Yamaha YH-E700A
Was für ein Klopper! Vom Audiospezialisten aus Japan kommen die größten und schwersten Kopfhörer in diesem Vergleich (nur Apple kann noch mithalten) und das mit Abstand größte Case; entsprechend viel Platz sollten Reisende also berücksichtigen. Woher kommt das Gewicht? Es könnte an den großen Akkus liegen, denn mit mehr als 21 Stunden Laufzeit gehören die E700 zu den ausdauernden Modellen in unserem Test. Die Materialien sind jedenfalls nicht der Grund, denn die mächtigen Ohrmuscheln bestehen aus mattem Polycarbonat, nur wenn man die Bügel auszieht schimmert es metallisch. Die Haptik ist entsprechend solide, was auch an der robusten Bauweise und sehr guten Verarbeitung liegt. Das ist nicht schlecht, aber für 400 Euro darf es ruhig ein bisschen mehr sein, auch mit Blick auf das Case, das riesig ist und nur aus einfachem Kunststoff besteht. Die kreisrunde Form der Ohrmuscheln gefiel uns ebenfalls nicht – Personen mit großen Ohren stoßen oben und unten an die nach unserem Geschmack einen Tick zu harte Polsterung. Der Tragekomfort leidet zudem unter dem hohen Gewicht.
Die Smartphoneanbindung hat uns ebenfalls nicht zufriedengestellt. Yamaha packt nur die allernötigsten Funktionen in seine App, unter anderem die ANC-Steuerung und dieYamaha-exklusiven EchtzeitKlangoptimierungen „Listening Optimizer“und „Listening Care“. Gut, dass sich fast alle Funktionen der Kopfhörer auch über gut erfühlbare physische Tasten ansteuern lassen. Der Klang gefällt mit fein aufgelösten Höhen. Ohne ANC sind die E700A zu bassbetont; mit ANC ist der Bass zwar reduziert, aber dann kommen auch die Höhen nicht mehr so fein rüber. Das ANC erreicht mit 18 dB eine gute mittlere Dämpfung. Auffällig ist, dass die Dämpfung im Bass nicht ausgeprägt ist, aber dafür sehr gleichmäßig über den gesamten Frequenzbereich erfolgt. Die Akustik beim Telefonieren ist nicht gut – und damit typisch für die meisten Over-Ears in diesem Vergleich. Mit den E700A kannYamaha im Bereich der kabellosen Over-Ears kein Ausrufezeichen setzen.