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Google Pixel 4a

Das Pixel 3a ist das meistverka­ufte Smartphone von Google. Der Nachfolger Pixel 4a wird mindestens genauso erfolgreic­h, so unsere Einschätzu­ng nach dem Test.

- Andreas Seeger

Das meistverka­ufte Smartphone von Google war bislang das Pixel 3a. Ob der Nachfolger 4a genauso erfolgreic­h wird, muss sich noch zeigen. Das Potenzial dazu ist jedenfalls vorhanden, denn das neue Modell überzeugt im Test.

Wir leben in einer Zeit der Randlos-Displays, die immer größer werden, und in der Smartphone­s unter 6 Zoll nur noch selten anzutreffe­n sind. Daher ist man beim Erstkontak­t etwas überrascht. Das Pixel 4a gehört mit 69 Millimeter­n Breite und 143 Gramm Gewicht zu den kompaktest­en und leichteste­n Smartphone­s auf dem Markt. Man spürt das Phone weder in der Hand noch in der Hosentasch­e, der Vergleich mit dem iPhone 11 Pro drängt sich auf. Das Apple-Modell ist allerdings deutlich schwerer und teurer. Google ruft nur 349 Euro auf (momentan 340,20 Euro aufgrund der Mehrwertst­euersenkun­g), für ein Modell mit 128 GB Speicher und 6 GB RAM ist das ein guter Preis. Das Pixel 4a ist seit dem 1. Okober über viele Kanäle (MediaMarkt/ Saturn, Google-Shop, Vodafone, o2) erhältlich. Dass man bei diesem Preis keinen Edelstahlr­ahmen (und IP68) bekommt, ist klar.

Aber wir waren doch überrascht von der wertigen Haptik, die das Phone trotz Kunststoff­gehäuses vermittelt. Die Unibody-Bauweise sorgt für hohe Stabilität, die Rundungen an den Ecken und Rändern sind genau richtig proportion­iert, die matte Oberfläche fühlt sich samtig an und ist gegen Fingerabdr­ücke unempfindl­ich. Mit Blick auf Design und Haptik ist das Preis-Leistungs-Verhältnis schon mal überragend. Das Phone ist ausschließ­lich in Schwarz zu haben, wer etwas Farbe ins Spiel bringen will, kann eines der Googletypi­schen Stoffcases dazukaufen. Die fühlen sich sehr gut an und bestehen immerhin zu 70 Prozent aus recycelten Materialie­n, der Preis von 45 Euro ist jedoch ziemlich happig. Aufgrund der kompakten Abmessunge­n ist das Display „nur“5,8 Zoll groß. Google hat ein hochwertig­es OLED eingebaut, das eine sehr gute Leuchtkraf­t liefert und eine Darstellun­gsqualität bietet, die mit teureren Smartphone­s der gehobenen Mittelklas­se locker mithalten kann. Auch das Herzstück des Smartphone­s enttäuscht nicht: Das Qualcomm-SoC Snapdragon 730G liefert eine starke Leistung und rechnet auch aufwendige 3D-Grafik ohne zu stottern zügig durch. Die Systemperf­ormance ist entspreche­nd flink.

Hervorhebe­n wollen wir an dieser Stelle die überdurchs­chnittlich hohe Geschwindi­gkeit des rückseitig­en Fingerabdr­ucksensors – mitunter hat man das Gefühl, dass der Bildschirm schon entsperrt ist, bevor der Finger die Sensorfläc­he fest berührt.

Der interne Speicher kann nicht erweitert werden, es fehlt auch ein Einschub für eine zweite SIM-Karte. Dual-SIM ist aber trotzdem verfügbar, Google bietet stattdesse­n eine eSIM-Option. Die Verbindung­smöglichke­iten sind mit LTE, WiFi 5, Bluetooth 5 und NFC klassentyp­isch. Sehr gut: Über die Klinkenbuc­hse an der Stirnseite kann man beliebige Kopfhörer anschließe­n, die nach unten abstrahlen­den Stereolaut­sprecher sind druckvoll.

Pluspunkt Software

Google baut auf der Rückseite nur eine Optik ein, auf Ultraweitw­inkel und eine lange Telebrennw­eite muss man also verzichten, was zu einer entspreche­nden Abwertung in unserem camera quality benchmark führt. Aber das, was die Weitwinkel­optik kann, macht sie richtig gut. Geliefert wird eine herausrage­nde Fotoqualit­ät, die sich nicht hinter Highendern wie dem Huawei P40 Pro oder dem OnePlus 8 Pro verstecken muss. Das digitale Zweifachzo­om ist im guten Mittelfeld angesiedel­t und damit immer noch besser als ein Sony Xperia 1II oder ein Samsung Galaxy S20 Ultra. Für ein Smartphone der unteren Mittelklas­se sind das erstaunlic­h gute Ergebnisse. Flankiert werden sie von einer Kameraober­fläche, die das 4a unveränder­t vom Pixel 4 übernimmt. Man kann RAW speichern und hat die Möglichkei­t, über Schiebereg­ler die Helligkeit von Vorder- und Hintergrun­d sehr bequem separat zu

verändern, was besonders bei Gegenlicht­aufnahmen hilfreich ist.

Die Ergebnisse aus dem Testlab passen gut in das Gesamtbild: Die Akkulaufze­it ist mit 9:19 Stunden sehr gut, die Akustik im postiven Sinne unauffälli­g. Bei den Funkeigens­chaften gibt es eine handfeste Überraschu­ng: Die Testnote „sehr gut“wird bei uns nicht häufig in allen drei Netzen vergeben. Zu den überzeugen­den Ergebnisse­n gesellt sich die Software-Kompetenz von Google: Auf dem Pixel ist ein schlankes und optimal auf alle Google-Dienste abgestimmt­es Betriebssy­tem installier­t, das Sicherheit­sund Versionsup­dates für einen Zeitraum von drei Jahren bekommt. An dieser Stelle kann selbst ein Preis-Leistungs-Sieger wie Xiaomis Redmi Note 9 Pro (300 Euro) nicht mehr mithalten. Das Pixel 4a ist eines der besten Einsteiger­phones 2020, das – abgesehen von den fehlenden Brennweite­n – kaum Kritikpunk­te lässt. Stark!

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Der Nachtmodus enthält auch die vom Pixel 4 bekannte Astrofotog­rafie-Erweiterun­g, mit der man den Sternenhim­mel verwackelu­ngsfrei fotografie­ren kann.

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