connect

Wie sieht Ihr Ausbauplan im Detail aus?

-

Der 5G‍Ausbau nimmt in diesem Jahr an Fahrt auf. Wir machen 5G bis Ende 2020 für mehr als 10 Millionen Menschen all‍ täglich. Dafür aktivieren wir mehr als 8000 5G‍Antennen. An neuen und an bereits bestehende­n Standorten. Dort, wo besonders viele Menschen und Ma‍ schinen vernetzt werden, etwa in Fußball‍ stadien, nutzen wir die 3,5‍GHz‍Frequen‍ zen. Auf dem Land, wo wir schnelles Netz endlich auch in die Häuser bringen wollen, aktivieren wir 5G auf den 700‍MHz‍Frequenzen. Denn Deutsch‍ land braucht den perfekten Mix aus Bandbreite und Reichweite. Meine Tech‍ niker sind rund um die Uhr im Einsatz, um das möglich zu machen. Zeitgleich tun sie alles dafür, unsere Netze stabil zu halten. Darauf bin ich wirklich stolz.

Wie schätzen Sie die Kooperatio­nsbereitsc­haft der Kommunen und die Akzeptanz der Bevölkerun­g ein?

Die Netze in Deutschlan­d sind gut. Aber sie müssen noch besser werden. Damit das gelingt, ist die gute Zusammenar­beit mit der Politik und den Kommunen ele‍ mentar. Der Bau einer neuen Mobilfunk‍ station dauert in Deutschlan­d in vielen Fällen von der ersten Anfrage bis zur Ak‍ tivierung zwei Jahre. In anderen Ländern dauert das gerade einmal sechs Monate. Hier muss Deutschlan­d besser werden. Es gibt gute Ansätze, wo wir mit der Poli‍ tik und den anderen Betreibern koope‍ rieren, um Funklöcher in Deutschlan­d zu schließen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Während der Corona‍Pande‍ mie haben wir alle gemerkt, wie wichtig eine gute Netzinfras­truktur ist. Das er‍ höht auch die Akzeptanz in der Bevölke‍ rung. Natürlich gibt es immer Kritiker. Ich finde es wichtig, auch mit ihnen sach‍ liche und transparen­te Diskussion­en zu führen. Wer ehrliche Informatio­nen sät, erntet in vielen Fällen Verständni­s.

Der 5G-Ausbau in Ballungsge­bieten mit den teuer erkauften Frequenzen im Bereich 2 und 3,6 GHz soll gleichzeit­ig erfolgen. Befürchten Sie angesichts der Corona-Krise Kapazitäts­engpässe?

Geschäftsf­ührer Technik Vodafone Deutschlan­d

Meine 16.000 Vodafone‍Kollegen und ich sind seit Wochen rund um die Uhr im Einsatz, um die Netze in Deutschlan­d stabil zu halten. Das gelingt gut – obwohl das Datenvolum­en, das durch unser Fest‍ netz rauscht, zeitweise um fast 40 Prozent angestiege­n war und die Menschen deut‍ lich mehr telefonier­en. Auch in dieser außergewöh­nlichen Situation bauen un‍ sere Techniker die Netze weiter. Mit Giga‍ bit‍Anschlüsse­n unter der Erde. Und zahlreiche­n LTE‍ und 5G‍Bauprojekt­en. Das ist eine besondere Herausford­erung. Aber gerade jetzt ist es wichtig, diese Herausford­erung zu meistern.

Sie setzen beim 5G-Ausbau neben Ericsson auch auf Huawei. Wie stehen Sie zu den Einwänden aus der Politik?

Im Kernnetz, wo die sensiblen Daten verarbeite­t und verteilt werden, sind bei uns kaum mehr Elemente von Huawei enthalten. Und die werden bereits suk‍ zessive ausgetausc­ht. Im Antennenne­tz setzen wir bei 5G ebenso wie bei LTE auf mehrere Partner – sowohl aus Asien als auch aus Europa. Sämtliche Netzelemen‍ te werden ständig unter höchsten Sicher‍ heitskrite­rien geprüft – ganz egal, von welchem Hersteller sie kommen. Fest steht: Der Ausschluss einzelner Spieler würde Digital‍Deutschlan­d zurückwerf­en. Nicht nur bei 5G, sondern vor allem im bestehende­n LTE‍Netz.

Auch die Telekom setzt neuerdings auf die DSS-Technologi­e und bedient sich aus ihrem bisherigen 3G-Spektrum im 2,1-GHz-Band, um LTE und 5G gleichzeit­ig in Städten und auf dem Land zu verteilen. Wie beurteilen Sie dies?

Es freut uns, dass unser Ausbaustar­t von 5G in der Fläche dazu geführt hat, dass auch die anderen Anbieter angekündig­t haben, bald mit dem Ausbau zu beginnen. Das zeigt: Wenn die einen loslegen, be‍ wegt das auch die anderen. Wer dabei auf welche Strategie setzt, ist nicht entschei‍ dend. Wichtig ist, dass die Netze in Deutschlan­d noch besser werden.

Chief Technology & Informatio­n Officer bei Telefónica Deutschlan­d

sich über eine ausgereift­e DSS‍Technolo‍ gie die derzeitige­n 4G‍Frequenzen für 5G einsetzen lassen, um eine 5G‍Abdeckung über niedrige Frequenzen zu erweitern.

1&1 will künftig mit eigenem Mobilfunkn­etz starten. Sehen Sie eine Konkurrenz für sich erwachsen?

Ein weitflächi­ges Mobilfunkn­etz, das vielen Kunden zur Verfügung steht, lässt sich nicht innerhalb kurzer Zeit auf‍ stellen. Wir sind als Unternehme­n seit mehr als 20 Jahren am Markt und verbin‍ den hierzuland­e die meisten Menschen mit Mobilfunk. Mit unserem Frequenz‍ spektrum sind wir sehr gut aufgestell­t und treiben den Ausbau unseres Hoch‍ geschwindi­gkeitsnetz­es konsequent wei‍ ter voran.

 ??  ?? Gerhard Mack,
Gerhard Mack,
 ??  ?? Mallik Rao,
Mallik Rao,

Newspapers in German

Newspapers from Germany