen. Realme hat Mitte April seinen Deutschlan­dstart bekannt gegeben und zwar unabhängig von Oppo. Das Verhältnis der beiden Marken zueinander ist ähnlich wie bei Huawei und Honor: Bei Produktion und Software nutzt man Synergien, das operative Geschäft läuft aber getrennt. Doch zurück zu Oneplus: Man führt in Indien das Premiumseg­ment an, vor Samsung und

Apple. Und statt Flaggschif­f-Killern baut man nun selbst Flaggschif­fe. Während das Oneplus One 2014 mit 300 Euro an den Start ging, kostet das aktuelle Spitzenmod­ell 8 Pro in Deutschlan­d schlappe 899 Euro. Die Marke bietet mittlerwei­le eine so hohe Qualität und so viele technische Alleinstel­lungsmerkm­ale, dass sie es sich leisten kann, solche Preise einzuforde­rn – die Kunden sind bereit, sie zu bezahlen. Oppo spart sich

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